Kribi

Kribi
Kribi (Kamerun)
Koordinaten2° 57′ N, 9° 55′ O
Basisdaten
StaatKamerun
RegionSud
BezirkOcéan
Höhe13 m
Einwohner60.000 (2007)
Kribi, historische Aufnahme vor 1910
Katholische Mission und Brücke über den Kribi-Fluss, historische Aufnahme vor 1910
Strand von Kribi

Kribi ist eine Stadt im Süden Kameruns an der Mündung des Kienké am Golf von Guinea mit rund 60.000 Einwohnern (2007). Die Bewohner sind überwiegend Basaa, Batanga, Mabi, Ewondo und Bulu.

Geschichte

Kribi entstand als Ansiedlung deutscher Kaufleute an der Batanga-Küste und gehörte seit 1884 zu der deutschen Kolonie Kamerun. In den folgenden Jahren entwickelte es sich zum administrativen und wirtschaftlichen Zentrum des Südens der Kolonie. 1894 wurde der Mecklenburgische Referendar a. D. Dietrich von Oertzen zum Bezirksamtmann in Kribi ernannt, dem zur Durchführung von Exekutivmaßnahmen eine kleine Polizeitruppe unter einem Polizeimeister zur Verfügung stand. Kribi war bald Hauptausfuhrhafen für Kautschuk und Elfenbein aus dem Hinterland der Batanga-Küste. 1895 wurde ein eigenes Zollamt eingerichtet, um den Kaufleuten des Südens durch Erledigung ihrer Verpflichtungen vor Ort die Abwicklung des Exports zu erleichtern.

Im Jahre 1899 wurde der Ort von den aus dem Hinterland zur Küste drängenden Bulu angegriffen und musste vorübergehend geräumt werden. Durch Einsatz von Militär wurden die Bulu 1899/1900 unterworfen und östlich von Kribi Station und Bezirk Ebolowa eingerichtet. Am 1. April 1900 wurde Wilhelm von Malsen zum Bezirksamtmann von Kribi ernennt. Kurz nach Amtsannahme starb er an Schwarzwasserfieber.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftlich von Interesse sind der Hafen (Export von Holz, Kakao und Eisen aus dem Binnenland Südkameruns) und der Tourismus. Der Kribi Container Terminal (KCT) mit einer Gesamtkapazität von 1,4 Mio. TEU jährlich wurde für 25 Jahre an ein Betreiberkonsortium aus der französischen Reederei CMA CGM, der staatlichen chinesischen China Harbour Engineering Corporation und Bolloré gegeben.[1]

Bei Fertigstellung soll der Hafen der größte Tiefseehafen Zentralafrikas werden. Finanziert wird das Projekt zu 85 Prozent von der China Exim-Bank und zu 15 Prozent vom Staat Kamerun. Vom Bau erhofft man sich eine Entlastung des Hafens von Douala.[2]

Kribi verfügt mit über die schönsten Strände Kameruns. Ein besonders sehenswertes Ziel ist der Lobé-Wasserfall (Chute de Lobé) unweit südlich von Kribi.

In der Stadt gibt es mehrere Hotels und ein Krankenhaus. Die katholische Pallottinermission unterhält eine während der deutschen Kolonialzeit erbaute, 2002 restaurierte Kirche.

Klimatabelle

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kribi
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Tagesmax. (°C)29,830,230,430,329,528,327,126,927,127,828,829,628,8
Mittl. Tagesmin. (°C)23,623,523,423,223,222,922,022,122,522,522,923,122,9
Niederschlag (mm)10012520426835526211022751655021091Σ3018
Regentage (d)671115181511192525125Σ169
Luftfeuchtigkeit (%)83838385868585868888868485,2
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23,4
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23,2
28,3
22,9
27,1
22,0
26,9
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22,5
27,8
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Hafen von Kribi, 2008

Trivia

Der Gebäckhersteller Bahlsen benannte 1912 eine Kekssorte nach diesem Ort.[3]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Horst v. Merhart, Gerhard Schneider: Die Restaurierung der Pallottiner-Kirche in Kribi, in: Mitteilungsblatt des Traditionsverbandes ehemaliger Schutz- und Überseetruppen, Freunde der früheren deutschen Schutzgebiete e.V., 89 (1/2003), S. 123–130.
  • Stichwort: Kribi. Veröffentlicht in: Deutsches Kolonial-Lexikon, Band II, Leipzig. 1920. S. 380.

Galerie

Weblinks

Commons: Kribi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfhart Fabarius: Regionaler Hub für Westafrika. In: Täglicher Hafenbericht vom 2. September 2015, S. 13
  2. Julius Schenkel, Qian Sun: Kribi: Eine Stadt, ein Hafen, zwei Welten. In: Deutsche Welle. 3. Januar 2018, abgerufen am 28. Oktober 2018.
  3. Reiner Meyer: Die Reklamekunst der Keksfabrik Bahlsen in Hannover von 1889–1945. Münster 1999, S. 147

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Eglise à Kribi en février 1974
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Fotograf im einzelnen unbekannt: Dr. Robert Lohmeyer (geb. 1879), Bruno Marquardt (1878-1916) und Eduard Kiewning (?)

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