Kurt Weinzierl

Kurt Weinzierl (* 15. April 1931 in Innsbruck, Tirol; † 10. Oktober 2008 in München) war ein österreichischer Schauspieler, Kabarettist und Regisseur.

Leben

Kurt Weinzierl besuchte von 1948 bis 1951 das Mozarteum in Salzburg und ließ sich dort zum Schauspieler ausbilden. Er verschrieb sich schon früh dem Theater. So spielte er alle möglichen Rollen in einem Puppentheater in Innsbruck. Seine Karriere begann er mit Theaterengagements in Österreich, von 1953 bis 1970 in Klagenfurt und von 1955 bis 1960 sowie von 1962 bis 1964 in Salzburg. Danach nahm er einige Film- und Fernsehrollen an, beispielsweise 1971 in Der Fall Jägerstätter, für den er den Österreichischen Fernsehpreis gewann, oder ab 1981 in der TV-Kult-Serie Kottan ermittelt.

Weinzierl stand mit so bekannten Schauspielern wie Hans Moser, Therese Giehse oder Paula Wessely auf der Bühne. Von 1976 bis 1981 war er neben Dieter Hildebrandt Ensemblemitglied in Sammy Drechsels Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Ab 1981 arbeitete er als freischaffender Schauspieler, unter anderem mit Hape Kerkeling im Film Kein Pardon. Von 1981 bis 1983 übernahm er die künstlerische Leitung der Tiroler Volksschauspiele in Telfs.

Er hatte vier Töchter und einen Enkel. Die Töchter Andrea und Barbara stammen aus seiner Ehe mit Susanne Weinzierl. Barbara Weinzierl, die einen Sohn mit dem Radiojournalisten Tom Doch hat, trat früh in die Fußstapfen ihres Vaters und arbeitet als Kabarettistin, Schauspielerin, Autorin und Malerin in München; zudem veranstaltet sie Theater-Workshops (Creacting-Methode). Mirjam Rosenkranz, aus einer Beziehung mit Helena Rosenkranz, studierte Agrarwissenschaften und ist heute als Eventmanagerin tätig.

Weinzierl lebte bis zu seinem Tod mit seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin Veronika Faber, und Tochter Annabel Faber, die ebenfalls Schauspielerin ist, in München. Er wurde dort am 17. Oktober 2008 auf dem Nordfriedhof beigesetzt.

Filmografie

Theater (Auswahl)

  • Münchner Lach- und Schießgesellschaft
  • Salzburger Festspiele
  • Bayerisches Staatsschauspiel München
  • Städtische Bühnen Nürnberg
  • Bühnen der Stadt Wuppertal
  • Münchner Kammerspiele
  • Volksschauspiele Telfs
  • Staatstheater am Gärtnerplatz München
  • Volkstheater München

Rollen (Auswahl)

  • Faust + Mephisto in Faust I
  • Pater in Die Beichte
  • Grillparzer im Pornoladen
  • Zettel in Ein Sommernachtstraum
  • Polizeipräsident Heribert Pilch in Kottan ermittelt
  • Bertram in Kein Pardon

Inszenierungen (Auswahl)

  • Drachendurst (Mitterer) Tiroler Volksschauspiele, Telfs
  • Macbeth (Shakespeare), Bruchsal
  • Lumpazivagabundus (Nestroy), Bruchsal
  • Hias (Faber) Staatstheater am Gärtnerplatz, München
  • Das weiße Rössl (Millöcker), Immlinger Festspiele
  • Die sieben Todsünden (Kranewitter), Volksschauspiele Telfs
  • Tirili (Kreisler / Grünmandl), Volksschauspiele Telfs
  • Heimatlos (Gruber / Prestele), Volksschauspiele Telfs
  • Bürger Schippel (Sternheim), Bruchsal
  • Valentin-Abend (Valentin), Bruchsal

Auszeichnungen

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 1080 f.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 305 f.

Weblinks