Kristian Ghedina

Kristian Ghedina
Kristian Ghedina im Januar 2000
NationItalien Italien
Geburtstag20. November 1969 (52 Jahre)
GeburtsortPieve di Cadore, Italien
Größe177 cm
Gewicht85 kg
Karriere
DisziplinAbfahrt, Super-G
VereinG.S. Fiamme Gialle
Statuszurückgetreten
Karriereende2006
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften0 × Goldmedaille2 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
 Alpine Skiweltmeisterschaften
SilberSaalbach-Hinterglemm 1991Kombination
SilberSierra Nevada 1996Abfahrt
BronzeSestriere 1997Abfahrt
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupsiege13
 Gesamtweltcup4. (1996/97, 1999/2000)
 Abfahrtsweltcup2. (1994/95, 1996/97,
1999/2000)
 Super-G-Weltcup5. (1996/97)
 Riesenslalomweltcup32. (1990/91, 1994/95)
 Kombinationsweltcup5. (1995/96)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Abfahrt1298
 Super-G121
 

Kristian Ghedina (* 20. November 1969 in Pieve di Cadore) ist ein ehemaliger italienischer Skirennläufer und Motorsportler.

Biografie

Der in Cortina d’Ampezzo als Angehöriger der ladinischen Volksgruppe lebende Ghedina gewann in seiner Laufbahn 12 Weltcupabfahrten und einen Super-G und konnte insgesamt 33 Podiumsplätze (29 Abfahrten, 4 Super-Gs) erringen. Bei den Skiweltmeisterschaften 1991 in Saalbach wurde er Zweiter in der Kombination, 1996 wurde er Zweiter in der Abfahrt bei den Skiweltmeisterschaften in der Sierra Nevada. 1997 in Sestriere holte er noch einmal Bronze in der Abfahrt. Er hält außerdem den bis heute gültigen Streckenrekord von 2:24,23 min auf der Lauberhorn-Abfahrt bei seinem Sieg im Jahr 1997, womit er eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 106,33 km/h erreichte.

In der Saison 1994/95 verpasste Ghedina den Sieg in der Abfahrts-Disziplinenwertung (es wäre dies der erste Erfolg dieser Art für den italienischen Verband gewesen; Isolde Kostner war 2000/01 und 2001/02 erstmals erfolgreich, bei den Herren dauerte es bis zum 16. März 2016, ehe Peter Fill beim Finale in St. Moritz die Durststrecke beendete). Vor dem Finale in Bormio in Führung liegend, belegte er dort letztlich nur Rang 6, während Luc Alphand sich mit seinem Tagessieg auch im Gesamtklassement an die Spitze setzte.

Seinen letzten Weltcupsieg erzielte er am 14. Dezember 2001 in Gröden. Er fuhr aber danach in fünf Saisonen noch 15 Top-Ten-Plätze, darunter zwei Podestplätze, heraus. Bei seinem Lauf beim Hahnenkammrennen von Kitzbühel am 24. Januar 2004 verblüffte und begeisterte er Publikum und TV-Kommentatoren mit einer Grätsche beim Sprung im Zielschuss, er fuhr damit auf den sechsten Platz.[1]

Am 26. April 2006 gab er auf einer Pressekonferenz das Ende seiner alpinen Skikarriere bekannt.[2] Er strebte daraufhin, unterstützt von seinem Freund Alessandro Zanardi, eine Karriere als Autorennfahrer an und bestritt Ende April 2006 ein erstes Formel 3000-Rennen der International Masters[3] im Team Scuderia Bigazzi. 2006 ging er in der italienischen Tourenwagen-Rennserie „Campionato Italiano Superstars“ auf einem BMW M3 des ROAL-Teams von Roberto Ravaglia an den Start,[4] er landete mit 32 Punkten auf dem siebten Platz.[5] 2008 belegte er mit 56 Punkten im Endklassement Platz 5.[6]

Im März 2009 ging Ghedina bei den Italienischen Skimeisterschaften in der Abfahrt und im Super-G an den Start. In der Abfahrt belegte er den sechsten Platz. 2010 startete er letztmals bei der italienischen Abfahrtsmeisterschaft und wurde 23.

Privates

Kristian Ghedina ist der Sohn von Angelo und der Skilehrerin Adriana, die 1984 bei einem Skiunfall in ihrer Heimat verunglückt ist. Er hat zwei Schwestern und einen Bruder. 2020 wurde er erstmals Vater eines Sohnes.[7]

Erfolge

Olympische Spiele

Weltmeisterschaften

Weltcupwertungen

SaisonGesamtAbfahrtSuper-GRiesenslalomKombination
PlatzPunktePlatzPunktePlatzPunktePlatzPunktePlatzPunkte
1989/9015.976.877.10
1990/9122.6311.4019.1032.36.10
1991/9243.20615.14739.3329.26
1992/9357.13927.11020.29
1993/9440.20719.14639.97.52
1994/957.6282.4737.12632.29
1995/9615.4928.23710.17046.95.76
1996/974.9902.7005.2186.72
1997/9811.5446.41210.114
1998/9920.3558.29636.149.45
1999/004.9582.6778.2168.65
2000/0160.9521.95
2001/0210.5053.38115.8812.36
2002/0398.3836.3557.3
2003/0449.16920.169
2004/0532.25712.22534.32
2005/0635.23510.235

Weltcupsiege

Ghedina erreichte 33 Podiumsplätze, davon 13 Siege:

DatumOrtLandDisziplin
3. Februar 1990Cortina d’AmpezzoItalienAbfahrt
15. März 1990ÅreSchwedenAbfahrt
20. Januar 1995WengenSchweizAbfahrt
25. Februar 1995WhistlerKanadaAbfahrt
21. Dezember 1996GrödenItalienAbfahrt
11. Januar 1997ChamonixFrankreichAbfahrt
18. Januar 1997WengenSchweizAbfahrt
4. Dezember 1997Beaver CreekUSAAbfahrt
24. Januar 1998KitzbühelÖsterreichAbfahrt
19. Dezember 1998GrödenItalienAbfahrt
17. Dezember 1999GrödenItalienAbfahrt
5. März 2000KvitfjellNorwegenSuper-G
14. Dezember 2001GrödenItalienAbfahrt

Europacup

  • Sieg in der Abfahrtswertung 1988/89

Italienische Meisterschaften

Kristian Ghedina gewann insgesamt 12 italienische Meistertitel:

  • Abfahrt (6): 1990, 1993, 1994, 1995, 1998, 2000
  • Super-G (3): 1990, 2000, 2002
  • Kombination (3): 1995, 1997, 1998

Weblinks

Einzelnachweise

  1. schön zu sehen und zu hören auf zwei YouTube-Videos - eines : auf Deutsch mit anschließendem Interview, das andere – mit der besseren Bildqualität – : auf Französisch
  2. SID: Ski alpin – Weltcup: Kein Comeback für Kristian Ghedina. In: Focus Online. 13. Dezember 2006, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  3. http://www.ski2b.com/230-kristian-ghedina-tritt-zurueck.html auf skiinfo.de u. http://www.handelsblatt.com/journal/motorsport/ghedina-wechselt-vom-schnee-auf-den-asphalt;1095228, http://www.flickr.com/photos/cabrinigreen/2751812820/
  4. http://www.automobilsport.com/bmw-m3-misano-kristian-ghedina-roal-motorsport-roberto-ravaglia-team---44326.html
  5. http://www.autosieger.de/article13371.html
  6. http://www.ten-tenths.com/forum/showthread.php?t=104952&page=5 u. http://www.eurosuperstars.com/eng/news01.asp?codice=422, http://www.eurosuperstars.com/eng/classifica_piloti.asp
  7. Italienische Ski-Legende im Alter von 50 Jahren erstmals Vater geworden, sport.ch, 13. September 2020

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Der italienische Skirennläufer Kristian Ghedina vor dem Abfahrtstraining in Kitzbühel (Österreich) am 20. Januar 2000.