Léon Leenhoff
Léon Leenhoff (auch Léon Koëlla) (* 29. Januar 1852 in Paris; † 3. September 1927 in Bizy (heute Ortsteil von Vernon) im Département Eure) war ein häufiges Modell auf Bildern von Édouard Manet.
Leben
Léon Leenhoff wurde als Sohn der Klavierlehrerin Suzanne Leenhoff geboren. Die gebürtige Holländerin gab als Vater einen gewissen Koëlla an, über dessen Identität nichts bekannt ist. Als Pate des Kindes fungierte der Maler Édouard Manet, dessen jüngere Brüder von Suzanne Leenhoff im Klavierspiel unterrichtet wurden. Suzanne und Léon lebten zunächst zusammen mit Suzannes Brüdern, dem Bildhauer Ferdinand Leenhoff und dem Maler Rudolph Leenhoff, und ihrer Großmutter in einer Wohnung. Erst 11 Jahre später heiratete Édouard Manet Suzanne, nachdem im Jahr zuvor sein Vater Auguste Manet gestorben war. Léon wurde als jüngerer Bruder Suzannes mit dem Namen Léon Leenhoff in die Familie und die Pariser Gesellschaft eingeführt. Viele Autoren haben angenommen, dass Édouard Manet der Vater von Léon war; neuere Forschungen vermuten eine Vaterschaft von Auguste Manet.
Nachdem Léon in der Familie Manet aufwuchs, arbeitete er zunächst im Bankhaus des Vaters von Edgar Degas. 1881 eröffnete Léon Leenhoff ein eigenes Bankhaus, was jedoch auf Grund finanzieller Probleme bald wieder schließen musste. Als Édouard Manet krankheitsbedingt bettlägerig wurde, pflegte Léon seinen Patenonkel. Nach dem frühen Tod Édouard Manets 1883 half Léon bei den Vorbereitungen zur großen Gedächtnisausstellung seiner Werke im folgenden Jahr. Léon war ein wichtiger Zeitzeuge und unterstützte die Biografen von Édouard Manet bei der Identifizierung der Gemälde und konnte wichtige Informationen über deren Entstehung weitergeben.
Später betrieb Léon Leenhoff ein Geschäft für Kleintierbedarf und Angelzubehör und lebte bis zum Tod seiner Mutter (1906) mit ihr zusammen. Danach nahm er seinen Taufnamen Léon Koëlla an und heiratete mit 54 Jahren eine Frau namens Fanfillon. Nachdem er sich zur Ruhe gesetzt hatte, verbrachte er die letzten Lebensjahre in der Normandie und starb dort 1927 kinderlos.
Léon Leenhoff ist auf siebzehn Bildern Edouard Manets dargestellt, darunter folgende Hauptwerke:
- Birnenschäler Porträt Leon Leenhoff / Jeunne Homme à la Poire
- Balkon / Le Balcon
- Frühstück im Atelier / Déjeuner dans l'Atelier
- Spanische Cavaliere / Cavaliers Espagnols
- Knabe mit Schwert / Garçon à l'épée
- Der Fischfang / La Pêche
- Die Seifenblasen / Garcon aux Bulles de Savon
- Musik in den Tuilerien / Musique aux Tuileries
- Die Lektüre / La Lecture
Literatur
- Werner Hofmann: Édouard Manet Das Frühstück im Atelier Fischer Taschenbuch 1998 ISBN 3-596-23908-7
- Gotthard Jedlicka: Manet Zürich 1941
- Otto Friedrich: Edouard Manet und das Paris seiner Zeit Kiepenheuer & Witsch 1994 ISBN 3-462-02366-7
- Nancy Locke: Manet and the Family Romance Princeton University Press 2001 ISBN 0-691-05060-0
- Adolphe Tabarant: Manet Mercure de France 1935
- James Cuno: Manet Manet Dumont Verlag 2005 ISBN 3-8321-7504-0
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Leenhoff, Léon |
ALTERNATIVNAMEN | Koëlla-Leenhoff, Léon-Édouard |
KURZBESCHREIBUNG | Modell auf Bildern von Édouard Manet |
GEBURTSDATUM | 29. Januar 1852 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 3. September 1927 |
STERBEORT | Bizy |
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The boy peeling the pear is Léon Koëlla Leenhoff, the son of Manet's wife Suzanne Leenhoff. But this is not just a straight-forward portrait. The artist was probably inspired by everyday scenes in older paintings – kitchen interiors, still-lifes or portrayals of various household chores. These were popular subjects in France in the 19th century. Anders Zorn acquired the painting on a visit to Paris, and donated it to the Nationalmuseum in 1896. Thus, the museum obtained its very first work by an artist in the Impressionist circle.