Lütjensee

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 53° 39′ N, 10° 22′ O

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis:Stormarn
Amt:Trittau
Höhe:53 m ü. NHN
Fläche:14,05 km2
Einwohner:3373 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:240 Einwohner je km2
Postleitzahl:22952
Vorwahlen:04154, 04534
Kfz-Kennzeichen:OD
Gemeindeschlüssel:01 0 62 045
Adresse der Amtsverwaltung:Europaplatz 5
22946 Trittau
Website:www.luetjensee.de
Bürgermeisterin:Ulrike Stentzler (CDU)
Lage der Gemeinde Lütjensee im Kreis Stormarn
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Über dieses Bild

Lütjensee (niederdeutsch Lüttensee) ist eine Gemeinde im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein.

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet von Lütjensee erstreckt sich im südöstlichen Teilbereich der naturräumlichen Haupteinheit Ostholsteinisches Hügel- und Seenland (Nr. 702) nördlich vom Großensee und Mönchteich.[2][3] Zentral im Gemeindegebiet liegt zudem der gleichnamige See.[3]

Im Gemeindegebiet befindet sich auch das unter Naturschutz stehende Moorgebiet Kranika.[3]

Gemeindegliederung

Zu Lütjensee gehören die Ortsteile Dwerkaten, Kuckucksberg, Voßkate, Seebergen, Dampfziegelei, Kranika, Finkhorsterberg, Schloßberg und Bollmoor.

Nachbargemeinden

Direkt angrenzende Gemeindegebiete von Lütjensee sind:[3]

HoisdorfSteinburg
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtSchönberg
GroßenseeTrittauGrönwohld

Geschichte

Im Jahr 1248 wurde Lütjensee erstmals urkundlich erwähnt. Als Gründer des Ortes gilt die adelige Familie Hamme. Laut einer Stiftungsurkunde der alten Lütjenseer Kirche entriss der Laie Tymmo von Hamme wendischen Siedlern den Ort. Die heutige Lütjenseer „Tymmokirche“ ist nach ihm benannt.

Ab der Einweihung der Südstormarnschen Kreisbahn im Jahr 1907 wurde Lütjensee ein beliebter Luftkurort für Touristen und Tagesgäste.[4] Zum damaligen Amt Lütjensee gehörten zunächst nur Grönwohld und Hoisdorf, 1929 kam dann Großensee hinzu. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Deutschland schrittweise besetzt, weshalb zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches nach Schleswig-Holstein flüchteten, unter anderem auch nach Lütjensee (vgl. Flüchtlinge in Schleswig-Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg). In der Folge verdoppelte sich die Bevölkerung Lütjensees.[5] Das Amt Lütjensee hatte bis in die 1970er Jahre Bestand. Im Zuge der Verwaltungsreform, die man damals durchführte, wurde es dann jedoch aufgelöst. Obwohl sich die Lütjenseer gerichtlich dagegen zur Wehr setzten, wurden die Gemeinden des Amtes Lütjensee 1972 dem neuen Amt Trittau zugeschlagen.

Religion

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Lütjensee wurde im November 1953 gegründet, indem die Orte Grönwohld, Großensee und Lütjensee aus der Kirchengemeinde Trittau herausgelöst wurden.[6]

Politik

Gemeindevertretung und Bürgermeisterin

Von den siebzehn Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2018 zwölf Sitze und die SPD fünf.[7] Bürgermeisterin ist Ulrike Stentzler (CDU).

Wappen

Blasonierung: „Von Blau und Rot durch einen silbernen Wellenbalken geteilt. Oben eine goldene Glocke, begleitet links oben von einem goldenen Schildchen mit einer blauen fünfblättrigen Blüte. Unten zwei silberne achtspeichige Wagenräder.“[8]

Die Glocke erinnert an die im 13. Jahrhundert gestiftete Kirche, der Schild mit der fünfblättrigen Blüte an das Familienwappen von Tymmo von Hamme.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Kulturdenkmale in Lütjensee stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Im Jahre 1956 wurde der Bau des 33 m hohen Kirchturms mit drei Glocken abgeschlossen. Der Bau der Tymmo-Kirche begann im Januar 1961, die Kirchenweihe fand am 3. Dezember statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Lütjensee hat sich vom Bauerndorf zu einem Gewerbestandort und Erholungsort gewandelt.

Von 1887 bis 1976 war Lütjensee (Dwerkaten) Bahnstation an der Bahnstrecke Schwarzenbek–Bad Oldesloe.

Persönlichkeiten

Trivia

Am 25. Februar 2018 wurde in Lütjensee ein Wolf gesichtet in Höhe des Restaurants Fischerklause direkt am gleichnamigen See des Dorfes. Es wird spekuliert, dass das Tier aus Mecklenburg-Vorpommern stammen und auf der Suche nach einem eigenen Revier oder Fortpflanzungspartner weiter in den Westen gewandert sein soll. Diese Sichtung lässt sich in weitere ähnliche Vorfälle einreihen. Bislang gibt es jedoch keine Bestätigung von einem sesshaften Wolfsrudel in Schleswig-Holstein.[9][10]

Weblinks

Commons: Lütjensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 2, abgerufen am 16. Dezember 2021.
  3. a b c d Relation: Lütjensee (454200) bei OpenStreetMap (Version #8). Abgerufen am 16. Dezember 2021.
  4. Lütjensee – eine Chronik. Abgerufen am 14. Oktober 2013.
  5. Stormann Lexikon. Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg in Stormarn, abgerufen am: 6. Dezember 2019
  6. Kirchspielgeschichte. (Nicht mehr online verfügbar.) Kirchengemeinde Trittau, archiviert vom Original am 31. Mai 2020; abgerufen am 20. September 2019.
  7. Bekanntmachung des Gemeindewahlergebnisses. (Nicht mehr online verfügbar.) Amt Trittau, 16. Mai 2018, archiviert vom Original am 8. Juli 2018; abgerufen am 7. Juli 2018.
  8. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  9. Hans Bewersdorff: Spektakuläre Sichtungen: Der Wolf am Lütjensee. BILD, 26. Februar 2018, abgerufen am 1. März 2018.
  10. Wilder Wolf fühlt sich offenbar wohl am Lütjensee. Hamburger Abendblatt, 1. März 2018, abgerufen am 2. März 2018.

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Luetjensee-Wappen.png
Wappen der Gemeinde Lütjensee im Kreis Storman, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: Von Blau und Rot durch einen silbernen Wellenbalken geteilt. Oben eine goldene Glocke, begleitet links oben von einem goldenen Schildchen mit einer blauen fünfblättrigen Blüte. Unten zwei silberne achtspeichige Wagenräder.