Kuhländchen

Kuhländchen (Tschechien)
Kuhländchen (Tschechien)
Das Kuhländchen im Osten Tschechiens
  • Idealisierte Grenzen des Kuhländchens
  • Kuhländchen: typische Landschaft Nähe Neutitschein
    Historische Hauptstadt Neutitschein

    Das Kuhländchen (tschechisch Kravařsko) ist eine historische Landschaft in Mähren im Osten Tschechiens. Die tschechische Bezeichnung Kravařsko leitet sich vom Adelsgeschlecht Krawarn (Páni z Kravař) ab, die in der Gegend umfangreichen Besitz hatten, während die deutsche Übersetzung von Kráva = Kuh abgeleitet wurde.

    Das Kuhländchen hatte 1930 etwa 100.000 deutsche Einwohner. Hauptstadt war Neutitschein.[1] Berühmte Persönlichkeiten wie Johann Gregor Mendel aus Heinzendorf und Sigmund Freud aus Freiberg in Mähren stammen aus dem Kuhländchen. Der überwiegende Teil der deutschsprachigen Bevölkerung des Kuhländchens und anderer Landesteile der Tschechoslowakei wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet und zwischen 1945 und 1947 vertrieben.

    Städte des Kuhländchens:

    Literatur

    • Fridolin E. Scholz: Kuhländchen, unvergessene Heimat. Kleiner Reiseführer durch das Kuhländchen. Jubiläumsbuch 1998 des Vereins heimattreuer Kuhländler e.V., Leer Rautenberg 1998, ISBN 3-7921-0588-8.
    • Das Kuhländchen – auf den Spuren einer Region in Mähren – Schlesien, Film (auf Video oder DVD, 50 Minuten) aus dem Jahre 2006, erhältlich beim „Alte Heimat“-Verein in D-69168 Wiesloch.
    • Das Kuhländchen. Die Geschichte und Geschichten einer deutschen Landschaft. Landschaftsrat Kuhländchen, Stuttgart 1972, OCLC 74238390.
    • Andrea Rušarová: Die Entwicklung der Kuhländler Mundart nach dem Jahre 1945. „Alte Heimat“-Verein Heimattreuer Kuhländler e.V., Rautenberg, Leer 2000, ISBN 3-7921-0622-1 (Diplomarbeit Universität Ostrava 1999, 135 Seiten).
    • Lenka Vaňková: Die frühneuhochdeutsche Kanzleisprache des Kuhländchens (= Sprache. Band 27). Lang, Frankfurt am Main / Berlin / Bern / New York, NY / Paris / Wien 1999, ISBN 3-631-34349-3 (Dissertation Universität Brünn 1998, 216 Seiten).

    Einzelnachweise

    1. Während der Zugehörigkeit zum Deutschen Reich von 1938 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war Neutitschein Sitz eines Landrates. Siehe Landkreis Neu Titschein im Regierungsbezirk Troppau (mit einer Liste der kreisangehörigen Gemeinden). Siehe auch den Artikel Deutsche in der Ersten Tschechoslowakischen Republik: Ein Überblick über das politische Geschehen rund um die Deutschen in den Ländern der Böhmischen Krone und deren Nachfolgestaaten (Deutschösterreich, Tschechoslowakische Republik) von 1848 bis 1938.

    Weblinks

    Koordinaten: 49° 41′ 0″ N, 17° 47′ 0″ O

    Auf dieser Seite verwendete Medien

    Kuhländchen.png
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    Historical region of Kuhländchen/Kravařsko:

    red line: idealized borders (from p.25)
    blue line: Oder river
    pink dots: Silesia/Moravia border/enclaves (Austrian times),
    black dots: Gau Sudetenland (1939-1945, more or less, see also the list of municipalities)
    big blue dot: majority German-speaking settlement (1900 census)
    big yellow dot: majority Czech-speaking settlement (1900 census)
    black German name and darker background: always considered part of Kuhländchen
    red cursive German name and lighter background: many times considered part of Kuhländchen
    pink cursive German name: once considered part of Kuhländchen
    (the last names are from: [1] Das Kuhländchen: Hundert Orte, die seit dem 18. Jahrhundert einmal, mehrfach oder immer zu dieser Landschaft gezählt worden sind;)

    See also: [2]
    Cercle rouge 50%.svg
    Transparent red circle
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    Reliefkarte Tschechien
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    Blick auf Felds neben Partschendorf.
    Novy jicin central square.jpg
    Autor/Urheber: Mikko Virtaperko, Lizenz: CC BY-SA 3.0

    Nový Jičín, central square, Czech Republic

    Kameraposition49° 35′ 41,73″ N, 18° 00′ 36,28″ O Kartographer map based on OpenStreetMap.Dieses und weitere Bilder auf OpenStreetMapinfo