Kreis Schmölln

Basisdaten
Bezirk:Leipzig
Verwaltungssitz:Schmölln
Fläche:224 km²
Einwohner:31.607 (1989)
Bevölkerungsdichte:141 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen:S und U (1953–1990)
SX (1974–1990)
SLN (1991–1995)
Lage des Kreises in der DDR
Kreis RügenKreis Bad DoberanKreis GreifswaldGreifswaldKreis GrevesmühlenKreis GrimmenKreis Ribnitz-DamgartenKreis Rostock-LandRostockKreis Stralsund-LandStralsundKreis Wismar-LandWismarKreis WolgastKreis GüstrowKreis BützowKreis GadebuschKreis HagenowKreis LudwigslustKreis LübzKreis ParchimKreis PerlebergKreis Schwerin-LandSchwerinKreis SternbergKreis AnklamKreis AltentreptowKreis DemminKreis MalchinKreis Neubrandenburg-LandNeubrandenburgKreis NeustrelitzKreis PasewalkKreis PrenzlauKreis Röbel/MüritzKreis StrasburgKreis TemplinKreis TeterowKreis UeckermündeKreis WarenKreis BelzigKreis Brandenburg-LandBrandenburg an der HavelKreis GranseeKreis JüterbogKreis Königs WusterhausenKreis KyritzKreis LuckenwaldeKreis NauenKreis NeuruppinKreis OranienburgKreis Potsdam-LandPotsdamKreis PritzwalkKreis RathenowKreis WittstockKreis ZossenKreis AngermündeKreis Bad FreienwaldeKreis BeeskowKreis BernauKreis EberswaldeKreis Eisenhüttenstadt-LandEisenhüttenstadtFrankfurt (Oder)Kreis FürstenwaldeSchwedt/OderKreis SeelowKreis StrausbergKreis Bad LiebenwerdaKreis CalauKreis Cottbus-LandCottbusKreis FinsterwaldeKreis ForstKreis GubenKreis HerzbergKreis HoyerswerdaKreis JessenKreis LuckauKreis LübbenKreis SenftenbergKreis SprembergKreis WeißwasserKreis BurgKreis GardelegenKreis GenthinKreis HalberstadtKreis HaldenslebenKreis HavelbergKreis KlötzeMagdeburgKreis OscherslebenKreis OsterburgKreis SalzwedelKreis SchönebeckKreis StaßfurtKreis StendalKreis WanzlebenKreis WernigerodeKreis WolmirstedtKreis ZerbstKreis ArternKreis AscherslebenKreis BernburgKreis BitterfeldDessauKreis EislebenKreis GräfenhainichenHalle (Saale)Kreis HettstedtKreis HohenmölsenKreis KöthenKreis MerseburgKreis NaumburgKreis NebraKreis QuedlinburgKreis QuerfurtKreis RoßlauSaalkreisKreis SangerhausenKreis WeißenfelsKreis WittenbergKreis ZeitzKreis AltenburgKreis BornaKreis DelitzschKreis DöbelnKreis EilenburgKreis GeithainKreis GrimmaKreis Leipzig-LandLeipzigKreis OschatzKreis SchmöllnKreis TorgauKreis WurzenKreis BautzenKreis BischofswerdaKreis DippoldiswaldeKreis Dresden-LandDresdenKreis FreitalKreis Görlitz-LandGörlitzKreis GroßenhainKreis KamenzKreis LöbauKreis MeißenKreis NieskyKreis PirnaKreis RiesaKreis SebnitzKreis ZittauKreis AnnabergKreis AueKreis AuerbachKreis Brand-ErbisdorfKreis FlöhaKreis FreibergKreis GlauchauKreis HainichenKreis Hohenstein-ErnstthalKreis Karl-Marx-Stadt-LandKarl-Marx-StadtKreis KlingenthalKreis MarienbergKreis OelsnitzKreis Plauen-LandPlauenKreis ReichenbachKreis RochlitzKreis SchwarzenbergKreis StollbergKreis WerdauKreis ZschopauKreis Zwickau-LandZwickauKreis EisenbergKreis Gera-LandGeraKreis GreizKreis Jena-LandJenaKreis LobensteinKreis PößneckKreis RudolstadtKreis SaalfeldKreis SchleizKreis StadtrodaKreis ZeulenrodaKreis ApoldaKreis ArnstadtKreis EisenachKreis Erfurt-LandErfurtKreis GothaKreis HeiligenstadtKreis LangensalzaKreis MühlhausenKreis NordhausenKreis SömmerdaKreis SondershausenKreis Weimar-LandWeimarKreis WorbisKreis Bad SalzungenKreis HildburghausenKreis IlmenauKreis MeiningenKreis Neuhaus am RennwegKreis SchmalkaldenKreis SonnebergKreis Suhl-LandSuhlOst-BerlinVolksrepublik PolenTschechoslowakeiBerlin (West)DeutschlandDänemarkKarte
Über dieses Bild

Der Kreis Schmölln war ein Landkreis im Bezirk Leipzig der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Schmölln im Land Thüringen fort. Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Altenburger Land in Thüringen. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Schmölln.

Geographie

Lage

Den dreieckigen Südzipfel des Bezirks Leipzig ausfüllend, hatte der Kreis Schmölln gemeinsame Grenzen zu den Bezirken Halle, Gera und Karl-Marx-Stadt. Die Gemeinde Jonaswalde war die südlichste des Bezirks Leipzig (Ortsteil Nischwitz).

Nachbarkreise

Der Kreis Schmölln grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Altenburg, Glauchau, Werdau, Gera-Land und Zeitz.

Naturraum

Das Kreisgebiet reichte vom Sächsischen Hügelland bis in die Randhöhen des Thüringer Schiefergebirges. Dementsprechend stieg die flachwellige und weitgehend waldfreie Landoberfläche nach Süden von 220 auf 352 m bei Nischwitz (höchster Punkt) an.[1] Die Täler der Sprotte und Pleiße gliederten mit ihren vielen kleinen Zuflüssen die Hochfläche. Lehmböden leiteten zum Mittelsächsischen Lößlehmgebiet östlich der Pleiße über. Nach Süden wird der Lößlehm sandiger und steinhaltiger.[2]

Geschichte

Durch das Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Länder in der Deutschen Demokratischen Republik vom 23. Juli 1952 kam es in den noch bestehenden fünf Ländern der DDR zu einer umfangreichen Kreisreform.[3] So wurden am 25. Juli 1952 die Länder aufgelöst und 14 Bezirke eingerichtet. Hierbei wurden traditionelle Kreise aufgelöst oder in kleinere Kreise gegliedert, wobei es auch über die Grenzen der ehemaligen 5 Länder hinweg zu Gebietsänderungen kam. Der Kreis Schmölln – aus dem Landkreis Altenburg abgespalten und um einige Gemeinden aus Nachbarkreisen erweitert – wurde dem Bezirk Leipzig zugeordnet, Kreissitz wurde die Stadt Schmölln.

Folgende 50 Gemeinden trugen 1952 zur Kreisbildung bei:

Altkirchen, Bornshain, Dobitschen, Dobra, Drogen, Göldschen, Göllnitz, Gößnitz (Stadt), Großmecka, Großstöbnitz, Köthel, Lumpzig, Mehna, Pfarrsdorf, Podelwitz, Ponitz, Prehna, Röthenitz, Schloßig, Schmölln (Stadt), Taupadel, Thonhausen, Trebula, Untschen, Weißbach, Wildenbörten, Zehma, Zschöpperitz, Zumroda und Zürchau;
Beerwalde, Braunichswalde, Drosen, Gauern, Heukewalde, Jonaswalde, Linda b. Weida, Löbichau, Nischwitz, Nöbdenitz, Paitzdorf, Posterstein, Reichstädt, Rückersdorf, Selka[4] und Vollmershain;

Durch Umgliederungen über Kreisgrenzen und Gemeindegebietsveränderungen sank die Zahl der Gemeinden von anfänglich 49 bis auf 22 bei Auflösung des Kreises Ende Juni 1994:

Rat des Kreises und späteres Landratsamt

Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Schmölln umbenannt.[5] Zur Wiedervereinigung wurde der Kreis durch das Ländereinführungsgesetz dem wiedergegründeten Land Thüringen zugesprochen. Bei der Thüringer Kreisreform wurde er am 1. Juli 1994 in den Landkreis Altenburger Land eingegliedert.[6]

Politik

Landrat

Einziger Landrat des Kreises war der CDU-Politiker Burghardt Böttcher, von 1990 bis 1994.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Verkehr

Die Bedeutung der Landwirtschaft im Kreis wurde durch entsprechende Betriebe in der Kreisstadt (Getreidetrocknungsanlage, Milchviehanlage für 2000 Rinder, Agrochemisches Zentrum, Kreisbetrieb für Landtechnik) unterstrichen. Schmölln und Gößnitz waren außerdem Standorte einer vielseitigen Industrie (Maschinenbau, Präzisionswerkzeuge, Knöpfe, Schuhe, Bürsten, Holzwaren, Pharmazeutika, Pumpen, Webwaren, Spielwaren). Die Industrialisierung wurde durch den Eisenbahnbau ab 1844 gefördert. Schmölln liegt an der Hauptbahnstrecke Leipzig-Altenburg-Gera und an der F 7 von Altenburg nach Gera. Im Osten des Kreises führte die F 93 durch Gößnitz. Die Stadt wurde 1865 zum Bahnknotenpunkt der Linie Leipzig-Hof mit den Strecken nach Chemnitz und Gera. Im Süden des Kreisgebietes bestand mit der Abfahrt Ronneburg ein Anschluss an die Autobahn 4, die Anschlussstelle Schmölln wurde erst 1993 freigegeben.[2]

Bevölkerungsdaten der Städte und Gemeinden

Bevölkerungsübersicht aller 23 Gemeinden des Kreises, die 1990 in das wiedergegründete Land Thüringen kamen.[7]

TGSAGSGemeindeEinwohnerFläche (ha)
03.10.199031.12.1990
13100116037010Altkirchen1.3501.3372.005
13100316037030Dobitschen698699655
13100516037050Drogen170165426
13100616037060Göllnitz378374506
13100716037070Gößnitz, Stadt5.1445.1071.404
13100916037090Großstöbnitz870861646
13101116037110Heukewalde218216589
13101216037120Heyersdorf179181378
13101316037130Jonaswalde365362666
13101416037140Löbichau1.2681.2611.673
13101516037150Lumpzig7197131.074
13101616037160Mehna422419469
13101816037180Nöbdenitz1.2181.2001.001
13102016037200Podelwitz7987941.457
13102116037210Ponitz1.9841.9781.704
13102216037220Posterstein370369553
13102416037240Schmölln, Stadt12.04512.0982.598
13102616037260Taupadel390387695
13102716037270Thonhausen683681943
13102916037290Vollmershain307304500
13103016037300Weißbach688688903
13103116037310Wildenbörten413414781
13103216037320Zehma633631771
13100016037000Landkreis Schmölln31.31031.23922.397

Kfz-Kennzeichen

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar SX begannen, zugewiesen.[8] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war SY 60-01 bis SY 80-00.[9]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen SLN. Es wurde bis zum 31. Januar 1995 ausgegeben. Seit dem 29. November 2012 ist es im Landkreis Altenburger Land erhältlich.

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Umwelt und Geologie
  2. a b versch. (Hrsg.): Diercke Lexikon Deutschland - Deutsche Demokratische Republik und Berlin (Ost), S. 242. Georg Westermann Verlag GmbH, Braunschweig 1986, ISBN 3-07-508861-7.
  3. Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Länder in der DDR (Memento des Originals vom 24. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verfassungen.de vom 23. Juli 1952. Online auf www.verfassungen.de.
  4. Selka auf gov.genealogy.net
  5. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  7. Thüringer Landesamt für Statistik - Auskunftsdienst
  8. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 303.
  9. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 528.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Schmölln in German Democratic Republic.svg
Autor/Urheber: TUBSEmail Silk.svg Gallery, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Lage des Kreises XY (siehe Dateiname) in der Deutschen Demokratischen Republik.
Landratsamt Schmölln.JPG
Autor/Urheber: Michael Sander, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Außenstelle des Landratsamtes Altenburger Land in Schmölln/Thüringen, hier ist der Fachbereich 6 - Bauordnung und Umwelt untergebracht, der unter Anderem auch den Denkmalschutz einschließt.