Lötlampe
Eine Lötlampe ist im heutigen Sprachgebrauch ein kleiner, handlicher propan- oder butanbetriebener Gasbrenner, dessen Einsatzgebiet aber nicht nur auf das Löten (vorzugsweise Sanitär- oder Heizungsinstallation, aber auch Hartlöten) beschränkt ist. Die Lötlampe eignet sich auch zum Grillanzünden, Entfernen (Abbrennen) von Lackaufträgen, zum Gratinieren und Karamellisieren oder ganz allgemein zum Erwärmen (Vorheizen) von Gegenständen (wie z. B. Glühkopfmotoren). Bis in die 1970er Jahre waren benzinbetriebene Lötlampen weit verbreitet und wegen des leicht verfügbaren und kostengünstigen Brennstoffs und ihrer hohen Leistungsfähigkeit sehr beliebt.
Geschichte
Die Lötlampe wurde um 1797, in anderen Quellen 1799 von August von Marquardt in Eberswalde erfunden.[1] Als Brennstoff wurde Weingeistdampf verwendet.[2] Der Schwede Carl Richard Nyberg entwickelte 1881/82 eine neue Vergasungstechnik.
Betrieb
Ursprünglich wurde die Lötlampe nur mit Benzin (Katalyt-, Waschbenzin, Siedegrenzbenzin oder unverbleitem Vergaserkraftstoff ohne Zusätze) als Brennstoff betrieben. Um die nötige Vergasungstemperatur des Brennstoffs zu erreichen, muss dieser (in der Regel mit Spiritus oder Benzin) gründlich vorgewärmt werden. Dabei ist Vorsicht geboten: Bei vorzeitigem Öffnen des Ventils oder zu frühem, zu hohem Druckaufbau kann das Benzin flüssig (statt gasförmig) aus der Brennerdüse austreten oder ausschießen und es besteht die Gefahr von meterlanger Stichflammenbildung oder Explosion (Sicherheitsabstand zu allen brennbaren Materialien!).[3] Obwohl benzinbetriebene Lötlampen meist mit einem Überdruckventil und/oder einem Überhitzungsschutz versehen sind, schützen diese nicht vor allen Unfällen.[4] Im Laufe der 1970er Jahre wurden sie in Industrie, Handwerk und allmählich auch in der Landwirtschaft zunehmend von gasbetriebenen Lötlampen (meist mit Butangas-Kartuschen) abgelöst, deren Handhabung viel einfacher und auch weitaus sicherer ist.
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Benzinbetriebene Lötlampe (um 1940)
Sonstige Bedeutungen
Der Begriff Lötlampe wird auch in der Fliegersprache für einen Nachbrenner verwendet.
Siehe auch
- Gebläsebrenner, erreicht höhere Temperaturen zum Verarbeiten von Glas.
- Autogenes Schweißen, Gasbrenner unter Zufuhr von Sauerstoff als Oxidationsmittel zur Steigerung der Verbrennungstemperatur.
- Lötbrenner, eine leistungsfähigere Weiterentwicklung der Lötlampe mit einer der Brennstoff-Mischung meist aus Propan und Butan.
- Bunsenbrenner, aufrechte Orientierung des Brenners zum Erhitzen im Chemielabor.
Weblinks
- Anleitung zum Betrieb der Lötlampe (Quelle: GB Lötgeräte Dresden)., abrufbar bei Lanz Bulldog
- Detaillierte Bedienungsanleitung Benzin-Lötlampe mit Wartungs- und Sicherheitshinweisen. (PDF 105 kB, 4 Seiten)
- Bedienungsanleitung Barthel Benzinlötlampe ohne Pumpe. (PDF 1,4 MB, 2 Seiten).
- Lanz Löt- und Heizlampen.
- Historische Bedienungsanleitung Benzin-Lötlampe Vulcano. (PDF 509 kB, 2 Seiten)
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Darmstaedters Handbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik. In chronologischer Darstellung. Unter Mitwirkung von R. du Bois-Reymond und C. Schaefer. Herausgegeben von Ludwig Darmstaedter. Berlin: Springer 1908, Seite 273.
- ↑ Die große Chronik Weltgeschichte 12. Neuordnung Europas und Restauration: 1793–1849. Published by wissenmedia Verlag, 2008, ISBN 3-577-09072-3, ISBN 978-3-577-09072-8, Seite 79.
- ↑ Detaillierte Bedienungsanleitung Benzin-Lötlampe mit Wartungs- und Sicherheitshinweisen (PDF 105 kB, 4 Seiten), abgerufen: 8. Februar 2018.
- ↑ Anleitung zum Betrieb der Lötlampe (Quelle: GB Lötgeräte Dresden), abrufbar bei Lanz Bulldog, Anleitung zum Betrieb der Lötlampe, abgerufen: 8. Februar 2018.
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Old blowtorch, Georgetown PowerPlant Museum, Seattle, Washington, USA.
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