Kuma (Schiff)

Kuma
Die Kuma 1930
Die Kuma 1930
Schiffsdaten
FlaggeJapan Japan
SchiffstypLeichter Kreuzer
KlasseKuma-Klasse
BauwerftMarinewerft Sasebo
Kiellegung29. August 1918
Stapellauf14. Juli 1919
Indienststellung31. August 1920
Streichung aus dem Schiffsregister10. März 1944
VerbleibAm 11. Januar 1944 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge162,15 m (Lüa)
152,40 m (KWL)
Breite14,17 m
Tiefgangmax. 4,80 m
Verdrängung1920: (Effektiv) 5.580 tn.l. (5.669 t)[1]
1940: (Erprobung) 7.043 t[2]
 
Besatzung450 Mann
Maschinenanlage
Maschine12 × Dampfkessel
4 × Getriebeturbinensatz
Maschinen-
leistung
90.000 PS (66.195 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
36 kn (67 km/h)
Propeller4
Bewaffnung

bei Indienststellung:

ab 1944:

Die Kuma (japanisch 球磨) war ein Leichter Kreuzer und Typschiff der gleichnamigen Klasse der Kaiserlich Japanischen Marine, der Ende der 1910er Jahre gebaut wurde und im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Bau

Der Bauauftrag für die spätere Kuma wurde an die Marinewerft in Sasebo vergeben. Diese legte den Rumpf am 29. August 1918 auf Kiel und der Stapellauf erfolgte 14. Juli 1919. Die Indienststellung erfolgte am 31. August 1920 unter dem Kommando von Kaigun-taisa (Kapitän zur See) Aoki Tohei, welcher bereits seit dem 14. Juli 1919 als sogenannter Oberster Ausrüstungsoffizier (jap. 艤装員長, gisō inchō) mit der Baubelehrung beauftragt gewesen war.

Modifizierungen und Umbauten

Die Kuma wurde ab 1929 mit einem Bordflugzeug des Typs Nakajima 90 Modell 1 und mit einem Katapult ausgerüstet.

Auf der Kuma wurde, wie auf den meisten japanischen Kriegsschiffen, im Verlauf des Zweiten Weltkrieges eine ständige Verstärkung ihrer Flak-Ausstattung vorgenommen. Die 8,0-cm-L/40-Typ-3-FlaK wurde entfernt und Maschinenkanonen 2,5 cm L/60 Typ 96 auf seine Position gesetzt. Eines der 14-cm-Geschütze der Hauptartillerie wurde im Kriegsverlauf demontiert.

Werdegang und Vorkriegsgeschichte

Die Kuma wurde im Sommer 1931 zur Evakuierung des Passagierschiffs Choshun Maru abgestellt, das durch Grundberührung stark Wasser machte und auf den Strand gesetzt worden war, um ein Sinken zu verhindern. 181 Personen wurden geborgen und nach Tsingtau gebracht.

Im Herbst 1941 wurde die Kuma, mit dem Schweren Kreuzer Ashigara und der Nagara zur 16. Kreuzerdivision zusammengefasst.

Zweiter Weltkrieg

Kurz nach dem japanischen Einstieg in den Zweiten Weltkrieg durch den Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 wurde die Kuma der Operation „M“, der Schlacht um die Philippinen, zugeteilt. Die Inseln sollten man im Rahmen der Pläne zur Großostasiatischen Wohlstandssphäre besetzt werden.

Am 11. Dezember deckte sie die Landung japanischer Truppen bei Aparri und Vigan, am 22. Dezember weitere Landungen im Golf von Lingayen. Sie nahm an weiteren Einsätzen um die Philippinen teil und beschoss im Februar 1942 gemeinsam mit einem Torpedoboot den Hafen auf Cebu. Dabei versenkten sie zwei kleine Küstenschiffe. 325 Personen, darunter Frauen und Kinder, wurden getötet. Im März unterstützte sie die Besetzung von Zamboanga City. In der Nacht vom 8. auf den 9. April wurde sie vor Cebu von amerikanischen PT-Booten angegriffen. Ein Torpedo traf den Kreuzer, explodierte aber nicht.

Nach dem Abschluss der Philippinen-Einsätze wurde sie im September 1942 zum Transport von Truppen von Hongkong nach Rabaul und im November von Manila nach Rabaul abgestellt. Bis zum Sommer 1943 führte sie hauptsächlich Sicherungsaufgaben aus. Am 23. Juni 1943 wurde sie dabei Ziel von B-24-Bombern, die den Liegeplatz mehrerer Kriegsschiffe angriffen. Die US-Amerikaner erzielten keine Treffer. Im August 1943 landete sie Truppen auf den Andamanen. Im November 1943 wurde sie in Japan umgebaut und mit einer verbesserten Flugabwehr ausgerüstet.

Verlust

Im Januar 1944 brachte sie Truppen und Nachschub von Singapur nach Penang, wo sie am 8. Januar eintraf. Am 9. Januar lief sie mit dem Zerstörer Uranami zu einer Übung aus, wobei sie vom britischen U-Boot Tally-Ho entdeckt wurde. Das U-Boot kam nicht in Angriffsposition, behielt aber seine Position vor Penang bei. Am 11. Januar liefen die beiden Schiffe erneut aus. Die Tally-Ho setzte auf die Kuma einen Torpedofächer aus sieben Torpedos ab, von denen zwei trafen.

Das Schiff konnte nicht gerettet werden, und die Uranami nahm die Überlebenden an Bord. 138 Seeleute waren getötet worden. Das Wrack brannte aus und sank schließlich über das Heck bei 5° 26′ N, 99° 52′ O.

Name

Die Kuma war das erste Kriegsschiff einer japanischen Marine, das diesen Namen trug. Benannt nach dem Fluss Kuma in der Präfektur Kumamoto auf Kyūshū.

Liste der Kommandanten

Nr.NameBeginn der AmtszeitEnde der AmtszeitBemerkungen
1.Kapitän zur See Aoki Tohei31. August 192015. Februar 1921seit 14. Juli 1919 mit der Baubelehrung betraut
2.Kapitän zur See Miyamura Rekizo15. Februar 19211. November 1921
3.Kapitän zur See Migita Kumagoro1. November 192120. November 1922
4.Kapitän zur See Takahashi Jutaro20. November 192215. Oktober 1923
5.Fregattenkapitän / Kapitän zur See Matsushita Shigeru1. Dezember 192310. Mai 1924bereits seit 15. Oktober 1923 mit der Wahrnehmung der Geschäfte betraut
6.Kapitän zur See Hashimoto Saisuke10. Mai 19241. Dezember 1924
7.Kapitän zur See Imagawa Magane15. Januar 192520. April 1925Kommandant der Chitose, bereits seit 1. Dezember 1924 mit der Wahrnehmung der Geschäfte betraut
8.Kapitän zur See Yamamoto Tokihiko20. April 192515. Juni 1925
9.Kapitän zur See Inoue Shigenori15. Juni 19251. Dezember 1925
10.Kapitän zur See Fukushima Kanzo1. Dezember 19251. April 1926
11.Kapitän zur See Henmi Tatsuhiko1. April 19261. November 1926
12.Kapitän zur See Ono Hiroshi1. November 19261. Dezember 1927
13.Kapitän zur See Hayashi Yoshihiro1. Dezember 192730. November 1929
14.Kapitän zur See Sugisaka Teijiro30. November 19291. Dezember 1930
15.Kapitän zur See Yunokawa Tadakazu1. Dezember 19301. Dezember 1931
16.Kapitän zur See Sumita Sadao1. Dezember 19311. Dezember 1932
17.Kapitän zur See Kumaoka Yuzuru1. Dezember 193215. November 1933
18.Kapitän zur See Horiuchi Shigenori15. November 193310. April 1935
19.Kapitän zur See Aihara Aritaka10. April 193515. November 1935
20.Kapitän zur See Kazoku Daigo Tadashige15. November 19351. Dezember 1936
21.Kapitän zur See Sato Tsutomu1. Dezember 193615. Juni 1938
22.Kapitän zur See Yatsushiro Sukeyoshi15. Juni 193818. Mai 1939
23.Kapitän zur See Kobayashi Kengo18. Mai 193915. November 1939
24.Kapitän zur See Hiratsuka Shiro15. November 193915. Oktober 1940
25.Kapitän zur See Eguchi Matsuro15. Oktober 194020. September 1941
26.Kapitän zur See Shibuya Kiyomi20. September 194117. November 1942
27.Kapitän zur See Yokoyama Ichiro17. November 194214. August 1943offizielle Kommandoübernahme bereits am 14. November 1942
28.Kapitän zur See Sugino Shuichi14. August 194311. Januar 1944

Literatur

  • Eric LaCroix, Linton Wells: Japanese Cruisers of the Pacific War. US Naval Institute Press, 1997, ISBN 0-87021-311-3.

Weblinks

Commons: Kuma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Japanese Cruisers of the Pacific War. S. 792.
  2. Japanese Cruisers of the Pacific War. S. 169.

Auf dieser Seite verwendete Medien

IJN Kuma in 1930 off Tsingtao.jpg
Japanese light cruiser Kuma on patrol off of Tsingtao, 1930.