Lützendorf
Lützendorf Gemeinde Weilmünster | |
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Koordinaten: | 50° 27′ N, 8° 22′ O |
Höhe: | 176 m ü. NHN |
Fläche: | 2,34 km²[1] |
Einwohner: | 182 (30. Jun. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 78 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 35789 |
Vorwahl: | 06472 |
Lützendorf ist ein Ortsteil des Marktfleckens Weilmünster im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg. Der Ort liegt im östlichen Hintertaunus im Weiltal, etwa 1,5 km nordwestlich des Kernortes Weilmünster. Durch den Ort führt die Landesstraße 3025.
Geschichte
Überblick
In erhaltenen Urkunden wurde Lützendorf unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3] Luzelendorf (1234), Lutzillindorf (1292), Lutzelendorf (1320), Lutzilndorf (1330) und Lietzendorff (1630).
Im Jahr 1751 wurde eine Getreidemühle erwähnt. Im Jahr 1939 hatte der Ort 138 Einwohner und gehörte zum Oberlahnkreis.
Lützendorf hatte eine Haltestelle an der Weiltalbahn. Die Bahnstrecke wurde 1889 erbaut und 1990 abgebaut, nachdem bereits 1969 der Personenverkehr eingestellt worden war.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1970 der bisherige Marktflecken Weilmünster im Oberlahnkreis mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Aulenhausen, Dietenhausen, Ernsthausen, Laimbach, Langenbach, Laubuseschbach, Lützendorf, Möttau, Rohnstadt und Wolfenhausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Weilmünster.[4] Essershausen kam am 31. Dezember 1971 hinzu.[5] Für alle zwölf ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Lützendorf angehört(e):[1][7]
- vor 1806 Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/Fürstentum Nassau-Weilburg, Amt Weilmünster
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1849: Herzogtum Nassau, Kreisamt Hadamar
- ab 1854: Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Oberlahnkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Oberlahnkreis
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Limburg-Weilburg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Lützendorf 195 Einwohner. Darunter waren 6 (3,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 72 zwischen 18 und 49, 39 zwischen 50 und 64 und 45 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 81 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 54 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
• 1630: | 11 Haushaltungen[3] |
Lützendorf: Einwohnerzahlen von 1825 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1825 | 112 | |||
1834 | 130 | |||
1840 | 146 | |||
1846 | 146 | |||
1852 | 126 | |||
1858 | 119 | |||
1864 | 132 | |||
1871 | 123 | |||
1875 | 117 | |||
1885 | 125 | |||
1895 | 120 | |||
1905 | 136 | |||
1910 | 140 | |||
1925 | 144 | |||
1939 | 138 | |||
1946 | 230 | |||
1950 | 231 | |||
1956 | 215 | |||
1961 | 222 | |||
1967 | 207 | |||
1970 | 199 | |||
1987 | 187 | |||
1993 | 210 | |||
1996 | 212 | |||
2001 | 211 | |||
2005 | 218 | |||
2010 | 203 | |||
2011 | 195 | |||
2015 | 183 | |||
2020 | 182 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][3][2]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 124 evangelische (= 99,20 %), ein katholischer (= 0,80 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 183 evangelische (= 82,43 %), 39 katholische (= 17,57 %) Einwohner[1] |
Politik
Der Ortsbeirat von Lützendorf besteht aus fünf stimmberechtigten Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist der Ortsvorsteher Hans-Joachim Philippi.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Für die Kulturdenkmäler des Ortes siehe Liste der Kulturdenkmäler in Lützendorf.
Vereine
Das Vereinsleben wird hauptsächlich vom im Jahr 1934 gegründeten Feuerwehrverein der Freiwilligen Feuerwehr Lützendorf und vom Turnverein Lützendorf geprägt.
Weblinks
- Ortsteil Lützendorf. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster
- Lützendorf, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Lützendorf, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Entwicklung der Einwohnerzahl im Marktflecken Weilmünster. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
- ↑ a b c Ortsteil Lützendorf. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster
- ↑ Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Weilmünster“, Oberlahnkreis vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 141, Punkt 170 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 373.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im März 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 62, archiviert vom am 27. Oktober 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinde Weilmünster: Ortsbeirat Lützendorf (Memento des vom 28. Januar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen im März 2022.