Kreis Malchin

Basisdaten[1]
Bezirk der DDRNeubrandenburg
KreisstadtMalchin
Fläche651 km² (1989)
Einwohner39.430 (1989)
Bevölkerungsdichte61 Einwohner/km² (1989)
Kfz-KennzeichenC (1953–1990)
CE (1974–1990)
MC (1991–1994)
Der Kreis Malchin im Bezirk Neubrandenburg

Der Kreis Malchin war ein Landkreis im Bezirk Neubrandenburg der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Malchin im Land Mecklenburg-Vorpommern fort. Sein Gebiet gehört heute zum Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Malchin.

Geographie

Lage

Der Kreis Malchin lag in der Mecklenburger Schweiz und umfasste unter anderem den Kummerower See.

Größte Orte

Die größten Orte des Kreises neben der Kreisstadt Malchin waren die Städte Dargun, Neukalen und Stavenhagen sowie die Gemeinden Basedow, Faulenrost, Gielow, Kummerow, Ivenack und Jürgenstorf.

Nachbarkreise

Die Nachbarkreise des Kreises Malchin waren im Uhrzeigersinn im Norden beginnend die Kreise Grimmen, Demmin, Altentreptow, Waren und Teterow.

Geschichte

Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfangreichen Verwaltungsreform, bei der unter anderem die Länder der DDR ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke eingerichtet wurden. Der damalige Landkreis Malchin gab Gemeinden an die neuen Kreise Teterow und Demmin ab. Aus dem verbleibenden Kreisgebiet wurde zusammen mit Teilen des alten Landkreises Demmin der neue Kreis Malchin mit Sitz in Malchin gebildet. Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Neubrandenburg zugeordnet.[2]

Am 17. Mai 1990 wurde aus dem Kreis der Landkreis Malchin.[3] Bei der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Kreis dem wiedergegründeten Land Mecklenburg-Vorpommern zugesprochen. Bei der ersten Kreisgebietsreform in Mecklenburg-Vorpommern, die am 12. Juni 1994 in Kraft trat, ging er in den Landkreisen Demmin und Müritz auf.[2]

Einwohnerentwicklung

Kreis Malchin[1]
Jahr1960197119811989
Einwohner43.71241.77940.15039.430

Wirtschaft

Bedeutende Betriebe waren unter anderem

  • VEB Baustoffkombinat Neubrandenburg, Sitz Malchin
  • VEB Getreidewirtschaft Malchin
  • VEB Landmaschinenbau Dargun
  • Koffer KG Hermelink; Stavenhagen
  • VEB Molkerei und Dauermilchwerk Stavenhagen

Verkehr

Dem überregionalen Straßenverkehr dienten die F 104 von Schwerin über Malchin nach Neubrandenburg, die F 110 von Rostock über Dargun nach Anklam und die F 194 von Stavenhagen nach Stralsund.

Das Kreisgebiet war durch die Eisenbahnstrecken Bützow–Malchin–Neubrandenburg, Malchin–Waren und Malchin–Dargun in das Bahnnetz der DDR eingebunden.

Städte und Gemeinden

Am 3. Oktober 1990 gehörten folgende 24 Gemeinden zum Landkreis Malchin:

Schlüssel-Nr.Gemeinde Schlüssel-Nr.Gemeinde
13 0 24 010 Basedow 13 0 24 170 Malchin, Stadt
13 0 24 020Bredenfelde13 0 24 180 Neukalen, Stadt
13 0 24 030Briggow13 0 24 190Remplin
13 0 24 040Brudersdorf13 0 24 200Ritzerow
13 0 24 050 Dargun, Stadt13 0 24 210Schwinkendorf
13 0 24 060Duckow13 0 24 220 Stavenhagen, Reuterstadt
13 0 24 070Faulenrost13 0 24 230Stubbendorf
13 0 24 080Gielow13 0 24 240Wagun
13 0 24 090Gorschendorf13 0 24 250Zarnekow
13 0 24 100Grammentin13 0 24 260Zettemin
13 0 24 110Grischow13 0 24 270Jürgenstorf
13 0 24 140Ivenack13 0 24 280 Gülzow
13 0 24 160 Kummerow13 0 24 290Kittendorf

Ehemalige Gemeinden

  • Hungerstorf, am 20. Mai 1979 zu Faulenrost
  • Markow, am 1. Januar 1962 zu Ivenack

Kfz-Kennzeichen

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar CE begannen, zugewiesen.[4] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war CR 23-76 bis CR 31-45.[5]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen MC. Es wurde bis zum 11. Juni 1994 ausgegeben. Seit dem 18. März 2013 ist es im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte erhältlich.

Einzelnachweise

  1. a b Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Februar 2010.
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  4. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
  5. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 537.

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