Kreis Schlettstadt
Basisdaten[1] | |
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Bundesstaat | Reichsland Elsaß-Lothringen |
Bezirk | Bezirk Unterelsaß |
Verwaltungssitz | Schlettstadt |
Fläche | 636 km² (1910) |
Einwohner | 67.581 (1910) |
Bevölkerungsdichte | 106 Einw./km² (1910) |
Gemeinden | 63 (1910) |
Lage des Kreises Schlettstadt | |
Der Kreis Schlettstadt war von 1871 bis 1920 ein deutscher Landkreis im Bezirk Unterelsaß des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Das Gebiet des Kreises liegt heute im Wesentlichen im Arrondissement Sélestat-Erstein im französischen Département Bas-Rhin.
Geschichte
Nachdem Elsaß-Lothringen durch den Frankfurter Friedensvertrag an das Deutsche Reich gefallen war, wurde 1871 aus dem bis dahin französischen Arrondissement Schlettstadt der Kreis Schlettstadt gebildet.[2] Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Kreis 1918 von Frankreich besetzt, kam am 17. Oktober 1919 unter französische Verwaltung und gehörte mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 wieder als Arrondissement Schlettstadt dem französischen Staat an. Im Zweiten Weltkrieg stand Elsaß-Lothringen von 1940 bis 1944 unter deutscher Besatzung. Während dieser Zeit bildete das Gebiet des Arrondissements Schlettstadt den Landkreis Schlettstadt.[3] Der Kreis wurde nicht im völkerrechtlichen Sinne annektiert, sondern war dem Gauleiter für den Gau Baden in Karlsruhe unterstellt. Zwischen November 1944 und Februar 1945 wurde das Kreisgebiet durch alliierte Streitkräfte befreit und anschließend an Frankreich zurückgegeben.
Einwohnerentwicklung
Einwohner | 1871 | 1890 | 1900 | 1910 |
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Kreis Schlettstadt[4] | 77.371 | 70.719 | 68.541 | 67.581 |
Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern (Stand 1910):[1]
Gemeinde | Einwohner |
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Barr | 4.934 |
Dambach | 2.355 |
Epfig | 2.208 |
Kestenholz | 2.533 |
Markolsheim | 2.113 |
Scherweiler | 2.411 |
Schlettstadt | 10.604 |
Politik
Kreisdirektor
- 1871–1872Emil Bechert
- 1872–1882
Ernst zu Solms-Laubach- 1882–1889
Gustav Pfarrius- 1889–1897Otto Pöhlmann (1848–1927)
- 1897–1908Albert Dieckmann
- 1908–1918
Heitmann- 1918Emil Petri (1852–1918)
- 1872–1882
Landesausschuss
1879 bis 1911 wählte der Kreis jeweils einen Vertreter in den Landesausschuss des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Dies waren
- 1879–1891Anselm Ruhlmann
- 1891–1903Edmond Roth
- 1903–1911Alphonse Schott[5]
- 1891–1903Edmond Roth
Landkommissar
- 1940 Alois Wunsch (kommissarisch)
Landkommissare
- 1940–1942Alois Wunsch
- 1942Erich Stuible (kommissarisch)
- 1942–1944
August Bossert - 1942Erich Stuible (kommissarisch)
Gemeinden
Im Jahre 1910 umfasste der Kreis Schlettstadt 63 Gemeinden:[1]
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Literatur
- Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1882, S. 25–32 (books.google.de).
- Michael Rademacher: Reichsland Elsaß-Lothringen – Landkreis Schlettstadt. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑ Gesetz, betreffend die Einrichtung der Verwaltung vom 30. Dezember 1871
- ↑ Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑ Michael Rademacher: Els_schlettstadt. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Francois J. Himly: Chronologie de la Basse Alsace, 1972, S. 254.