Kwashi

Kwashi

Pancratium trianthum im Biosphärenreservat Mare aux Hippopotames in Burkina Faso.

Systematik
Ordnung:Spargelartige (Asparagales)
Familie:Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie:Amaryllidoideae
Tribus:Pancratieae
Gattung:Trichternarzissen (Pancratium)
Art:Kwashi
Wissenschaftlicher Name
Pancratium trianthum
Herb.

Kwashi oder Pankrazlilie (Pancratium trianthum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Trichternarzissen (Pancratium) innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Sie wird als psychoaktive Pflanze verwendet.

Beschreibung

Die Pankrazlilie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze die bis zu 60 Zentimeter hoch wird. Als Überdauerungsorgan bildet sie eine häutige Zwiebel. Die linealischen Laubblätter erscheinen meist gleichzeitig mit den Blüten. Auf einem aufrechten, kräftigen Blütenstandsschaft befindet sich ein endständiger, wenigblütiger und doldiger Blütenstand an einer Spatha. Die große, duftende, zwittrige Blüte mit langer, schlanker Kronröhre ist dreizählig. Die 6 schmalen, bespitzten Blütenhüllblätter sind weiß, es ist eine gezähnte Nebenkrone aus den verwachsenen Staubfäden vorhanden. Es sind 6 Staubblätter mit kurzen, freien Staubfäden und ein unterständiger Fruchtknoten mit langem Griffel ausgebildet.

Es werden kleine, vielsamige Kapselfrüchte gebildet.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Pankrazlilie reicht von der Sahara bis Westafrika und ins nördlichen tropischen Afrika.[1]

Inhaltsstoffe und Wirkung

Hordenin, Lycorin, Trispheridin, Tazettin. Die Pflanzenteile sind stark giftig. Es kann zu Lähmungen kommen.

Kwashi wird von einigen Stämmen in Afrika als Droge (rituelle Bedeutung) konsumiert.[1][2] Die Zwiebel kann auf Wunden und Ekzeme aufgelegt werden.

Rechtslage

In Deutschland unterliegt Kwashi nicht dem BtMG.

Literatur

  • Bernhard van Treeck: Drogen- und Suchtlexikon. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-542-2.
  • Richard Evans Schultes, Albert Hofmann: Pflanzen der Götter. AT-Verlag, Aarau 1998, ISBN 3-85502-645-9.
  • F. D. Munvime, D. A. Muravjova: Alkaloids of Pancratium trianthum Herb. In: Farmatsiya. Band 32, 1983, S. 22–24.
  • Azza El Hadidy, Monier Abd El-Ghani et al.: Systematic Revision of the Genus Pancratium L. (Amaryllidaceae) in Egypt with a New Addition. In: Notulae Scientia Biologicae. 3(2), 2011, S. 24–38, doi:10.15835/nsb325612, online auf researchgate.net.

Weblinks

Commons: Kwashi (Pancratium trianthum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Umberto Quattrocchi: CRC World Dictionary of Medicinal and Poisonous Plants, CRC Press, ISBN 978-1-4200-8044-5, S. 2756.
  2. Timothy Johnson: CRC Ethnobotany Desk Reference. CRC Press, 1999, ISBN 0-8493-1187-X, S. 582.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Pancratium trianthum MS 2006.jpg
Autor/Urheber: Marco Schmidt [1], Lizenz: CC BY-SA 3.0
Pancratium trianthum, Mare aux Hippopotames, Burkina Faso