Kulturorden (Japan)

Der Kulturorden
Kabuki-Darsteller Nakamura Kichiemon I. mit der Auszeichnung (1951)
Der Kaiser überreicht den Orden an Hideki Shirakawa

Der japanische Kulturorden (jap.文化勲章, bunka kunshō) oder auch Kaiserlicher Kulturorden wurde 1937 aufgelegt und wird von staatlicher Seite an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Maße um die japanische Kultur verdient gemacht haben.

Die Verleihung von ungefähr fünf Kulturorden findet, wie auch die Ernennung zur Person mit besonderen kulturellen Verdiensten, jährlich am 3. November bei den feierlichen Zeremonien am Tag der Kultur (文化の日, bunka no hi) statt. Der Kulturorden wird vom Kaiser persönlich überreicht.

Das Ordensabzeichen stellt die fünfblättrige Apfelsinenblüte dar. In der Mitte der Blüte sind in einem roten Kreisfeld mit blauer Umrandung sternförmig drei Magatama, kommaförmige Perlen, angeordnet. Am oberen Ende hängt das Ordensabzeichen an einem schmuckvollen Verbindungsstück aus blühenden Apfelsinenbaumzweigen am Halsband.[1]

Paragraph 14 der japanischen Verfassung legt fest, dass die Verleihung des Kulturordens nicht mit einer materiellen Vergünstigung verbunden werden darf. Um aber verdiente Personen materiell fördern zu können, wurde 1951 die „Auszeichnung von Personen mit besonderen kulturellen Verdiensten“ eingeführt, die mit der jährlichen, bis zum Lebensende gezahlten Vergütung von derzeit 3.500.000 Yen verbunden ist. Dabei erhielten die bis 1950 mit dem Kulturorden Ausgezeichneten nachträglich ebenfalls diese Vergütung. – Seit 1979 wird der Kulturorden in der Regel an Personen vergeben, die sich bereits durch besondere kulturelle Verdienste ausgezeichnet haben. Unter ihnen erreicht etwa die Hälfte die Ordensstufe, manchmal gleichzeitig mit der ersten Auszeichnung, meist erst nach Jahren.

Der Kulturorden wird ausnahmsweise auch an Ausländer vergeben. Bisher erhielten ihn 1969 die Astronauten Armstrong, Collins, Aldrin, 1978 der Physiker Yōichirō Nambu, 2008 der Japanologe Donald Keene und 2014 der Nobelpreisträger Shuji Nakamura. Alle bisherigen ausgezeichneten Ausländer sind Amerikaner, wobei Nambu und Nakamura geborene Japaner sind.

Bekannte Ordensträger

Quellen

  1. Cabinet Office, Government of Japan: Decorations and Medals - Order of Culture (Memento des Originals vom 9. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www8.cao.go.jp (engl.)

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Order of Culture. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1157

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Kichiemon Nakamura I (1886–1954), with the Grand Order of Culture
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