Kreuzstetten
Marktgemeinde Kreuzstetten | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Mistelbach | |
Kfz-Kennzeichen: | MI | |
Hauptort: | Niederkreuzstetten | |
Fläche: | 24,33 km² | |
Koordinaten: | 48° 28′ N, 16° 28′ O | |
Höhe: | 224 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.683 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2124 | |
Vorwahl: | 02263 | |
Gemeindekennziffer: | 3 16 28 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Kirchenplatz 5 2124 Niederkreuzstetten | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Peter Ullmann (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Kreuzstetten im Bezirk Mistelbach | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Kreuzstetten ist eine Marktgemeinde mit 1683 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.
Geografie
Kreuzstetten liegt im Weinviertel am nördlichen Rand des Kreuttals. Durch das Gemeindegebiet fließt der Hautzendorfer Bach, welcher östlich von Unterolberndorf in den Rußbach mündet.
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 24,33 Quadratkilometer. Davon sind 72 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 17 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Niederkreuzstetten (965) mit Neubau-Kreuzstetten
- Oberkreuzstetten (462)
- Streifing (256)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Niederkreuzstetten, Oberkreuzstetten und Streifing. Die Ortsteile Niederkreuzstetten und Oberkreuzstetten sind als Angerdörfer angelegt, Niederkreuzstetten mit straßendorfartigen Erweiterungen. Der Ortsteil Streifing ist ein locker verbautes Haufendorf. Kreuzstetten ist eine der neun Mitgliedsgemeinden der Region um Wolkersdorf, einer Kleinregion rund um die Stadt Wolkersdorf im Weinviertel.
Nachbargemeinden
Ladendorf | ||
Großrußbach | Gaweinstal | |
Ulrichskirchen-Schleinbach | Hochleithen |
Geschichte
Kreuzstetten war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Auf dem Steinberg fand man ein Hockergrab aus der Bronzezeit.[3]
Der Ortsname leitet sich vom slawischen Personennamen „Grizan“ her. In Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts finden sich verschiedene Schreibweisen, wie Grizzensteten (ca. 1155/58), de Grizansteten (um 1200), Greitschensteten (1208) und in inferiori Greitschensteten (1208).[3]
Bis zum Ende der Revolution von 1848/1849 war Kreuzstetten Teil der Grundherrschaft Kreuzstetten, zuletzt im Besitz des Adelsgeschlechts Hoyos. Die Markterhebung erfolgte im Jahr 1846, Markttage sind der 20. Jänner, der 13. Juli und der Kirchweihmontag.[3]
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Kreuzstetten zu einer Sommerfrische.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, am 17. April 1945, fanden in Niederkreuzstetten Kämpfe zwischen Truppen der Wehrmacht und der Roten Armee statt, wobei fünf Gebäude, darunter die Volksschule, durch Brand zerstört wurden. Dabei wurden auch sechs Zivilisten getötet und drei Brücken gesprengt. In Oberkreuzstetten kamen drei Zivilpersonen ums Leben.[4]
Seit 1965 besteht die Marktgemeinde Kreuzstetten, die aus den Katastralgemeinden Niederkreuzstetten, Oberkreuzstetten und Streifing gebildet wurde.[5]
Am 25. Jänner 2007 feierte die Pfarre St. Jakob in Niederkreuzstetten ihr 800-jähriges Bestehen.
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Niederkreuzstetten
- Schloss Niederkreuzstetten: Das von einem Park umgebene Schloss[6] wurde als Burg urkundlich erstmals 1265 erwähnt. Sein heute ältester Bauteil, der Westflügel, stammt aus dem 16. Jahrhundert.
- Schüttkasten des Schlosses
- Katholische Pfarrkirche Niederkreuzstetten hl. Jakobus der Ältere
- Neubau-Kreuzstetten
- Bahnhofsgebäude
- Ziegelofen Neubau-Kreuzstetten
- Katholische Filialkirche Neubau-Kreuzstetten hl. Martin
- Oberkreuzstetten
- Katholische Pfarrkirche Oberkreuzstetten Mariä Heimsuchung
- Pfarrhof
- Ringwallanlage Ochsenberg
- Streifing
- Katholische Filialkirche Streifing hl. Barbara
- Figur hl. Felix an der südlichen Ortsausfahrt
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 47, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 51. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 661. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,36 Prozent.
Verkehr
- Bahn: Im Ortsteil Neubau gibt es einen Bahnhof der Laaer Ostbahn mit einem denkmalgeschützten Aufnahmsgebäude.
Sicherheit
- In der Gemeinde befinden sich die drei Freiwilligen Feuerwehren: in Niederkreuzstetten, Oberkreuzstetten und Streifing.
Bildung
Das Gebäude der Volksschule in Kreuzstetten wurde 1969 eröffnet und von 2018 bis 2019 umgebaut.[7]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder (ab 1975).
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Bürgermeister
- 1966–1988 Franz Strobl (ÖVP)[9]
- 1988–2007 Ernst Schiller (ÖVP)[18]
- 2007–2015 Franz Strobl (ÖVP)
- 2015–2024 Adolf Viktorik (SPÖ)[19]
- seit 2024 Peter Ullmann (SPÖ)[20]
Wappen
Der Gemeinde wurde 1957 folgendes Wappen verliehen:
Blasonierung: Von Rot und Blau geteilt, oben ein wachsendes silbernes Einhorn, unten belegt mit vier goldenen Lilien, drei zu eins gestellt.
Die Farben des Wappens entsprechen den Farben des Hauses Liechtenstein, die Besitzungen in Kreuzstetten hatten. Die Lilien weisen auf die Verbindung mit dem Stift Lilienfeld hin. Das Einhorn stammt aus dem Wappen des Heinrich von Liebenberg, der neben Wernhard Struno ein Mitbegründer der Pfarre war.[21]
Partnerschaft
Partnergemeinde von Kreuzstetten ist Monostorapáti im Komitat Veszprém.[22]
Persönlichkeiten
- Carl Hofbauer (1855–1916), Gründer der Confiserie Hofbauer
- Anna Kiesenhofer (* 1991), Radrennfahrerin, Olympiasiegerin im Straßenrennen der Frauen bei den Olympischen Spielen 2020
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. siehe: Niederkreuzstetten, Oberkreuzstetten, Streifing.
- Franz Strobl: Heimat Kreuzstetten. Geschichte & Geschichten. Malek, Krems 1991.
Weblinks
- Website der Marktgemeinde Kreuzstetten
- Kreuzstetten in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31628 – Kreuzstetten. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kreuzstetten, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b c Gedächtnis des Landes - Orte: Kreuzstetten. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 4. November 2022.
- ↑ Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach
- ↑ Gedächtnis des Landes – Orte. Abgerufen am 26. Juli 2021.
- ↑ Schloss Kreuzstetten. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- ↑ Volksschule Kreuzstetten auf der Website der Marktgemeinde Kreuzstetten, abgerufen am 7. Oktober 2011.
- ↑ a b Franz Strobl: Heimat Kreuzstetten. Gemeinde Kreuzstetten, 1991, S. 488.
- ↑ a b Franz Strobl: Heimat Kreuzstetten. Gemeinde Kreuzstetten, 1991, S. 488.
- ↑ a b Franz Strobl: Heimat Kreuzstetten. Gemeinde Kreuzstetten, 1991, S. 489.
- ↑ Franz Strobl: Gemeinde Kreuzstetten. Gemeinde Kreuzstetten, 1991, S. 490.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Kreuzstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 15. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Kreuzstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 15. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Kreuzstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 15. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Kreuzstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 15. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Kreuzstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 15. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Kreuzstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 15. März 2020.
- ↑ In Kreuzstetten folgt Franz Strobl (ÖVP) dem bisherigen Bürgermeister Ernst Schiller nach. ORF NÖ, 15. Februar 2007.
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde Kreuzstetten, archiviert vom ; abgerufen am 19. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Bürgermeister. Marktgemeinde Kreuzstetten, abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ Gemeindewappen. Gemeinde Kreuzstetten, abgerufen am 19. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Unsere Gemeinde | Interessantes und Wissenswertes. Gemeinde Kreuzstetten, abgerufen am 19. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
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