Kratzeburg

WappenDeutschlandkarte
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Koordinaten: 53° 26′ N, 12° 56′ O

Basisdaten
Bundesland:Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis:Mecklenburgische Seenplatte
Amt:Neustrelitz-Land
Höhe:68 m ü. NHN
Fläche:55,5 km2
Einwohner:553 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:10 Einwohner je km2
Postleitzahl:17237
Vorwahl:039822
Kfz-Kennzeichen:MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN
Gemeindeschlüssel:13 0 71 080
Adresse der Amtsverwaltung:Marienstraße 5
17235 Neustrelitz
Website:www.amtneustrelitz-land.de
Bürgermeister:Guntram Wagner
Lage der Gemeinde Kratzeburg im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
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Karte

Kratzeburg ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Süden Mecklenburg-Vorpommerns. Sie wird vom Amt Neustrelitz-Land mit Sitz in der nicht amtsangehörigen Stadt Neustrelitz verwaltet.

Geografie

Die sehr seen- und waldreiche Gemeinde Kratzeburg liegt in der westlichen Teilfläche des Müritz-Nationalparks, die sich von Waren (Müritz) bis in das westliche Stadtgebiet von Neustrelitz erstreckt. Nördlich der Gemeinde entspringt bei Ankershagen die Havel. Sie fließt als kleines Rinnsal durch mehrere Seen, wie etwa den 2,4 km² großen Käbelicksee, in südlicher Richtung. Beim Ortsteil Krienke verlässt die Havel das Gemeindegebiet. In Kratzeburg beginnt die Wasserwanderstrecke Obere Havel. Südöstlich des Ortsteiles Pieverstorf befinden sich die bis zu 105 m ü. NHN hohen Pieverstorfer Berge.

Umgeben wird Kratzeburg von den Nachbargemeinden Ankershagen im Norden, Penzlin im Nordosten, Klein Vielen im Osten, Neustrelitz im Südosten, Mirow im Süden, Rechlin im Südwesten, Kargow im Westen sowie Schloen-Dratow im Nordwesten.

Zu Kratzeburg gehören die Ortsteile Dalmsdorf, Dambeck, Granzin, Krienke und Pieverstorf.

Geschichte

Der Burgwall südlich von Pieverstorf am Ostufer des Dambecker Sees stammt aus der Bronzezeit. Er gehört zu den größten Anlagen jener Zeit. Die 1170 urkundlich erwähnte slawische Burg von Kratzeburg (castrum Zcarnitz) liegt 350 Meter südwestlich des bronzezeitlichen Burgwalls auf einer Anhöhe. Im Ort Kratzeburg zeugt der Schloßberg von der mittelalterlichen Besiedlung. Hier stand im 14. bis 15. Jahrhundert auf dem künstlich errichteten Turmhügel Kratzeburg eine Ritterburg des niederen Adels.

Nördlich von Kratzeburg bis hin zum Diekenbruch südlich der Havelquelle ist der Seeboden deutlich erkennbar. Diese Hügel im Wald, die zu einer landwirtschaftlichen Nutzung nicht mehr taugen, da der Boden zu verdichtet ist, sind Kandidaten für die noch unerkannten Siedlungen der Megalithkultur, von der man bisher nur die Gräber kennt.

Von 1701 bis 1918 gehörte das Gebiet Kratzeburgs zum (Groß-)Herzogtum Mecklenburg-Strelitz.

Am 1. Januar 1951 wurde die bisher eigenständige Gemeinde Dambeck eingegliedert.

Dienstsiegel

Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE KRATZEBURG * LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[2]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Bauwerke

  • Fachwerkkirche in Kratzeburg – Ein alter Altar an der Seitenwand hat eine Schnitzarbeit nach 1450. Die Seiten zeigen die Gerichtsverhandlung, den Judaskuss, den Kreuzweg und Jesus betend. Innen: die Kreuzigungsszene. In den Ecken finden wir vier Heilige. Dieser Altar wurde während des Dreißigjährigen Krieges (1640) nach Schillersdorf gebracht und kehrte erst um 1935 nach Kratzeburg zurück.[3] Er hat eine bemerkenswerte gestalterische Parallele zum Altar der Fabian und Sebastian-Kirche in Beverstedt.[4]
  • Backsteinkirche in Granzin
  • Glasmanufaktur in Dalmsdorf

Regelmäßige Veranstaltungen

Auf dem Zeltplatz in Kratzeburg findet jedes Jahr an Pfingsten das JugendMedienCamp[5] statt.

Verkehrsanbindung

Von der Bundesstraße 193 aus, etwa auf halber Länge zwischen Neustrelitz und Penzlin, erreicht man Kratzeburg auf einer etwa sieben Kilometer langen Verbindungsstraße.

Kratzeburg liegt an der Bahnstrecke Neustrelitz–Warnemünde. Im Ort befindet sich ein Bahnhof, der von Regionalzügen zweistündlich angefahren wird. Weitere Verkehrsmöglichkeiten bestehen mit den Linienbussen der MVVG.

Literatur

Weblinks

Commons: Kratzeburg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung § 1 Abs.2
  3. Kirche MV (Memento vom 6. Oktober 2012 im Internet Archive)
  4. Beschreibung der „alten Kirche“ in Beverstedt
  5. Alljährliches JugendMedienCamp in Kratzeburg

Auf dieser Seite verwendete Medien

Granzin (Kratzeburg) Kirche 2010-09-03 227.JPG
Autor/Urheber: Niteshift (talk), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kirche in Granzin im Landkreis Mecklenburg-Strelitz, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Kratzeburg Kirche 2010-09-03 213.JPG
Autor/Urheber: Niteshift (talk), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kirche in Kratzeburg im Landkreis Mecklenburg-Strelitz, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Kratzeburg in MBS.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Kratzeburg, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland.
English (en): Locator map of Kratzeburg in District of Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Kratzeburg dans l'Arrondissement du Plateau des lacs mecklembourgeois dans Mecklembourg-Poméranie-Occidentale, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Kratzeburg, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Kratzeburg во рамките на Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Kratzeburg in de Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Kratzeburg en Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Mecklenburg-Vorpommern, District of Mecklenburgische Seenplatte, Kratzeburg ഭൂപടസ്ഥാനം.

Kratzeburg Altar.jpg
Autor/Urheber: Arnold Plesse. Original uploader was Agp at de.wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Altar in der Kratzeburger Kirche von 1450