Kranich (Sternbild)

Sternbild
Kranich
Legende
Astronomischer NameGrus
GenitivGruis
KürzelGru
Rektaszension21274321h 27m 43s bis 23270423h 27m 04s
Deklination1437673−56° 23′ 27″ bis 1638154−36° 18′ 46″
Fläche365,513 deg²
Rang 45
Voll­stän­dig sicht­bar33,8° N bis 90° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europaOktober – November
(kleiner Teil)
Anzahl der Sterne heller als 3 mag2
Hellster Stern (Größe)Al Nair (1,74 mag)
Meteorströme
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
QuellenIAU
Kranich

Der Kranich aus der Uranometria von Johann Bayer

Der Kranich (lateinisch Grus) ist ein Sternbild des Südhimmels.

Beschreibung

Das Sternbild Grus, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann

Der Kranich hat etwa die Form eines umgekehrten Y. Zwei seiner Sterne, α und β Gruis, sind auffallend hell und weisen einen deutlichen Farbkontrast auf. α Gruis leuchtet bläulich weiß, während β Gruis orange leuchtet.

Vom Kranich ist von Deutschland aus in sehr klaren Herbstnächten höchstens der nördlichste Teil mit dem Stern γ Gruis zu sehen. Vollständig sichtbar ist er erst südlich des 35. Breitengrades.

Geschichte

Ursprünglich wurden die Sterne dem Sternbild Südlicher Fisch zugeordnet.

Ende des 16. Jahrhunderts beschrieben die niederländischen Seefahrer und Entdecker Pieter Dirkszoon Keyser und Frederick de Houtman die Sterne als eigenständiges Sternbild Den Reygher („der Reiher“)[1] Kranich. Petrus Plancius und Jodocus Hondius setzten ihn 1598 resp. 1600 als Phoenicopterus („Phönix“). Johann Bayer übernahm das Sternbild dann unter der heutigen Bezeichnung in seinen 1603 erschienenen Himmelsatlas Uranometria.

Himmelsobjekte

Sterne

Wegen der südlichen Lage haben die Sterne keine Flamsteed-Bezeichner.

BNamen o. andere BezeichnungenVmagLjSpektralklasse
101αAlnair1,73101B7 IV
102βTiaki2,07170M5 III
103γAldhanab3,01203B8 III
105ε3,4980A2 V
109ι3,88150K0 III
104δ13,97150G6 III
106ζ4,11
104δ24,12400M4 III
108θ4,28
111λ4,47
112μ14,79
107η4,84
117ρ4,84
112μ25,11
114ξ5,29
116π5,3200F2 + C
110κ5,37
113ν5,47
115ο5,53
121φ5,54
120υ5,70A0V
119τ35,71A4m A5-F2
118σ25,85
119τ16,03106G0 V
119τ2HD 2166557,0346G3/6

Alpha Gruis, der hellste Stern im Kranich, ist 101 Lichtjahre entfernt. Der Name Al Nair ist altarabischen Ursprungs und bedeutet „der Erleuchtete“.

Gamma Gruis ist ein 203 Lichtjahre entfernter, bläulich leuchtender Stern der Spektralklasse B8. Der arabische Name Al Dhanab bedeutet „Schwanz“.

Doppelsterne

ObjektGrößenAbstand
116π5,6/6,6261"

Die am Nachthimmel etwa gleichhellen Sterne Delta1 und Delta2 Gruis erscheinen mit bloßem Auge als Doppelsternsystem, da sie nur 16,1 Bogenminuten auseinanderstehen. Es handelt sich allerdings nur um einen Asterismus, denn die beiden Sterne sind tatsächlich 150 und 450 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Ein „echtes“ physisches Doppelsternsystem, dessen Komponenten sich um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen, ist πGruis in 200 Lichtjahren Entfernung. Das System kann bereits mit einem kleineren Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden.

NGC-Objekte

NGCVmagTyp
721310,1Galaxie
741010,4Galaxie
742410,2Galaxie
752514,1Galaxie
759011,3Galaxie

Im nordöstlichen Teil des Kranichs befinden sich mehrere Galaxien. Zur Beobachtung benötigt man ein Teleskop von mindestens 15 cm Öffnung.

Siehe auch

Literatur

Commons: Sternbild Kranich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ian Ridpath: Startales. Kap 1

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Photo of the constellation Grus, the Crane
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Uranometria Pavo et al.png
Illustration of the southmost constellations by Johann Bayer. Image 49: Pavo, Tucan, Grus, Phoenix, Dorado, Piscis Volans, Hydrus, Chamaeleon, Apis, Apis Indica, Triangulum Australe, Indus
Grus constellation map.svg
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Grus constellation map
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