Kreis Bitterfeld

Basisdaten[1]
Bezirk der DDRHalle
KreisstadtBitterfeld
Fläche454 km² (1989)
Einwohner126.181 (1989)
Bevölkerungsdichte278 Einwohner/km² (1989)
Kfz-KennzeichenK und V (1953–1990)
KD, KE, VD und VE (1974–1990)
Bezirk CottbusBezirk DresdenBezirk ErfurtBezirk Frankfurt (Oder)Bezirk GeraBezirk Karl-Marx-StadtBezirk LeipzigBezirk MagdeburgBezirk NeubrandenburgBerlinBezirk PotsdamBezirk RostockBezirk SchwerinBezirk SuhlKreis ArternKreis AscherslebenKreis BernburgKreis BitterfeldDessauKreis EislebenKreis GräfenhainichenHalle (Saale) und Halle Neustadt (ab 1967 eigener Stadtkreis)Kreis HettstedtKreis HohenmölsenKreis KöthenKreis NaumburgKreis NebraKreis QuedlinburgKreis QuerfurtKreis RoßlauSaalkreis (Bezirk Halle)Kreis SangerhausenKreis WeißenfelsKreis WittenbergKreis ZeitzKreis MerseburgDDR-Bezirk-Halle-Kreis-Bitterfeld.png
Über dieses Bild
Der Kreis Bitterfeld im Bezirk Halle
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Der Kreis Bitterfeld war ein Landkreis im Bezirk Halle der DDR. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Bitterfeld.

Ab 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Bitterfeld im Land Sachsen-Anhalt fort. Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt.

Geographie

Lage

Der Kreis Bitterfeld lag nördlich von Leipzig beiderseits der Mulde.

Nachbarkreise

Der Kreis Bitterfeld grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Stadtkreis Dessau und an die Kreise Gräfenhainichen, Eilenburg und Delitzsch (Bezirk Leipzig), Saalkreis und Köthen.

Geschichte

Bereits seit 1815 existierte in der preußischen Provinz Sachsen ein Landkreis Bitterfeld, der seit 1945 zum Land Sachsen-Anhalt und somit seit 1949 zur DDR gehörte. Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfassenden Kreisreform, bei der unter anderem die Länder aufgelöst wurden und durch Bezirke ersetzt wurden. Der Landkreis Bitterfeld gab größere Gebietsteile an die neuen Kreise Gräfenhainichen und Eilenburg ab. Aus dem verbliebenen Teil des Landkreises wurde zusammen mit einigen Gemeinden des alten Landkreises Köthen der Kreis Bitterfeld gebildet. Dieser wurde dem neugebildeten Bezirk Halle zugeordnet.[2]

Zum Kreis Bitterfeld gehörten 6 Städte und 42 Gemeinden:[3]

Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Bitterfeld umbenannt.[4] Seit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Oktober 1990 gehört der Landkreis zum wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt. Bei der zweiten Kreisreform in Sachsen-Anhalt ging er am 1. Juli 2007 im heutigen Landkreis Anhalt-Bitterfeld auf.[5]

Einwohnerentwicklung

Kreis Bitterfeld[1]
Jahr1960197119811989
Einwohner140.720138.761129.911126.181

Wirtschaft

Die wichtigsten Wirtschaftszweige im Kreis Bitterfeld waren der Braunkohleabbau mit den Tagebauen Muldenstein und Goitzsche sowie die Chemieindustrie. Bedeutende Betriebe waren unter anderen:

Verkehr

Durch die Autobahn Berliner Ring–Hirschberg mit den Anschlussstellen Bitterfeld und Halle war der Kreis an das Autobahnnetz der DDR angeschlossen. Dem überregionalen Straßenverkehr dienten außerdem die Fernverkehrsstraßen F 100 Richtung Halle und Wittenberg, die F 183 Richtung Köthen und Bad Düben sowie die F 184 Richtung Dessau und Leipzig.

Im Bahnhof Bitterfeld kreuzten sich die Eisenbahnhauptstrecken Berlin–Halle mit den Bahnhöfen Burgkemnitz, Muldenstein, Roitzsch und Brehna und Dessau–Leipzig mit den Bahnhöfen Marke, Raguhn, Jeßnitz, Wolfen, Greppin und Petersroda. Außerdem existierte eine Nebenbahn von Bitterfeld über Zörbig nach Stumsdorf, die den Kreis mit der Strecke Magdeburg–Halle–Leipzig verband.

Kfz-Kennzeichen

Nach 1952 erhielten die im Kreis zugelassenen Fahrzeuge Kennzeichen mit dem Anfangsbuchstaben K (wie im gesamten DDR-Bezirk Halle). Später kamen Kennzeichen mit dem Anfangsbuchstaben V hinzu. Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren KD, KE, VD und VE begannen, zugewiesen.[6] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war VG 50-01 bis VG 99-99.[7]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen BTF.

Einzelnachweise

  1. a b Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Verzeichnis der Gemeinden und Ortsteile der Deutschen Demokratischen Republik, Staatsverlag, Berlin 1968, S. 37–38
  4. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
  5. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2007
  6. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 302 f.
  7. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 519.

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