Kryptondifluorid
Strukturformel | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | ||||||||||
Name | Kryptondifluorid | |||||||||
Andere Namen | Krypton(II)-fluorid | |||||||||
Summenformel | KrF2 | |||||||||
Kurzbeschreibung | instabiler farbloser Feststoff[1] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
| ||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 121,79 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand | fest (nur bei tiefen Temperaturen stabil)[1] | |||||||||
Dichte | 3,24 g·cm−3[2] | |||||||||
Sublimationspunkt | ||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
| ||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||
ΔHf0 | 15 kJ/mol (Gas)[4] | |||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Kryptondifluorid ist eine instabile chemische Verbindung aus Krypton und Fluor. Es ist eine der wenigen bekannten Kryptonverbindungen und die erste synthetisierte Verbindung dieses Edelgases.
Gewinnung und Darstellung
Hergestellt wird Kryptondifluorid bei −196 °C mithilfe elektrischer Entladungen aus elementarem Krypton und Fluor in einer mit 60 kJ/mol endothermen Reaktion. Weitere Gewinnungsmöglichkeiten sind die UV-Photolyse und das Beschießen von Krypton/Fluor-Mischungen mit Protonen. Dabei entstehen jeweils Fluor-Radikale, die in der Lage sind, mit Krypton zu reagieren.[1]
Eigenschaften
Chemische Eigenschaften
Kryptondifluorid ist instabil und zersetzt sich bei Raumtemperatur innerhalb weniger Tage. Bei 77 °C sublimiert die Verbindung unter schneller Zersetzung. Bei −78 °C kann die Verbindung unbegrenzt gelagert werden. Mit Wasser und organischen Verbindungen reagiert Kryptondifluorid explosiv.[1]
Kryptondifluorid ist ein starkes Oxidationsmittel, es kann Xenon in Xenonhexafluorid oder Iod in Iodpentafluorid überführen. Darüber hinaus ist es auch ein Fluoridionen-Donator.[5] Das Kation KrF+ ist das bisher stärkste bekannte Oxidationsmittel, stärker noch als Sauerstoffdifluorid und elementares Fluor. Es vermag als einzig bekannte Substanz Gold in die Oxidationsstufe +5 zu bringen:[6][5]
Molekülgeometrie
Gemäß dem VSEPR-Modell besitzt das Kryptondifluorid-Molekül eine lineare Struktur mit einem Bindungswinkel (F–Kr–F) von etwa 180°. Im gasförmigen Zustand beträgt die Bindungslänge 188,9 pm.[5]
Kryptondifluorid besitzt als Molekülsymmetrie die Punktgruppe D∞h.[7]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e John F. Lehmann, Hélène P. A. Mercier, Gary J. Schrobilgen: The chemistry of krypton. In: Coordination Chemistry Reviews. 2002, 233/234, S. 1–39, doi:10.1016/S0010-8545(02)00202-3.
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Properties of the Elements and Inorganic Compounds, S. 4-69.
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. 9. Auflage. Walter de Gruyter GmbH, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-035526-0, S. 416.
- ↑ a b c A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 469 (Leseprobe: Teil A – Grundlagen der Chemie Der Wasserstoff. Google-Buchsuche). (abgerufen über De Gruyter Online)
- ↑ James Huheey, Ellen Keiter, Richard Keiter: Anorganische Chemie: Prinzipien von Struktur und Reaktivität, 2003, Walter de Gruyter, ISBN 3-11-017903-2.
- ↑ Hans-Jürgen Meyer, Christoph Janiak, Dietrich Gudat, Ralf Alsfasser, Erwin Riedel: Moderne Anorganische Chemie. 4. Auflage. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-024900-2, S. 119 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Bindungswinkel und -länge des Kryptondifluorid-Moleküls
Kryptondifluorid