Lösten (Zell im Fichtelgebirge)

Lösten
Koordinaten:50° 9′ N, 11° 47′ O
Höhe: 558 m ü. NHN
Einwohner:58 (31. Dez. 2015)[1]
Postleitzahl:95239
Vorwahl:09251
Karte
Lage von Lösten in Zell im Fichtelgebirge

Lösten ist ein Gemeindeteil des Marktes Zell im Fichtelgebirge im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Lösten liegt in der Gemarkung Kleinlosnitz.[3]

Geografie

Das Dorf besteht neben der Hauptsiedlung noch aus drei weiteren Siedlungen circa einen Kilometer westlich an der Kreisstraße HO 44. Sie sind von Acker- und Grünland umgeben, die Hauptsiedlung liegt am Löstenbach, einem linken Zufluss des Haidbachs. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt 0,7 km nördlich zu einer anderen Gemeindeverbindungsstraße, die unmittelbar westlich zur HO 44 bzw. östlich nach Kleinlosnitz verläuft. Ein Wirtschaftsweg führt zu einer Nebensiedlung an der HO 44 (1,4 km südwestlich) bzw. nach Erbsbühl zur Kreisstraße HO 19 (1,7 km östlich).[4]

Geschichte

Der Ort wurde im Jahr 1346 als „Lesten“ erstmals urkundlich erwähnt.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Lösten aus 13 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit südlich des Löstenbachs stand dem bayreuthischen Amt Stockenroth zu, nördlich des Löstenbachs war es das bayreuthische Stadtrichteramt Münchberg. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt Stockenroth. Grundherren waren das Kastenamt Stockenroth (3 Halbhöfe, 2 Viertelhöfe, 2 Tropfhäuser), die Hofkanzlei Bayreuth (2 Höfe, 2 Halbhöfe, 1 Höflein) und das Gotteshaus Stammbach (1 Halbhof).[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand Lösten dem Justiz- und Kammeramt Münchberg. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Lösten dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Kleinlosnitz und der zugleich entstandenen die Ruralgemeinde Kleinlosnitz zugewiesen.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Lösten am 1. Juli 1972 nach Zell im Fichtelgebirge eingemeindet.[8]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 8: Wohnstallhaus[9]
  • Steinkreuz[9]
ehemalige Baudenkmäler
  • Haus Nr. 3: Zugehöriger Stadel mit Riegelwand und strohgedecktem Satteldach, 18. Jahrhundert, sowie ein gleichzeitiger Schuppen mit strohgedecktem Frackdach.[10]
  • Haus Nr. 7: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit Satteldach, 18./19. Jahrhundert, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss aus verputztem, ursprünglich freiliegendem Fachwerk. Türstock geohrt.[10]
  • Haus Nr. 10: Wohnstallbau mit strohgedecktem Frackdach, wohl 18. Jahrhundert, Erdgeschoss massiv mit geohrtem Türstock, Obergeschoss verschalt.[10]
  • Haus Nr. 13: Ehemaliger Wohnstallbau des 18./19. Jahrhunderts, drei Fenster zur Straße, über dem Wohnteil Satteldach, auf der Ostseite mit Stroh gedeckt; Stallteil modernisiert. Zugehöriger Schuppen mit Frackdach, auf der Ostseite ebenfalls mit Stroh gedeckt.[10]

Einwohnerentwicklung

Jahr179918121819186118711885190019251950196119701987200520102015
Einwohner8587981511271301029613710410189746258
Häuser[11]1315201920202124
Quelle[12][7][13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][1][1][1]

Religion

Lösten ist bis heute nach St. Gallus (Zell im Fichtelgebirge) gepfarrt und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[6][20]

Literatur

Commons: Lösten (Zell im Fichtelgebirge) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b c d Einwohnerzahlen | Markt Zell. Abgerufen am 17. September 2022.
  2. Markt Zell i.Fichtelgebirge, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Februar 2025.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Februar 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. D. Hermann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land, Sp. 391.
  6. a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 420.
  7. a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 490.
  8. Zell im Fichtelgebirge > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 27. Februar 2025.
  9. a b Denkmalliste für Zell im Fichtelgebirge (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  10. a b c d T. Breuer: Münchberg, S. 23. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  12. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 315.
  13. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 69 (Digitalisat). Dort als Leesten ohnweit Zell aufgelistet.
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 912, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1085, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1033 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1082 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1117 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 964 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 709 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 158 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 309 (Digitalisat).

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Straßenverlauf von Lösten in Zell im Fichtelgebirge über OpenStreetMap.