Kulturzentrum Ostpreußen
Bernsteinkabinett im Kulturzentrum Ostpreußen | |
Daten | |
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Ort | Ellingen |
Art | Kulturhistorisches Museum |
Eröffnung | 1981 |
Leitung | Gunter Dehnert |
Website | |
ISIL | DE-MUS-020024 |
Das Kulturzentrum Ostpreußen zur Bewahrung und Pflege des ostpreußischen Kulturerbes existiert seit 1981 und betreibt Ausstellungen, Archive, eine Galerie und ein Museum. Das staatlich geförderte Zentrum befindet sich im Westflügel des Deutschordensschlosses in Ellingen im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Seit 2009 existiert eine Außenstelle im Altvaterturm bei Lehesten.
Das Kulturzentrum Ostpreußen leistet einen Beitrag zur Bewahrung und Pflege des ostpreußischen Kulturerbes. Der Aufbau des Kulturzentrums Ostpreußen, einer Einrichtung der Ostpreußischen Kulturstiftung, erfolgte ab 1981 mit Unterstützung des Bundes und des Freistaates Bayern, dem Patenland der Ostpreußen.[1]
Tätigkeiten
Ausstellungen
Im Mittelpunkt steht die ostpreußische Landeskunde und Kulturgeschichte sowie zeitgenössische Kunst. Zunehmende Bedeutung gewinnt die grenzüberschreitende Kulturarbeit und Kooperation mit polnischen, russischen und litauischen Einrichtungen. Da sich das ergiebigste Fundgebiet von baltischem Bernstein in Ostpreußen befindet, beinhaltet das Zentrum zwei Räume, die sich ausschließlich dem Schmuckstein widmen. Ostpreußischer Naturbernstein in vielen Formen und Farben sowie Schmuckstücke und Gebrauchsgegenstände aus der Königsberger Bernsteinmanufaktur sind ausgestellt.
In der musealen Abteilung werden zahlreiche Themen anschaulich dargestellt: Historische Jagdwaffen, Jagdtrophäen, Kupferstiche, Majolika aus der kaiserlichen Manufaktur in Cadinen, die Geschichte der evangelischen Salzburger Exulanten, ein Königsberger Bürgerzimmer mit Möbeln aus dem 19. Jahrhundert sowie Erinnerungsstücke an die große Tradition der Königsberger Schulen und der Albertus-Universität.
Das Modell des ermländischen Bauerndorfs Wolfsdorf zeigt das frühere Leben auf dem Land. Der originale Webstuhl und die handgewebten Textilien geben Einblick in alte handwerkliche Techniken.
Archiv
Zahlreiche Nachlässe mit wertvollen Unterlagen aus den Bereichen Volkskunde, Literatur und Fotografie sind ein Teil des Archivs. Sondersammlungen wie Bildarchiv, Glasplattennegative und Schulprogrammschriften ergänzen die Bestände. Eine umfangreiche Spezialbibliothek steht zur Verfügung.
Galerie
Gemälde, Grafiken und Plastiken bedeutender Künstler beherbergt die Galerie im 2. Obergeschoss. Käthe Kollwitz und Lovis Corinth sind ebenso wie Werke der Absolventen der Königsberger Kunstakademie und der Repräsentanten der Künstlerkolonie Nidden auf der Kurischen Nehrung vertreten.
Außenstelle Altvaterturm
Im Juli 2009 eröffnete das Kulturzentrum Ostpreußen eine Außenstelle im Altvaterturm bei Lehesten. Dazu wurde im siebten Geschoss dieses Turmes ein Zimmer angemietet, welches das Kulturzentrum Ostpreußen Ellingen als Ostpreußenzimmer ausgestaltete. Auf insgesamt 18 Tafeln werden die Geschichte Ostpreußens, Kirchen, Burgen, Schlösser, berühmte Persönlichkeiten des Landes sowie Landschaften und Naturräume erläutert. Auch die Zeit des Zweiten Weltkrieges mit Flucht und Vertreibung finden Erwähnung. Zudem ist ein Abschnitt der Ausstellung der Erläuterung der Aufgaben des Kulturzentrums Ostpreußen in Ellingen vorbehalten.[2]
Sonderausstellungen
Im Laufe seines Bestehens hat das Kulturzentrum bis Juli 2020 54 Kabinettausstellungen[3] sowie 109 Sonderschauen[4] durchgeführt.
Nachfolgend ein Überblick über das Themenspektrum:
- Sonderausstellungen
- 1982: 250 Jahre Trakehnen
- 1984: Edeltraut Abel-Waldheuer
- 1985: Prof. Ernst Grün und seine Schüler[5]
- 1986: Friedrich der Große und die Könige aus dem Hause Hohenzollern
- 1986: Alexander Kolde
- 1987: Erika Durban-Hofmann zum 65. Geburtstag
- 1992: Eitel Klein – Malerei und Grafik
- 1992: Karl Eulenstein – ein ostpreußischer Spätexpressionist
- 1993: Die Hansestädte im Preußenland: Kulm – Thorn – Elbing – Braunsberg – Königsberg – Danzig
- 1994: 100 Jahre Schwermer – echtes Königsberger Marzipan
- 1995: Die Albertina-Universität in Königsberg
- 2003: Mein Bild von Ostpreußen – Fotoausstellung
- 2003: Ostseebilder – Gemälde von Georg Gelbke und Richard Birnstengel
- 2003: Ermländische Kapellen
- 2004: Vor 60 Jahren: Die Wolfsschanze. Hauptquartier – Widerstand – Attentat
- 2004: Erkenntnis – Freiheit – Frieden – Immanuel Kant zum 200. Todestag
- 2005: Vor 60 Jahren: Als die Bomben fielen...
- 2005: Landschaftsportraits von der Kurischen Nehrung zu Fischland und Darß – die Werke des sächsischen Landschaftsmalers Alfred Teichmann
- 2006: Der Fotograf ist da! – Ostpreußen auf alten Aufnahmen des Denkmalamtes Königsberg
- 2006: Moderne russische Kunst – Von der Perestrojka bis zum Millennium 2000
- 2007: Entlang der Weichsel und der Memel – Historische Landkarten und Stadtansichten von Ost- und Westpreußen, Polen und dem Baltikum
- 2009: „Ein Franke zieht ins Preußenland“, Siegfried von Feuchtwangen, die Marienburg und der Deutsche Orden
- 2010: Schloss Friedrichstein in Ostpreußen und die Grafen von Dönhoff
- 2012: Lötzen – die Perle Masurens – 400 Jahre Stadtrechte
- 2013: Fischers Fritz fischt - Fische und Fischfang von der Altmühl bis zum Kurischen Haff
- 2013: Rastenburg in der Vergangenheit
- 2014: AUGUST14 – Der 1. Weltkrieg in Ostpreußen – Triumph und Tragik
- 2016: Die Reichskanzler der Weimarer Republik
- 2016: 800 Jahre Deutscher Orden in seiner Residenz Ellingen
- 2017: Albrecht von Brandenburg-Ansbach und die Reformation im Preußenland
- 2018: Wolfskinder – verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen
- 2019: Jerzy Bahr – mein Königsberg
- 2019: Licht über Sand und Haff – Carl Knauf – Maler in Nidden
- 2020: Wilhelm Voigt aus Tilsit – der Hauptmann von Köpenick
- 2023: Von der Kleinbahn bis zum Hofzug. Zur Geschichte der Eisenbahn zwischen Weichsel und Memel
- 2024: Seedienst Ostpreußen
- Kabinettausstellungen
- 1993: Ljudmilla Tambovceva, Malerin aus Königsberg
- 1994: Edith und Hermann Wirth – ein Malerpaar aus Königsberg[6]
- 1999: Vera Macht – eine ostpreußische Malerin
- 1999: Die Malerin Käthe Ruppel
- 2000: Aquarelle von Erich Gindler
- 2001: In memoriam Ute Göbel – Landschaften
- 2003: Der ostpreußische Maler Ernst von Saucken
- 2004: Schlösser und Gutshäuser im südlichen Ostpreußen
- 2005: Walter von Sanden-Guja
- 2007: Die Sektion Königsberg/Pr. des Deutschen Alpenvereins und seine Ostpreußenhütte
- 2009: Lyck – Hauptstadt Masurens
- 2009: Die Franzosen in Memel 1920–1923
- 2010: Franken in Preußen – Preußen in Franken – historische und kulturelle Wechselbeziehungen im Lauf von acht Jahrhunderten
- 2010: Zum 200. Todestag – Königin Luise in Ostpreußen
- 2012: Auf der Suche nach dem einfachen Leben ... – Ernst Wiechert zum 125. Geburtstag
- 2014: Der Deutsche Orden in Franken und im Preußenland
- 2015: Backsteinarchitektur im Ostseeraum
- 2016: 500 Jahre Reinheitsgebot: Bier und Brauereien in Ostpreußen damals und heute
- 2017: Von der Groeben – ein Adelsgeschlecht in Ostpreußen
- 2019: Die Geschichte des Rundfunks in Ostpreußen
- 2019: Eitel Klein – ein fränkisches Künstlerleben
- 2020: Ostpreußische Baudenkmäler und Landschaften – Kohle- und Tuschzeichnungen von Ernst von Glasow
Förderung
Im Bericht der Bundesregierung von 2013 zu Maßnahmen nach § 96 BVFG lautet es: "Das Kulturzentrum Ostpreußen steht in der Trägerschaft der Ostpreußischen Kulturstiftung und wird jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Freistaat Bayern gefördert. Die Projektförderung des Bundes betrug 215.000 Euro in 2021 und 220.000 Euro in 2022."[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Manfred E. Fritsche: „Sie leisten vorzügliche Arbeit“. In: Preußische Allgemeine Zeitung. Nr. 44, 5. November 2011, S. 11 (preussische-allgemeine.de [PDF]).
- ↑ Manfred E. Fritsche: Siebter Stock: Ostpreußen. In: Preußische Allgemeine Zeitung. Nr. 28, 11. Juli 2009, S. 20 (preussische-allgemeine.de [PDF]).
- ↑ Kulturzentrum Ostpreußen: Auflistung aller Kabinettausstellungen (Stand Juli 2020). Juli 2020.
- ↑ Kulturzentrum Ostpreußen: Auflistung aller Sonderausstellungen (Stand Juli 2020). Juli 2020.
- ↑ Ingeborg Nolde, Irmgard Buchholz: Professor Ernst Grün und Schüler. EOS-Druck, St. Ottilien (ostpreussen.de [PDF] Ausstellung vom 3. August – 15. September 1985).
- ↑ Jörn Barfod: Edith und Hermann Wirth. Ein Künstlerpaar aus Ostpreußen. Husum Verlag, 1994, ISBN 3-88042-686-4 (amazon.de).
- ↑ https://dserver.bundestag.de/btd/20/083/2008320.pdf
Koordinaten: 49° 3′ 38,9″ N, 10° 57′ 56″ O
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Bernsteinkabinett Kulturzentrum Ostpreußen