Kumagai Ichiya
Kumagai Ichiya | |||||||||||||
Kumagai im Jahr 1916 | |||||||||||||
Nation: | Japan | ||||||||||||
Geburtstag: | 10. September 1890 | ||||||||||||
Todestag: | 16. August 1968 (mit 77 Jahren) | ||||||||||||
Größe: | 166 cm | ||||||||||||
1. Profisaison: | 1913 | ||||||||||||
Rücktritt: | 1921 | ||||||||||||
Spielhand: | Links, einhändige Rückhand | ||||||||||||
Einzel | |||||||||||||
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Doppel | |||||||||||||
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Olympische Spiele | |||||||||||||
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Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks) |
Kumagai Ichiya (im Englischen häufig Ichiya Kumagae; japanisch 熊谷 一弥; * 10. September 1890 in Ōmuta, Präfektur Fukuoka; † 16. August 1968 ebenda) war ein japanischer Tennisspieler.
Leben
Ab 1910 studiert er an der Keiō-Universität und tritt dem Tennisclub bei. Kumagai drängte mit anderen Spielern seiner Universität auf einen Wechseln von Soft Tennis, der 1878 in Japan erfunden wurde, zum heute bekannten Tennis, da dieser auch international bekannt ist. Kumagai spielte 1913 als erster Japaner ein Tennisturnier außerhalb des Landes, als er in Manila an den Far Eastern Championship Games teilnahm, dem Vorläufer der Asienspiele. Er zog ins Halbfinale des Einzels und ims Finale des Doppels ein. 1915 in Shanghai und 1917 in Tokio wurde er jeweils im Einzel und Doppel Sieger der Far Eastern Games. 1916 unternahm er mit Hachishiro Mikami eine Reise in die Vereinigten Staaten, um Tennis zu spielen. Zusammen nahmen sie an den U.S. National Championships, dem Vorläufer der US Open, teil. Als erste Japaner überhaupt spielten sie damit bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. Während des dreimonatigen Aufenthaltes in den USA spielte Kumagai 60 Matches. Beim Turniersieg in Newport besiegte er u. a. den US-Open-Sieger von 1915 Bill Johnston in fünf Sätzen. Er stieg in der US-Rangliste bis auf Platz 5. Nach seiner Rückkehr machte er 1917 seinen Abschluss an der Universität. Danach begann er für die Mitsubishi Tōkyō UFJ Ginkō zu arbeiten. Er wurde zur Zweigstelle nach New York versetzt. Fortan spielte er dort Turniere. 1918 erreichte er das Halbfinale der U.S. National Championships, wo er von Bill Tilden geschlagen wurde. 1919 gewann er mehrere Turniere und konnte erstmals auch Tilden in einem Match bezwingen, was als Sensation in den Medien betrachtet wurde.[1] Mit Platz 3 hinter Tilden und Johnston wurde er so hoch in der US-Rangliste geführt wie noch nie.[2]
Die größte Bekanntheit erlangte Kumagai Ichiya durch den Gewinn zweier Silbermedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1920 in Antwerpen. Im Doppel mit seinem Landsmann Kashio Seiichirō unterlag er den Briten Oswald Turnbull und Max Woosnam 2:6, 7:5, 5:7 und 5:7. Im Einzel verlor er gegen den Südafrikaner Louis Raymond mit 7:5, 4:6, 5:7 und 4:6. Ichiya wurde zum ersten Medaillengewinner seiner Nation. Außerdem war er bis zum Jahr 2021 der einzige Japaner, der eine Medaille im Tennis gewinnen konnte.
Ichiya führte die japanische Davis-Cup-Mannschaft im Jahr 1921 bei der ersten Teilnahme am Davis Cup als Kapitän an. Nach zwei Siegen unterlag die Mannschaft im Finale den Vereinigten Staaten mit 0:5. Durch die Erfolge sorgte Ichiya zusammen mit seinem Teamkollegen Shimizu Zenzō zu einer steigenden Popularität von Tennis in Japan.
1922 kehrte Ichiya nach Japan zurück. Aus Altersgründen beendete er seine aktive Karriere. Er schrieb 1924 ein Buch über Tennis.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kumagai als Trainer des ersten Davis-Cup-Teams gewählt, das 1951 am Davis Cup teilnahm. 1953 übersetzte Ichiya das Buch „Tennis Techniques“ des Tennistrainers Wynn Mace. Er starb 1968 in seiner Heimatstadt.
2020 wurde bekannt, dass es sich bei der von Kumagai gewonnenen Medaille, die eigentlich in einem Museum in Tokio ausgestellt werden soll, gar nicht um die seinige handelt, sondern um die seines Doppelpartners Kashio Seiichirō. Damit gilt die Medaille von Kumagai als verschollen.[3]
Erfolge
Legende (Anzahl der Siege) |
Grand Slam |
Olympische Spiele |
Sonstige Turniere |
Einzel
Finalteilnahmen
Nr. | Datum | Turnier | Belag | Finalgegner | Ergebnis |
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1. | 23. August 1920 | Olympische Spiele | Rasen | Louis Raymond | 5:7, 6:4, 7:5, 6:4 |
Doppel
Finalteilnahmen
Nr. | Datum | Turnier | Belag | Partner | Finalgegner | Ergebnis |
---|---|---|---|---|---|---|
1. | 24. August 1920 | Olympische Spiele | Rasen | Kashio Seiichirō | Oswald Turnbull Max Woosnam | 2:6, 7:5, 5:7, 5:7 |
Literatur
- Kumagai Ichiya: テニス (改造社) (= 改造社運動叢書). Tokio 1923.
Weblinks
- Davis-Cup-Statistik von Kumagai Ichiya (englisch)
- Kumagai Ichiya in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- ATP-Profil von Kumagai Ichiya (englisch)
- ITF-Profil von Kumagai Ichiya (englisch)
- Profil von Kumagai Ichiya auf tennisarchives.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Jap wins Tennis Honors. In: The Pittsburgh Gazette. 16. August 1919 (englisch).
- ↑ Tennis Rating for season will show Johnston and Tilden perched on first two rungs. In: New York Times. 11. September 1919 (englisch).
- ↑ Olympic sleuthing finds Japan's 'first medal' is not what it seems. In: japantimes.co. 22. August 2020, abgerufen am 20. Juli 2023 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Kumagai, Ichiya |
ALTERNATIVNAMEN | 熊谷 一弥 (japanisch); Kumagae, Ichiya |
KURZBESCHREIBUNG | japanischer Tennisspieler |
GEBURTSDATUM | 10. September 1890 |
GEBURTSORT | Ōmuta, Präfektur Fukuoka |
STERBEDATUM | 16. August 1968 |
STERBEORT | Ōmuta, Präfektur Fukuoka |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Pictograms of Olympic sports - Tennis. This is unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Japanese tennis player Ichiya Kumagae probably at the U.S. National Championship in Forest Hills, New York, in August 1916.
Autor/Urheber: Fornax, Lizenz: CC BY-SA 3.0
South African Red Ensign from 1912 until 1951.