Kreis Plauen-Land

Basisdaten
Bezirk:Karl-Marx-Stadt
Verwaltungssitz:Plauen
Fläche:308 km²
Einwohner:22.961 (1989)
Bevölkerungsdichte:75 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen:T, X (1953–1990)
TR, XR (1974–1990)
PL (1991–1994)
Lage des Kreises in der DDR
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Über dieses Bild

Der Kreis Plauen-Land war ein Landkreis im Bezirk Karl-Marx-Stadt der DDR. Von 1990 bis 1995 bestand er als Landkreis Plauen im Freistaat Sachsen fort. Sein Gebiet liegt heute im Vogtlandkreis. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Plauen.

Geographie

Lage

Der Kreis Plauen-Land lag im Südwesten des Bezirkes Karl-Marx-Stadt und umschloss kragenförmig den Stadtkreis Plauen.

Nachbarkreise

Der Kreis Plauen-Land grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die (Land-)Kreise Zeulenroda, Greiz, Reichenbach, Auerbach, Oelsnitz, Stadtkreis Plauen, Hof und Schleiz.

Geschichte

Der Kreis Plauen bestand als Amtshauptmannschaft Plauen schon seit 1874. 1939 erfolgte die Umbenennung in Landkreis Plauen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die bestehende Kreisstruktur übernommen. Ab 1945 gehörte der Landkreis Plauen zum Land Sachsen. Nach Gründung der DDR wurden 1952 die 5 bestehenden Länder per Gesetz aufgelöst und in 14 Bezirke aufgegliedert (Kreisreform). Auch die territorial untergeordneten Kreise erfuhren eine Verkleinerung, einige wurden neu geschaffen, andere aufgelöst. Der Kreis Plauen gab am 25. Juli 1952 über ein Viertel (22) seiner 82 Gemeinden an den neu geschaffenen Kreis Reichenbach ab.

Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfassenden Kreisreform, bei der unter anderem die Länder ihre Bedeutung verloren haben und neue Bezirke gegründet wurden. Ein größerer Teil des Landkreises Plauen fiel an den neuen Kreis Reichenbach, während aus dem verbliebenen Teil des Landkreises der neue Kreis Plauen-Land entstand.
Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Karl-Marx-Stadt zugeordnet.[1] Der Kreissitz war in der Stadt Plauen, die als Stadtkreis kreisfrei blieb.

Im Kreis Plauen-Land verblieben 60 Gemeinden : Altensalz, Christgrün, Dehles, Demeusel, Drochaus, Fasendorf, Gansgrün, Geilsdorf, Grobau, Großfriesen, Großzöbem, Gutenfürst, Helmsgrün, Herlasgrün, Jocketa, Jößnitz, Kauschwitz, Kemnitz b. Plauen, Kloschwitz, Kobitzschwalde, Kornbach, Krebes, Kröstau, Kürbitz, Leubnitz b. Plauen, Mechelgrün, Mehltheuer, Meßbach, Möschwitz, Neudörfel, Neundorf, Neuensalz, Oberpirk, Pirk, Pöhl, Reinhardtswalde, Reuth b. Plauen, Rodersdorf, Rodau, Rößnitz, Röttis, Ruderitz, Ruppertsgrün, Schönberg, Schönlind, Schneckengrün, Schwand, Steinsdorf, Straßberg, Syrau, Theuma, Thoßfell, Tobertitz, Thossen, Trieb, Unterpirk, Voigtsgrün, Weischlitz, Zobes und Zwoschwitz.

Am 4. Dezember 1952 wurden die Gemeinden Fröbersgrün vom Kreis Zeulenroda und Mißlareuth vom Kreis Schleiz in den Kreis Plauen-Land umgegliedert.

Der Kreis Plauen-Land war damit der einzige Kreis in der DDR, in dessen Gebiet sich keine Stadt befand.

Im Zeitraum von 1952 bis 1990 hat sich die Anzahl der Gemeinden durch Gemeindegebietsveränderungen um circa ein Drittel verringert:

  • 1. Januar 1957 – Eingemeindung von Reinhardtswalde in Dehles
  • 1. August 1961 – Eingemeindung von Pöhl in Jocketa
  • 4. Juli 1963 – Eingemeindung von Grobau in Kemnitz
  • 27. Februar 1964 – Eingemeindung von Neudörfel in Jocketa
  • 18. Mai 1968 – Eingemeindung von Ruderitz in Krebes
  • 1. September 1968 – Eingemeindung von Ramoldsreuth (Kreis Oelsnitz) in Großzöbern
  • 18. März 1969 – Eingemeindung von Röttis in Jößnitz
  • 1. Januar 1972 – Eingemeindung von Altensalz und Voigtsgrün in Neuensalz
  • 1. Januar 1972 – Eingemeindung von Schönlind in Reuth
  • 1. Januar 1974 – Eingemeindung von Trieb in Jocketa
  • 1. Januar 1974 – Eingemeindung von Zwoschwitz in Kauschwitz
  • 1. Januar 1974 – Eingemeindung von Drochaus, Fasendorf, Oberpirk, Unterpirk in Mehltheuer
  • 1. Januar 1974 – Eingemeindung von Thossen und Tobertitz in Reuth
  • 1. Januar 1974 – Eingemeindung von Demeusel in Rodau
  • 1. Januar 1974 – Eingemeindung von Christgrün in Ruppertsgrün
  • 1. Januar 1974 – Eingemeindung von Gansgrün in Thoßfell
  • 1. Januar 1974 – Eingemeindung von Kröstau in Weischlitz

Nach Wende und friedlicher Revolution in der DDR wurde am 17. Mai 1990 der Kreis Plauen-Land in Landkreis Plauen umbenannt[2] und im Oktober 1990 anlässlich der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten dem wiedergegründeten Land Sachsen zugesprochen.

Auf Grundlage des Staatsvertrages zwischen Thüringen und Sachsen wechselten am 1. April 1992 neun Gemeinden von Thüringen in den Landkreis Plauen:

Weitere Gemeindefusionen erfolgten:

  • 1. Januar 1993 – Eingemeindung von Kornbach in Mühltroff
  • 1. April 1993 – Eingemeindung von Steinsdorf in Jößnitz
  • 1. April 1993 – Eingemeindung von Unterreichenau in Pausa
  • 1. Oktober 1993 – Eingemeindung von Görschnitz in Elsterberg
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Coschütz und Kleingera (beide Kreis Reichenbach) in Elsterberg
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Langenbach in Mühltroff
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Thoßfell und Zobes in Neuensalz
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Kobitzschwalde in Neundorf
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Ebersgrün, Ranspach und Thierbach in Pausa
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Dehles in Reuth
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Fröbersgrün in Syrau
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Rodersdorf in Weischlitz
  • 1. Januar 1994 – Zusammenschluss von Geilsdorf, Großzöbern, Gutenfürst, Heinersgrün, Kemnitz, Krebes und Schwand zu Burgstein
  • 1. Januar 1994 – Zusammenschluss von Helmsgrün, Herlasgrün, Jocketa, Möschwitz und Ruppertsgrün zu Pöhl
  • 1. März 1994 – Eingemeindung von Mißlareuth in Reuth

Am 1. August 1994 wurde der Ortsteil Cunsdorf aus der Gemeinde Schönbach (Landkreis Greiz) aus- und in den Landkreis Plauen eingegliedert. Am 1. Januar 1995 erfolgte die Eingemeindung nach Elsterberg.

Bei der ersten sächsischen Kreisreform ging der Landkreis Plauen am 1. Januar 1996 im neuen Vogtlandkreis auf.[3]

Einwohnerentwicklung

Kreis Plauen-Land[4]
Jahr1960197119811989
Einwohner26.98025.71823.94622.961

Verkehr

Über die Autobahn Plauen–Karl-Marx-Stadt war der Kreis an das Autobahnnetz der DDR angeschlossen. Dem überregionalen Straßenverkehr dienten außerdem die F 92 von Gera über Plauen nach Oelsnitz/Vogtl., die F 169 von Plauen in Richtung Aue, die F 173 von Plauen in Richtung Karl-Marx-Stadt sowie die F 282 von Plauen nach Schleiz.

Das Kreisgebiet wurde von den Eisenbahnstrecken Gutenfürst–Plauen–Leipzig, Plauen–Bad Brambach und Plauen–Greiz–Gera erschlossen.

Bevölkerungsdaten

Übersicht über Bevölkerung und Fläche der Gemeinden des Kreises im Jahr 1990[5]

AGSGemeindeEinwohnerFläche
3. Oktober 199031. Dezember 1990
14045030Dehles9897525
14045070Fröbersgrün224217528
14045090Geilsdorf360353597
14045100Großfriesen541536631
14045110Großzöbern4914931 322
14045120Gutenfürst258256346
14045130Helmsgrün130131355
14045140Herlasgrün586586579
14045150Jocketa1 1741 1671 128
14045160Jößnitz1 7081 730964
14045170Kauschwitz8398491 107
14045180Kemnitz290286761
14045190Kloschwitz198196511
14045200Kobitzschwalde140139284
14045210Kornbach168168425
14045220Krebes2112071 015
14045240Kürbitz663656693
14045250Leubnitz596591688
14045260Mechelgrün471466775
14045270Mehltheuer1 3381 3431 822
14045280Meßbach118116297
14045290Mißlareuth160157815
14045300Möschwitz204208533
14045310Neuensalz681683971
14045320Neundorf1 0091 011455
14045340Reuth7857791 725
14045350Rodau4955001 183
14045360Rodersdorf318319630
14045370Rößnitz174172459
14045400Ruppertsgrün8298191 050
14045410Schneckengrün236233635
14045420Schönberg382376386
14045440Schwand176174830
14045450Steinsdorf167164356
14045460Straßberg507497512
14045470Syrau1 6131 6231 038
14045480Theuma920933982
14045500Thoßfell4924881 037
14045550Weischlitz2 4642 4591 192
14045560Zobes383386632
14045000Landkreis Plauen22 59722 56430 774

Kfz-Kennzeichen

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren TR und XR begannen, zugewiesen.[6] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war XE 30-01 bis XE 99-99.[7]

Anfang 1991 erhielten der Landkreis und die kreisfreie Stadt Plauen das Unterscheidungszeichen PL. Es wurde im Landkreis bis zum 31. März 1996 ausgegeben. Seit dem 9. November 2012 ist es im Vogtlandkreis erhältlich.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
  4. Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.
  5. Regionalregister Sachsen
  6. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 303.
  7. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 524.

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Lage des Kreises XY (siehe Dateiname) in der Deutschen Demokratischen Republik.