Lützeroda

Lützeroda
Stadt Jena
Koordinaten:50° 58′ N, 11° 33′ O
Höhe: 351 m
Fläche:1,44 km²
Einwohner:171 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte:119 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Februar 1974
Eingemeindet nach:Cospeda
Postleitzahl:07751
Vorwahl:036425
Bild von Lützeroda

Lützeroda ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Jena in Thüringen.

Geografie

Geografische Lage

Lützeroda liegt auf der südlichen Ilm-Saale-Platte im nördlichen Stadtgebiet von Jena. Im Ort kreuzen sich drei Kreisstraßen. Das Stadtzentrum Jenas liegt ca. 7,5 km entfernt. Nach Weimar sind es 17 km und zur Landeshauptstadt Erfurt 40 km. Die nächstgelegene Bundesstraße ist die B 7, 3 km südlich; die nächste Autobahn ist die A 4 – (11 km südlich) gelegen.

Stadt Apolda (11 km)
Stadtteil Vierzehnheiligen (2,5 km)
Stadtteil Krippendorf (3 km)
Stadtteil Isserstedt (2,5 km)Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtStadtteil Closewitz (1,5 km)
Stadtteil Cospeda (1,5 km) Jena Stadtzentrum (7,5 km)

Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung durch die kürzeste Straßenverbindung bis zum Ortszentrum.

Landschaft

Die Lützerodaer Flur gehört geologisch dem Muschelkalk an. Ungefähr die nördlichen zwei Drittel liegen auf den Höhen der südlichen Ilm-Saale-Platte. Der südliche Teil der Gemarkung bildet die Südhänge des Ziskauer Tals, in welchem sich Wiesen befinden und ein kleiner Bach fließt, der westlich im Mühltal in die Leutra mündet. Im Osten sowie im Südwesten liegen kleine Waldgebiete. Der außerhalb der Flur nordöstlich liegende Dornberg ist mit 383 m ü. NN die höchste Erhebung des Gebietes.

Geschichte

Mittelalter

Lützeroda wurde erstmals 1236 als „Lucenroda“ erwähnt. Südöstlich des Ortes liegt die Wüstung Ziskau, nach der das Ziskauer Tal benannt ist. Im 15. Jahrhundert verfügten Jenaer Mönche umfangreiche Besitzungen im Dorf.

Schlacht bei Jena

In den Mittagsstunden des 13. Oktobers 1806 fand unmittelbar am Dorf die Entscheidungsschlacht zwischen den Truppen Napoleons und der preußischen Teilarmee unter Führung des Fürsten von Hohenlohe-Ingelfingen statt. Wie alle anderen in der Nähe liegenden Orte, wurde auch Lützeroda beschädigt und geplündert. Es wird berichtet, dass fast alle Einwohner geflüchtet sind. In den Folgetagen der Schlacht waren zahlreiche Verwundete im Ort untergebracht.

Neuzeit

Ab 1816 gehörte das Dorf zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und wurde von Apolda verwaltet. 1824 wurden durch einen Großbrand 16 Häuser zerstört. Im Jahre 1908 wurde Lützeroda an die erste Wasserleitung angeschlossen und die Gaststätte „Zur Linde“ eröffnet. Im Ersten Weltkrieg ließen 7 Männer, im Zweiten Weltkrieg 9 Personen ihr Leben. Von 1922 bis 1952 gehört der Ort zum Kreis Stadtroda. Die erste LPG wurde 1958 gegründet. 1971 wurde das Dorf von einem Wolkenbruch heimgesucht.

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohner[1]Häuser[1]
18366414
1900126unbekannt
JahrEinwohner[2]
1995137
1996143
1997138
1998145
1999147
2000152
JahrEinwohner[2]
2001155
2002161
2003161
2004162
2005164
2006162

Kultur und Sehenswertes

Kirche in Lützeroda (2013)

Kirche St. Nikolaus

Die Lützerodaer Dorfkirche ist in ihren Ursprüngen eine romanische Saalkirche mit einem schwach eingezogenen Chor. Romanisches Mauerwerk an der Südseite sowie drei Steine mit einfachen Reliefdarstellungen an der Ostseite sind erkennbar. Über dem Chor erhebt sich der Turm, auf einem viereckigen Turmaufsatz aus Holz von einer kleineren Schweifkuppel mit Laterne abgeschlossen.

Das Chorquadrat unter dem Turm wird im Inneren von einem Tonnengewölbe abgeschlossen. Aus gotischer Zeit stammt der Sakramentsschrein in der Nordwand. Der Chor öffnet sich zum Langhaus mit einem romanischen Triumphbogen. An dessen Südseite befindet sich eine Kanzel aus dem Jahr 1689. Außerdem befinden sich in der Kirche ein Taufstein mit der Jahreszahl 1590, Emporen und eine Orgel aus dem frühen 19. Jahrhundert. Die Kirche wurde mehrfach, zuletzt 1985/86, umgebaut oder instand gesetzt.[3]

Literatur

  • Constantin Kronfeld: Geschichte des Landes. In: Landeskunde des Großherzogthums Sachsen-Weimar-Eisenach. Erster Theil. Hermann Böhlau, Weimar 1878 (Digitalisat).

Weblinks

Commons: Lützeroda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Lützeroda (Private Homepage über die Gemeinde). Abgerufen am 29. Juni 2009.
  2. a b Statistik von jena.de
  3. Webseite des Kirchenkreises Jena, abgerufen am 7. Juni 2016 (Memento desOriginals vom 7. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchenkreis-jena.de

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Wappen der Stadt Jena, genehmigt am 16. September 1992
„Das Wappen der Stadt Jena zeigt in Silber einen silber-blau gekleideten Engel mit langen goldenen Haaren sowie goldenem Nimbus, Harnisch, Helm und Flügel; mit der Rechten einem grünen Drachen eine Lanze in den Rachen stoßend, in der Linken einen goldenen Schild mit aufgerichtetem schwarzen Löwen haltend; der linke Fuß steht auf dem Drachen. Unter dem Drachen ein kleiner silberner Schild mit blauer Weintraube.“
Lützeroda Kirche.JPG
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Kirche in Lützeroda (Jena) in Thuringia
Luetzeroda.png
Ort Lützeroda, Stadtteil von Jena