Kugelfang

Beton-Kugelfang

Als Kugelfang (auch Geschossfang) bezeichnet man im Allgemeinen eine Vorrichtung auf Schießständen, die das Ziel durchschlagende bzw. fehlgehende Geschosse sicher auffängt, oftmals mittels eines Sand- oder Erdwalls.[1] In der Jägersprache bezeichnet man Geländegegebenheiten, die ein Geschoss beim jagdlichen Schuss sicher abfangen können, als natürlichen Kugelfang.[2]

Die Höhe eines militärischen Kugelfangs beträgt etwa fünf bis zehn Meter. Die dem Schützen zugekehrte Seite ist steil gehalten, damit die Geschosse nicht als Abpraller (nicht zu verwechseln mit unstabilisiert taumelnden Geschossen, den Querschlägern) zurückkommen oder anderweitig weiter gehen. Besondere Einrichtungen, wie Holzkloben, sollen das Steckenbleiben der Geschosse noch im Kugelfang mehr erleichtern, als dies bei Kugelfängen aus Erde der Fall ist.

Modernere Munition mit Deformationswirkung führt zur Zerstörung herkömmlicher Kugelfänge. Diese werden deshalb häufig als Kettengeschossfang, bestehend aus einem mehrschichtigen Kettenvorhang mit geringer Einbautiefe, errichtet. Bei deren Benutzung kann es zu erhöhten Metallstaubkonzentrationen in der Raumluft kommen, insbesondere von Blei.[3]

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Kugelfang. In: Duden. Abgerufen am 6. August 2019.
  2. Julia Numßen: Handbuch Jägersprache. Gräfe Und Unzer, 2017, ISBN 978-3-8354-6241-0 (google.de [abgerufen am 15. Januar 2019] ohne Seitenzahlen).
  3. Gerhard Ott, Ulrich Wurster: Gefahrstoffbelastung in der Luft einer Raumschießanlage mit neuartigem Kettengeschossfang. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 63, Nr. 1/2, 2003, ISSN 0949-8036, S. 35–40.

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Braunschweig: der ehemalige Kugelfang eines militärischen Schießstandes in der Buchhorst. Im Vordergrund: zwei Beton-Kugelfänge aus den 1930er Jahren. Im Hintergrund: eine Reihe gemauerter Kugelfänge aus der Zeit vor 1900. Die Anlage umfaßt insgesamt 11 Öffnungen mit einer Breite von jeweils 10 m und einer Höhe von 5 m. Ursprünglich waren die Öffnungen zur Verhinderung von Querschlägern mit Holz und Teerpappe verkleidet. In der NS-Zeit fanden hier Erschießungen von Deserteuren, Widerstandskämpfern und Kriegsgefangenen statt.
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Blick auf zwei Rehe (Capreolus capreolus, Bildmitte) von einem Hochsitz nahe en:Hyvinkää, Finnland, 2017 – Galerie Paul Childerley on a driven hunt in Finland. Von links ins Bild ragend ein Gewehrlauf mit aufgesetztem Schalldämpfer
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Der von KZ-Häftlingen 1941/42 gebaute SS-Schießstand in Radolfzell. Hier die mittlere der drei von Erdwällen begrenzten Schussbahnen mit Hochblende. Status im überwucherten Gelände, 2009.
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Braunschweig: der ehemalige Kugelfang eines militärischen Schießstandes in der Buchhorst. Die Aufnahme zeigt den älteren Teil der Anlage aus gemauerten Kugelfängen, die vor 1900 errichtet wurden. Die Anlage umfaßt insgesamt 11 Öffnungen mit einer Breite von jeweils 10 m und einer Höhe von 5 m. Ursprünglich waren die Öffnungen zur Verhinderung von Querschlägern mit Holz und Teerpappe verkleidet. In der NS-Zeit fanden hier Erschießungen von Deserteuren, Widerstandskämpfern und Kriegsgefangenen statt.
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Kugelfang einer 300m-Schiessanlage