Kropp
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 25′ N, 9° 31′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Kropp-Stapelholm | |
Höhe: | 15 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,94 km2 | |
Einwohner: | 6709 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 210 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24848 | |
Vorwahl: | 04624 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 053 | |
LOCODE: | DE 72Z | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Am Markt 10 24848 Kropp | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Stefan Ploog (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Kropp im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Kropp (dänisch: Krop) ist eine Gemeinde am Ochsenweg im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Der Ort ist seit 1986 ein Unterzentrum und wurde 2002 als kinder-, jugend- und familienfreundliche Gemeinde ausgezeichnet. Wiesik, Katenausbau, Hufenausbau, Heidbunge, Mielberg, Fuhlreit und Kropperbusch liegen im Gemeindegebiet.[2]
Geografie und Verkehr
Kropp liegt etwa 12 km südlich von Schleswig an der Bundesstraße 77. Weiter östlich verläuft die Bundesautobahn 7. Nordöstlich des Ortes besitzt der Aero-Club Kropp mit dem Flugplatz Schleswig-Kropp einen eigenen Sonderlandeplatz.
Vom 1. Dezember 1905 bis 1983 hatte Kropp einen Bahnanschluss durch die Teilstrecke Schleswig Staatsbahnhof – Friedrichstadt Kreisbahnhof der Schleswiger Kreisbahn. Der Personenverkehr wurde am 1. Februar 1934 eingestellt und nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum 13. Mai 1950 wieder aufgenommen. Güterwagen wurden bis zum 30. Dezember 1983 zugestellt.
Geschichte
2023 wurden bei Ausgrabungen Siedlungsspuren freigelegt, die auf eine ständige, bäuerliche Bewirtschaftung bereits im 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr., also zur Zeit der Völkerwanderung, hinweisen.[3][4]
Der Ort wurde 1285 erstmals als Croop (Kropf) erwähnt. Der Ortsname bezieht sich auf die flache Wölbung des Sanders, auf dem der Ort liegt.
Kropp gehörte zur Gemeinde Friedrichswiese, bis diese am 1. April 1938 aufgelöst wurde. Kropp war eine der drei Nachfolgegemeinden.[5]
Politik
Kropp hat eine hauptamtliche Verwaltung, die die Verwaltungsgeschäfte für das Amt Kropp-Stapelholm führt.
Gemeindevertretung
Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 23 Sitze vergeben. Von diesen erhielt die CDU zehn Sitze, die SPD und die Allgemeine Wählergemeinschaft Kropp fünf Sitze und die Grünen drei Sitze.
Wappen
Blasonierung: „Von Gold und Grün schräglinks geteilt. Oben ein frontal gestellter roter Ochsenkopf, unten drei silberne Eichenblätter nebeneinander.“[7]
Durch den roten Ochsenkopf deutet das Wappen an, dass die Gemeinde Kropp unweit des alten Heerweges liegt, über den früher die im Herzogtum Schleswig und in Jütland gemästeten Ochsen jährlich in großen Wanderzügen auf die südlich gelegenen Märkte getrieben wurden. Deshalb wird der Heerweg im populären Sprachgebrauch gern als Ochsenweg bezeichnet. Die silbernen, in der Flagge goldenen Eichenblätter erinnern daran, dass das Gemeindegebiet und die angrenzenden Flächen der so genannten Kropper Heide in historischer Zeit mit Eichenwäldern bewachsen waren. Es wird behauptet, dass das frühneuzeitliche Amsterdam auf Pfählen errichtet worden sei, die aus den Kropper Eichenbeständen stammten.
Flagge
Blasonierung: „Im Liek das Gemeindewappen ohne Schild, mit gelben Eichenblättern; das fliegende Ende ist in elf abwechselnd grüne und gelbe Streifen waagerecht geteilt.“[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Ort befindet sich die Kai-Uwe-von-Hassel-Kaserne, sie gehört zum Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ in Jagel, ursprünglich Marinefliegergeschwader 1.
In Kropp gibt es eine Reihe von klein- und mittelständischen Betrieben.
Das Diakoniewerk Kropp ist ein wichtiger Arbeitgeber im Bereich der sozialen Arbeit.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Kropp stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Diakoniewerk Kropp
Johannes Paulsen, seit 1872 Pastor der Kropper Kirche, gründete am 6. Oktober 1879 eine Ausbildungsstätte für Diakone, die als Volksmissionare die Arbeit der Pastoren unterstützen sollten. In den folgenden Jahren kamen ein Prediger- und ein Lehrerseminar dazu und 1884 als erste soziale Einrichtung ein Waisenhaus, dem bis 1900 insgesamt 25 Häuser für hilfsbedürftige Menschen folgten.[8] Die Betreuung im Diakoniewerk Kropp oblag vor allem von Diakonissen. Die Stiftung Diakoniewerk Kropp besteht bis heute.[9]
Hamburger Friedhof
Auf dem sogenannten „Hamburger Friedhof“ am südlichen Ortsrand liegen 649 Tote. 1942 lebten in den „Heil- und Pflegeanstalten mbH in Kropp“ (heute „Stiftung Diakoniewerk Kropp“) 519 Personen. Die Anstalten wurden beschlagnahmt, die Bewohner in andere Heil- und Pflegeanstalten abtransportiert, wo viele von ihnen den Krankenmorden in der Zeit des Nationalsozialismus zum Opfer fielen.[10] In den Gebäuden wurden nun Alte und Behinderte aus den Hamburger Wohlfahrtsanstalten untergebracht, die geräumt wurden, um ausländische Zwangsarbeiter unterzubringen. Wie viele Menschen nach Kropp gebracht wurden, ist unbekannt.[11] Die Versorgung der Menschen war schwierig, die Sterblichkeitsrate hoch. Bis Ende 1945 wurden rund 400 Bewohner der Anstalten auf dem Dorffriedhof beerdigt. Als für weitere Beerdigungen dort kein Platz mehr war, wurde der „Hamburger Friedhof“ am südlichen Ortsrand eingerichtet, auf dem bis Dezember 1948 649 Beerdigungen stattfanden.[12] Bis 1973 wurde der Friedhof von der Stadt Hamburg gepflegt. 1974 wurde ein Teil des Geländes von der Umgehungsstraße überbaut, der Rest verwaldete. Ab 1998 steht auf dem Gelände ein Gedenkstein und eine Tafel mit den Namen der dort Beigesetzten. Nachdem der Friedhof ehrenamtlich wieder hergerichtet wurde, ist der „Hamburger Friedhof“ seit 2019 ein Erinnerungspark und gilt „aus geschichtlichen, wissenschaftlichen und die Kulturlandschaft prägenden Gründen als ‚Kulturdenkmal mit besonderem Wert‘“.[11]
Persönlichkeiten
- Adalbert Paulsen (1889–1974), Theologe
- Sven Erik Wunner (1932–2013), Rechtswissenschaftler
- Winni Schaak (* 1957), Bildhauer
- Dennis Jastrzembski (* 2000), Fußballspieler
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 6: Kronprinzenkoog - Mühlenrade. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2006, ISBN 3-926055-85-5, S. 14 (dnb.de [abgerufen am 25. Juni 2020]).
- ↑ 1500 Jahre alte Bauernhöfe bei Ausgrabung im Norden entdeckt. In: Hamburger Morgenpost Online. 2. Juni 2023, abgerufen am 5. Juni 2023.
- ↑ Ausgrabungen in Kropp: "Können unsere Geschichte um 1.000 Jahre vorverlegen". 2023
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 237.
- ↑ wahlen-sh.de
- ↑ a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Johannes Paulsen. In: diakonie-kropp.de. Abgerufen am 5. Februar 2022.
- ↑ 140 Jahre Dienst am Menschen. In: diakonie-kropp.de. Abgerufen am 5. Februar 2022.
- ↑ M. Krabbenhöft: CDU-Kropp kümmert sich um den "Hamburger Friedhof". In: CDU KV Schleswig-Flensburg. 1. August 2017, abgerufen am 5. Februar 2022.
- ↑ a b Erinnerungspark Hamburger Friedhof. In: kropp.de. Abgerufen am 5. Februar 2022.
- ↑ Hamburger Friedhof: Ein Platz zum Verweilen und Gedenken. In: shz.de. 5. November 2012, abgerufen am 13. März 2019.
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Positionskarte von Deutschland
Wappen der Gemeinde Kropp im Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: Von Gold und Grün schräglinks geteilt. Oben ein frontal gestellter roter Ochsenkopf, unten drei silberne Eichenblätter nebeneinander.
Wappen des Amtes Kropp-Stapelholm im Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: Von Gold und Blau im Wellenschnitt geteilt. Oben ein roter Ochsenkopf, unten ein goldener Dingstock.
Wappen des Kreises Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: Über blauem, mit zwei silbernen Wellenfäden belegtem Wellenschildfuß von Blau und Gold schräglinks geteilt mit zwei schreitenden, rot bewehrten Löwen in verwechselten Farben.