Kugelberg (Naturschutzgebiet)

Naturschutzgebiet „Kugelberg“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

LagePfullingen, Landkreis Reutlingen, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche26,9 ha
Kennung4.141
WDPA-ID164275
Geographische Lage48° 27′ N, 9° 14′ O
Kugelberg (Naturschutzgebiet) (Baden-Württemberg)
Kugelberg (Naturschutzgebiet) (Baden-Württemberg)
Meereshöhevon 480 m bis 669 m
Einrichtungsdatum12. Oktober 1987
VerwaltungRegierungspräsidium Tübingen
f2

Der Kugelberg ist ein vom Regierungspräsidium Tübingen am 12. Oktober 1987 durch Verordnung ausgewiesenes Naturschutzgebiet auf dem Gebiet der Stadt Pfullingen im Landkreis Reutlingen. Das Naturschutzgebiet liegt vollständig im Biosphärengebiet Schwäbische Alb und ist Bestandteil des FFH-Gebiets Albtrauf Pfullingen sowie des Vogelschutzgebiets Mittlere Schwäbische Alb.

Lage

Das Naturschutzgebiet Kugelberg liegt am Südwesthang des Urselbergs zwischen Pfullingen und Lichtenstein-Unterhausen. Das Gebiet liegt in den Naturräumen Mittleres Albvorland und Mittlere Kuppenalb.

Schutzzweck

Der Schutzzweck ist laut Verordnung „die Erhaltung eines naturnahen und landschaftlich reizvollen Südwesthangs mit Wiesen, Trockenrasen, Gebüschgruppen, Hangwasseraustritten mit Tümpeln, naturnahen Waldbereichen, Felsformationen und Geröllhalden als Lebensraum für viele gefährdete und geschützte Pflanzen, insbesondere Orchideen und Tiere.“[1]

Landschaftscharakter

Das Gebiet wird von einer Vielzahl unterschiedlicher Biotope und Strukturen geprägt. Der Kugelberg selbst liegt im Süden des Gebiets und ist ein Vulkanembryo des Schwäbischen Vulkans. Hier wird das Gebiet von Buchen-Steppenheide-Wäldern geprägt. Es schließt sich ein mit Quellaustritten durchzogener Halbtrockenrasen an.[2]

Flora und Fauna

Zu den nennenswerten Pflanzenarten im Gebiet zählen unter anderem das Stattliche Knabenkraut (Orchis mascula), die Türkenbund-Lilie (Lilium martagon) und der Blaue Lattich (Lactuca perennis). Außerdem kommen im Gebiet 15 Orchideen- und vier Enzianarten vor.

Die Fauna ist ebenfalls sehr divers. Unter anderem kommen hier Schlingnatter und Ringelnatter nebeneinander vor. Unter den zahlreichen nachgewiesenen Insektenarten sind der Ahlenläufer Bembidion inustum, der Variable Nagekäfer (Grynobius planus) der Rosenkäfer Cetonie aurata, der Kopfhornschröter (Sinodendron cylindricum), der Rothalsiger Scheinrüssler (Rhinosimus ruficollis), der Blatthornkäfer Amphimallon atrum, der Hautflügler Megalodontos klugi, die Blattwespe Rhogogaster picta, die Goldwespe Chrysis pustulosa, die Bienenarten Osmia xanthomelaena, Hylaeus lineolatus, Nomada lepeletieri und Osmia rufohirta, die Skorpionsfliege Panorpa cognata, die Gemeine Sichelschrecke (Phaneroptera falcata) und die Rotflüglige Schnarrschrecke (Psophus stridulus), zu nennen.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. Thorbecke, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7995-5175-5.

Weblinks

Commons: Naturschutzgebiet Kugelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen über das Naturschutzgebiet »Kugelberg« vorn 12. Oktober 1987. Abgerufen am 15. August 2018.
  2. a b Würdigung des Naturschutzgebiets Kugelberg. 14. Januar 1982, abgerufen am 15. August 2018.

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Autor/Urheber: Grundkarte kjunix, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
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Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
NSG Kugelberg.jpg
Autor/Urheber: Traubensaft2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Waldgersten-Buchenwald ist der natürlich vorkommende Buchenwald auf der Schwäbischen Alb. Er zeichnet sich durch flachgründige trockene Böden aus. Die naturnahen Wälder auf der Schwäbischen Alb sind weltweit Einzigartig. Der Kugelberg ist daher nicht nur als Naturschutzgebiet (NSG Kugelberg) sondern auch als Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiet Albtrauf bei Pfullingen) und als Kernzone des UNESCO Biosphärengebiets Schwäbische Alb ausgewiesen.