Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
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Das Haus Löwenstein-Wertheim-Freudenberg ist eine der beiden im Jahre 1611, nach dem Tod des Grafen Ludwig III. von Löwenstein-Wertheim (* 1530; † 1611), durch Erbteilung erstandenen Linien des Hauses Löwenstein-Wertheim.
Begründung
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Der von Ludwig im Jahr 1597 erlassene Hausvertrag statutum gentilicium sprach allen seinen Söhnen das gleichberechtigte Erbfolgerecht zu. Aufgrund dieses Hausvertrags sowie einer unterschiedlichen Konfessionspolitik seiner Söhne teilte sich das Haus in zwei Hauptlinien, die lutherische Linie Löwenstein-Wertheim-Virneburg und die katholische Linie Löwenstein-Wertheim-Rochefort. Infolge des Hausvertrags von 1597 teilten sich beide Linien im Laufe der Zeit wiederum in verschiedene Zweige.
Die katholische Linie Rochefort wurde 1712 durch Kaiser Karl VI. in den Fürstenstand erhoben, die protestantische Virneburger Linie 1812 durch König Maximilian I. von Bayern.
Da mit der napoleonischen Neuordnung der politischen Landkarte Europas mit Virneburg und Rochefort die bislang namensgebenden Besitzungen beider Linien verloren gegangen waren, erhielt die evangelische Linie den neuen Namen Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (benannt nach der Herrschaft Freudenberg in Baden), während die katholische Linie seitdem Löwenstein-Wertheim-Rosenberg heißt. Als Entschädigung für die an Frankreich verlorenen Gebiete auf dem Linken Rheinufer erhielten die Grafen von Löwenstein-Wertheim-Virneburg (bald darauf gefürstet als Freudenberger Linie) das im Zuge der Säkularisation aufgelöste Kloster Triefenstein, der Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort erhielt das Kloster Bronnbach.
Die als Regierungs- und Justizkanzlei Kreuzwertheim der Löwenstein-Wertheim war von 1818 bis 1848 ein bayerisches Herrschaftsgericht 1. Klasse, bestehend aus Kleinheubach, Kreuzwertheim und Rothenfels.[1]
Beide Linien bestehen noch heute. Sitz der Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg war Schloss Kreuzwertheim.
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- Schloss Kreuzwertheim
Stammliste
Siehe Artikel Löwenstein-Wertheim
Familienmitglieder
- Friedrich Karl zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1743–1825), deutscher Standesherr, Chef des Hauses Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
- Georg zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1775–1855), deutscher Standesherr, württembergischer und badischer Landtagsabgeordneter
- Adolf zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1805–1861), deutscher Standesherr, Chef des Hauses Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
- Wilhelm zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1817–1887), deutscher Standesherr, Chef des Hauses Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
- Ernst Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1854–1931), deutscher Standesherr, Chef des Hauses Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
- Alfred Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1855–1925), badischer Landtagsabgeordneter
- Ludwig zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1864–1899), deutscher Standesherr und vierter Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
- Hubertus Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1906–1984), deutscher Politiker (DP) und Journalist
- Rupert Ludwig Ferdinand zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1933–2014), deutsch-britischer Bankier, Finanzmanager der Rolling Stones
Archiv
Das Archiv der Linie Löwenstein-Wertheim-Freudenberg wurde im Jahre 1975 vom Land Baden-Württemberg mit den Löwenstein-Wertheimischen Archiven erworben und zum 1. Januar 1978 als Staatsarchiv Wertheim im ehemaligen Spital des Klosters Bronnbach eingerichtet. Das Staatsarchiv Wertheim verwahrt die Überlieferung der 1556 ausgestorbenen Grafen von Wertheim und umfasst ein gemeinschaftliches Archiv sowie die zwei Löwenstein-Wertheimischen Linienarchive. Darin wurde bald auch das Stadtarchiv Wertheim eingebracht. Mit diesem kleineren Verbund wurde der Weg für den am 7. Dezember 1988 unter der Trägerschaft des Staatsarchivs Wertheim eingerichteten Archivverbund Main-Tauber bereitet.[2][3][4]
Literatur
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch nebst diplomatisch-statistischem Jahrbuch 1873, S. 155 f.
- Hermann Grote: Stammtafeln. Europäische Herrscher- und Fürstenhäuser. Reprint-Verlag, Leipzig 1877. ISBN 978-3-8262-0710-5.
- Harald Stockert: Adel im Übergang. Die Fürsten und Grafen von Löwenstein-Wertheim zwischen Landesherrschaft und Standesherrschaft. Kohlhammer, Stuttgart 2000. ISBN 3-17-016605-0.
Weblinks
- Eva Lacour: Die Geschichte der Grafschaft Virneburg in der frühen Neuzeit (Memento vom 27. März 2008 im Internet Archive)
- Fürstlich löwensteinische Archive im Staatsarchiv Wertheim
- Genealogien des Hauses Löwenstein im: M. Marek, Genealogy.Eu
- Heraldik der Familie auf Welt der Wappen: Wappen der Grafen und Fürsten von Löwenstein-Wertheim
- Genealogien des Hauses Löwenstein-Wertheim
Einzelnachweise
- ↑ Marktheidenfeld. Seite 178. In: Historischer Atlas von Bayern.Franken Reihe I Heft 10.
- ↑ Archivverbund Main-Tauber - Kulturamt Kloster Bronnbach. Hotel, Tagung, Übernachten, Veranstaltungen, Natur. In: kloster-bronnbach.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.
- ↑ Staatsarchiv Wertheim - Landesarchiv Baden-Württemberg. In: landesarchiv-bw.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.
- ↑ Erweitertes Magazin im Archivverbund eingeweiht. In: main-tauber-kreis.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2020; abgerufen am 24. Mai 2020.
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Die Burg von Wertheim von Kreuzwertheim, auf der anderen Mainseite, aus gesehen
Wappen der Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg. koloriert
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Kreuzwertheim, Schloss
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Freudenberg (Baden), Baden-Württemberg, Deutschland, Luftaufnahme