Kruklin

Kruklin
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Kruklin (Polen)
Kruklin
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Ermland-Masuren
Powiat:Giżycko
Gmina:Giżycko
Geographische Lage:54° 1′ N, 21° 55′ O
Einwohner:550 (31. März 2011[1])
Postleitzahl:11-500[2]
Telefonvorwahl:(+48) 87
Kfz-Kennzeichen:NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße:Siedliska/DW 655 → Kruklin
Kożuchy WielkieUpałty Małe → Kruklin
Eisenbahn:Bahnstrecke Głomno–Białystok
Bahnstation: Siedliska
Nächster int. Flughafen:Danzig



Kruklin (deutsch Kruglinnen, 1938 bis 1945 Kraukeln) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Giżycko (Landgemeinde Lötzen) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen) gehört.

Dorfstraße in Kruklin (Kruglinnen/Kraukeln)

Geographische Lage

Kruklin liegt am Südufer des Kruklin ( jezioro) (deutsch Kruglinner See, 1938 bis 1945 Kraukelner See) im nördlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die Kreisstadt Giżycko (Lötzen) liegt zehn Kilometer in westlicher Richtung entfernt.

Geschichte

Im Jahre 1552 wurde das um 1818 „Kracklienen“, nach 1871 „Kruklinnen“ und dann bis 1938 „Kruglinnen“ genannte Dorf gegründet.[3] Im Jahre 1785 wurde es als Dorf mit Wassermühle und 17 Feuerstellen erwähnt, 1818 mit 35 Feuerstellen bei 190 Seelen.[4]

Als 1874 der Amtsbezirk Staßwinnen[5] (polnisch Staświny) errichtet wurde, wurde Kruglinnen eingegliedert. Der Amtsbezirk – 1938 in „Amtsbezirk Eisermühl“ umbenannt – gehörte bis 1945 zum Kreis Lötzen im Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 bis 1945: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen.

533 Einwohner waren 1910 in Kruglinnen gemeldet.[6] Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Kruglinnen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Kruglinnen stimmten 400 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7] Die Einwohnerzahl verringerte sich bis 1933 auf 528 und belief sich 1939 auf 488[8].

Am 3. Juni 1938 wurde Kruglinnen aus politisch-ideologischen Gründen zur Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Kraukeln“ umbenannt.

1945 kam der Ort als Kriegsfolge mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt den polnischen Namen „Kruklin“. Heute ist das Dorf Sitz eines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) und eine Ortschaft im Verbund der Gmina Giżycko (Landgemeinde Lötzen) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Religionen

Vor 1945 war Kruglinnen oder Kraukeln in die evangelische Kirche Milken[9] (polnisch Miłki) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die Katholische Pfarrkirche St. Bruno Lötzen[4] im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Kruklin zur katholischen Pfarrei in Bystry (Biestern) mit der Filialkapelle in Upałty Małe (Klein Upalten) im Bistum Ełk (Lyck) der Römisch-katholischen Kirche in Polen bzw. zur Evangelischen Pfarrkirche in Giżycko in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Schule

Eine Volksschule wurde in Kruglinnen im Jahre 1743 gegründet.[4] 1945 wurde sie zweiklassig geführt.

Verkehr

Kruklin ist über die Woiwodschaftsstraße DW 655 im Abzweig Siedliska (Schedlisken, 1938 bis 1945 Dankfelde) zu erreichen. Außerdem führt eine Nebenstraße von Kożuchy Wielkie (Groß Kosuchen, 1938 bis 1945 Allenbruch) über Upałty Małe (Klein Upalten) in den Ort.

Die nächste Bahnstation ist Siedliska und liegt an der Bahnstrecke Głomno–Białystok, die vor 1945 von Königsberg in Preußen (russisch Kaliningrad) bis nach Brest befahren wurde.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Kruklin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 622
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kraukeln
  4. a b c Kruglinnen
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Staßwinnen/Eisermühl
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 80
  8. Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dolumente, Göttingen, 1968, S. 492

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