Krattigen

Krattigen
Wappen von Krattigen
Wappen von Krattigen
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis:Frutigen-Niedersimmentalw
BFS-Nr.:0566i1f3f4
Postleitzahl:3704
Koordinaten:621284 / 166567
Höhe:712 m ü. M.
Höhenbereich:558–1587 m ü. M.[1]
Fläche:6,00 km²[2]
Einwohner:1140 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte:165 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
8,9 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website:www.krattigen.ch
Krattigen

Krattigen

Lage der Gemeinde
Karte von KrattigenBrienzerseeHinterstockenseeOberstockenseeOeschinenseeThunerseeKanton FreiburgKanton WallisVerwaltungskreis Bern-MittellandVerwaltungskreis Interlaken-OberhasliVerwaltungskreis EmmentalVerwaltungskreis Obersimmental-SaanenVerwaltungskreis ThunAdelbodenAeschi bei SpiezDärstettenDiemtigenErlenbach im SimmentalFrutigenKandergrundKanderstegKrattigenOberwil im SimmentalReichenbach im KandertalSpiezWimmis
Karte von Krattigen
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Krattigen ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental des Kantons Bern in der Schweiz.

Unter dem Namen Krattigen existiert neben der Einwohnergemeinde auch eine Burgergemeinde. Die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde wird zusammen mit Aeschi bei Spiez geführt, beide besitzen jedoch eine eigene Kirche.

Zum Gemeindegebiet gehören die Ortschaft Krattigen sowie die Weiler Stuhlegg und Örtlimatt und viele Einzelhöfe.

Geographie

Die Gemeinde liegt auf einer Anhöhe über dem Thunersee. Krattigen liegt 750 m ü. M. auf einer Gipsmoräne. Im Südosten steigt die Gemeinde bis zur Spitze der Greberegg bis auf eine Höhe von 1595 Meter an. Die Nachbargemeinden von Osten beginnend im Uhrzeigersinn sind Leissigen, Aeschi bei Spiez und Spiez sowie am anderen Ufer des Thunersees Sigriswil und Beatenberg.

Geschichte

Luftbild (1952)

Das Dorf Krattigen wurde urkundlich erstmals am 4. Januar 1297 erwähnt und war damals Eigentum der Edlen von Eschenbach, befand sich aber tatsächlich noch in der Gewalt der Habsburger. Im Jahre 1483 ging die Herrschaft Krattigen ganz auf die in Bern verbürgerten von Scharnachtal über. Im Jahre 1513 gingen ganzer Twing, Bann und die grundherrlichen Rechte zu Krattigen für den Kaufpreis von 1400 Pfund an die Stadt Bern über und bildete so die Kastlanei Frutigen. Im Krattiger Freiheitsbrief vom 6. Mai 1476 wurde dem Gericht Krattigen ein Landrecht verliehen, welches noch in Kraft blieb, als Bern unmittelbarer Herrschaftsherr geworden war. Dieses Landrecht hielt sich sogar bis zur Französischen Revolution und wurde formell erst durch den Grossratsbeschluss vom 2. Dezember 1840 als erloschen erklärt.

Während des Zweiten Weltkriegs erstellte die 3. Division von 1941 bis 1942 das Artilleriewerk Krattigen.[5]

Zur Reinigung des Abwassers wurde die Gemeinde an die ARA Thunersee in der Uetendorfer Allmend angeschlossen.[6]

Politik

Gemeinde- und Gemeinderatspräsident ist Stephan Luginbühl (Stand 2020).

Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2015 betrugen: SVP 33,8 %, BDP 24,6 %, SP 11,5 %, EVP 6,7 %, glp 5,4 %, GPS 4,9 %, FDP 4,8 %, EDU 4,6 %, CVP 1,6 %.[7]

Wirtschaft

Neben der Kirche gibt es in Krattigen sechs Postautohaltestellen, eine Bäckerei mit einem gut sortierten Lebensmittelsortiment und Frischprodukten und zwei Hotels.

Obwohl die Bahnlinie SpiezInterlaken dem See entlangführt, gibt es keinen Bahnhof.

Persönlichkeiten

  • Walter J. Hollenweger (1927–2016), evangelisch-reformierter Theologe, lebte bis zu seinem Tod in Krattigen
  • Ernst Ramseier (1936–2020), Kunstmaler, Grafiker
  • Werner Luginbühl (* 1958), Politiker, Gemeindepräsident
  • Gian Simmen (* 1977), Olympiasieger in der Halfpipe '98

Sehenswürdigkeiten

  • Liste der Kulturgüter in Krattigen
  • Die Einwohnergemeinde Krattigen bietet fünf Rundwanderungen zu lokalen Sehenswürdigkeiten an und die Mehrtageswanderung «Panorama Rundweg Thunersee» führt hier durch.[8][9]
  • Heidenplatte, Halbdolmen, Stockewald[10][11]
  • Gurrenstein, Aaregletscherfindling, Buechwald
  • Artilleriewerk Krattigen

Literatur

  • Daniel Miescher (Hrsg.): Das Artilleriewerk Krattigen A1952[12]
  • Horst Gradinger: Chronik des Stammes KRATTI(N)GER / GRADINGER, im Rahmen der historischen territorialen Ereignisse mit genealogischen Tafeln und zahlreichen Verzeichnissen, Krefeld 2980

Weblinks

Commons: Krattigen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Daniel Miescher (Hrsg.): Das Artilleriewerk Krattigen A1952
  6. Das Einzugsgebiet der ARA Thunersee. In: arathunersee.ch. Abgerufen am 16. Juli 2022.
  7. Resultate der Gemeinde Krattigen. Staatskanzlei des Kantons Bern, 18. Oktober 2015, abgerufen am 30. Oktober 2016.
  8. Krattigen: Rundwanderungen
  9. Panorama Rundweg Thunersee
  10. Ausrichtung der Thunerseekirchen
  11. Inventar der Kulturgütergruppe Steindenkmäler der Schweiz
  12. Artillerie-Fort Spiez Krattigen. In: afosk.ch. Abgerufen am 13. November 2013.

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