Kurt Hohenberger

Kurt Hohenberger (* 28. April 1908 in Stuttgart; † 15. Juli 1979 in Kernen im Remstal) war ein deutscher Trompeter und Bandleader.

Leben und Wirken

Hohenberger wurde zu Beginn der 1930er Jahre bekannt, als er in den Orchestern von Marek Weber, Dajos Béla, Georg Nettelmann und besonders ab 1933 bei Oskar Joost mitwirkte. Er galt als führender deutscher Swing-Trompeter seiner Zeit.

Aus diesem Grund wurde er 1934/35 der Studioband Die Goldene Sieben zugeteilt, die als Aushängeschild der deutschen Tanzmusik gedacht war. 1937 gründete Hohenberger seine eigene Band namens „Kurt Hohenberger mit seinem Solisten-Orchester“, die neben Interpretationen internationaler Hot-Musik, wie beispielsweise von dem Niederländer Jack Bulterman[1] oder von dem amerikanische Filmkomponisten Walter Kent[2] einen gemäßigten Swing-Stil pflegte.[3]

Mitglieder seiner Band waren zeitweise der Posaunist Walter Dobschinski und der Pianist Fritz Schulz-Reichel, während Hohenberger mit Trompetensoli hervortrat; in der Rhythmusgruppe spielte der Gitarrist Hans Korseck. Der Gruppe gehörte auch sein jüngerer Bruder Karl Hohenberger an. Auch nach dem Krieg interpretierte Hohenberger internationale Musiktitel, so beispielsweise 1948 eine ruhige Trompetenfassung von Charles Trenets Erfolgstitel La Mer.[4] Bis in die 1960er Jahre hatte seine Band Bestand. Zudem arbeitete Hohenberger von 1937 bis 1955 als Stimmenführer bei Schallplattenaufnahmen von Telefunken, Amiga, Polydor und Bertelsmann. Seine Ehefrau Amelie Baeker sang zwischen 1948 und 1957 vorwiegend Lieder im südamerikanischen Rhythmus und im jazzartigen Stil.[5]

Literatur

  • Bernd Meyer-Rähnitz, Frank Oehme, Joachim Schütte: Die "Ewige Freundin" - Eterna und Amiga; Die Discographie der Schellackplatten (1947 - 1961), Albis International Bibliophilen-Verlag, Dresden-Ústí 2006, ISBN 80-86971-10-4
  • Jürgen Wölfer: Das große Lexikon der Unterhaltungs-Musik. Die populäre Musik vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart – vom Wiener Walzer bis zu Swing, Latin Music und Easy Listening. Lexikon Imprint Verlag im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-89602-272-5, S. 244.

Einzelnachweise

  1. Kurt Hohenberger u.s. Solisten: „Nur ein Viertelstündchen“ (Originaltitel: „Liza Likes Nobody“); Musik: Jacques Cornelis (Jack Bulterman), Aufnahme vom 8. November 1941
  2. Kurt Hohenberger mit seinem Solisten-Orchester: „Mama, I Wanna Make Rhythm“, Telefunken A 269, Matritzennummer: 23437, Aufnahme vom 12. September 1938
  3. Beispielsweise die Klarinetteninterpretation: Kurt Hohenberger mit seinem Solisten-Orchester vom Quartier Latin, Berlin: „Weil der D-Zugführer heute Hochzeit macht“. Foxtrott aus dem Tonfilm „Kleiner Mann ganz groß“. Musik: Friedrich Schröder, Telefunken A 2475, Matritzennummer: 22891, Aufnahme von 1938
  4. Kurt Hohenberger mit seinem Solisten-Orchester: „La Mer“, Charles Trenet, Polydor 48122B, Matritzennummer: 884KK, Aufnahme vom 22. Dezember 1948
  5. Titelliste auf dem Portal DDR-Tanzmusik

Weblinks