Kriechende Hauhechel

Kriechende Hauhechel

Kriechende Hauhechel (Ononis repens)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung:Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie:Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie:Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung:Hauhecheln (Ononis)
Art:Kriechende Hauhechel
Wissenschaftlicher Name
Ononis repens
L.

Die Kriechende Hauhechel (Ononis repens) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hauhecheln, die zu den Schmetterlingsblütlern (Faboideae) gehört.

Beschreibung

Die Art ist eine ausdauernde, krautige bis holzige Pflanze, die in der Regel Wuchshöhen zwischen 30 und 60 cm erreicht. Der Stängel wächst ausläuferartig-niederliegend bis aufsteigend. Die aufsteigenden Seitenäste besitzen keine oder wenige, weiche Dornen. Der Stängel ist ringsum drüsig-flaumig und zerstreut zottig behaart. Die Fiedern der dreizähligen Blätter sind etwa 7 bis 22 mm lang, eiförmig und vorn meist abgerundet oder auch ausgerandet. Sie sind drüsig behaart und am Rand gesägt. Die rosaroten, blattachselständigen Blüten sitzen fast immer einzeln in einem lockeren Gesamtblütenstand. Der Kelch ist drüsig und besitzt an der Basis lange, waagerecht abstehende Haare. Die Hülsen sind kürzer als der Kelch.

Die Kriechende Hauhechel blüht vorwiegend in den Monaten Juni und Juli.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30, 32, 60 oder 64.[1]

Standorte und Verbreitung

Die Art wächst in Halbtrockenrasen-Gesellschaften wie zum Beispiel trockenen Weiden. Sie bevorzugt meist nährstoffhaltige Lehm- und Kalksteinböden.

Die Kriechende Hauhechel kommt vom gemäßigten Europa über die Pyrenäen bis nach Marokko vor. Östlich dringt sie bis nach Westpolen und Mazedonien vor. Sie ist ein subatlantisch-submediterranes Florenelement.

In Deutschland ist die Kriechende Hauhechel allgemein verbreitet und meist häufig zu finden. Nur in Nordwestdeutschland fehlt sie teilweise über größere Strecken. In Österreich kommt die Art zerstreut bis selten vor und ist als gefährdet eingestuft, während man sie in der Schweiz recht häufig antrifft.

Taxonomie

Auf Grund von Bastardisierungen, insbesondere mit der Dornigen Hauhechel (Ononis spinosa), werden Bestimmungen einzelner Exemplare häufig schwierig, da sich eine große Formenvielfalt ergibt. Zur Vereinfachung werden daher die beiden Arten gelegentlich zu einer „Artengruppe Ononis spinosa agg.“ vereinigt. Der außerordentliche Formenreichtum wird noch dadurch erhöht, dass Faktoren wie Jahreszeit, Düngung, Beweidung oder Mahd zu einem ganz unterschiedlichen Aussehen der Art beitragen können.

Eine abschließende taxonomische Bewertung des gesamten Formenkomplexes steht noch aus. Zurzeit unterscheidet man zwei Unterarten der Kriechenden Hauhechel:

  • Zum einen die allgemein verbreitete Ononis repens ssp. procurrens (Gewöhnliche Kriechende Hauhechel).
  • Außerdem die möglicherweise in Niedersachsen vorkommende Ononis repens ssp. repens (Dünen-Hauhechel), die sich unter anderem durch kleinere Blüten unterscheidet.

Literatur

  • August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Schwabe & Co. AG, Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora. Verlag Paul Parey, 1972, ISBN 3-489-68034-0.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
  • Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Bd. IV, Teil 3, Verlag Paul Parey, 1975, ISBN 3-489-70020-1.

Einzelnachweise

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 585.

Weblinks

Commons: Kriechende Hauhechel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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