Kraja
Kraja Stadt und Landgemeinde Bleicherode Koordinaten: 51° 27′ 15″ N, 10° 31′ 22″ O | |
---|---|
Höhe: | 269 m |
Fläche: | 4,43 km² |
Einwohner: | 301 (31. Dez. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2019 |
Postleitzahl: | 99752 |
Vorwahl: | 036338 |
Lage des Ortsteils Kraja in der Stadt Bleicherode |
Kraja ist ein Ortsteil der Stadt und Landgemeinde Bleicherode im Landkreis Nordhausen in Thüringen.
Geografie
Die Gemeinde liegt am Fuße der Bleicheröder Berge. Die höchste Erhebung innerhalb der Gemarkung des Ortes ist mit 459,7 m Höhe der im Süden gelegene Krajaer Kopf.
Gewässer
Durch Kraja fließt der Krajaer Bach. Sein Quellbereich liegt westlich des Ortes Haynrode im Ohmgebirge. Er mündet zwischen Kleinbodungen und Lipprechterode in die Bode.
Geologie
Der oberflächennahe geologische Untergrund wird im Bereich der Ortslage von den Gesteinen des mittleren Buntsandsteins gebildet. Zum Krajaer Kopf hin steigt das Gelände zunächst mäßig steil an. In diesem Bereich stehen die Tone, Gipse und Mergel des oberen Buntsandsteins (Röt) an. Der abrupte Wechsel der Geologie wird durch die plötzliche Versteilung des Geländes angezeigt, die durch die morphologisch härteren Kalke des Unteren Muschelkalks bedingt ist. Der Krajaer Kopf ist von weitem daher als Schichtstufe zu erkennen. Die Kalkschichten bilden auf dem Krajaer Kopf eine Schichtfläche. Nach Norden hin sind durch das Abrutschen ganzer Schichtpakete auf dem plastischen Untergrund der Röttone Felsabbrüche, Spalten und Gräben entstanden. Diese Schollenabbrüche reichen im Bereich des Krajaer Kopfes bis heute hinein.
Geschichte
Im Jahre 1182 wurde Kraja das erste Mal urkundlich erwähnt. Nach der Sage drangen 933 wahrscheinlich versprengte Teile der bei der Schlacht an der Unstrut durch König Heinrich I. geschlagenen Hunnen (Ungarn) bis in diese Gegend vor. Am Krajaer Kopf hat man alte Waffen und Reitsprossen gefunden. Deshalb wird gesagt, dass dort einmal eine Schlacht gegen die Türken stattgefunden habe. Das war zu einer Zeit, als es noch keine Dörfer rings um die Bleicheröder Berge gab. In diesem Kampf soll der türkische Feldherr den Tod gefunden haben. Er soll unter dem Steinkreuz an der Straße von Kraja nach Lipprechterode begraben sein. Mit dem Türkenheer kam damals auch eine wunderschöne türkische Prinzessin, die Crajamine hieß. Ihr gefiel der Sage nach das Tal so gut, dass sie dort ein Dorf erbaute, das jetzt Kraja heißt. Die Namensgebung des Ortes (alte Schreibweise Craja) wird hier in Zusammenhang gebracht.
Die evangelische Kirche in der Hauptstraße wurde im 17. Jahrhundert aus Bruchsteinen und Ortquadern erbaut, sie ist eine schlichte Saalkirche mit eingezogenem, polygonalem Chor und westlichem Dachturm.
Bis 1993 wurde am Südwestrand von Kraja ein Schacht des Kalibergwerks Sollstedt betrieben. Eine 25 m hohe Abraumhalde und die Ruinen der Fabrikanlagen sind erhalten geblieben.
Am 1. Januar 2019 schlossen sich die Gemeinden Kraja, Friedrichsthal, Kleinbodungen, Etzelsrode, Hainrode, Nohra, Wipperdorf und Wolkramshausen sowie die Stadt Bleicherode zur neuen Stadt und Landgemeinde Bleicherode zusammen. Bereits zuvor war Bleicherode Erfüllende Gemeinde für die Gemeinde Kraja.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Kraja bestand zuletzt aus sechs Ratsmitgliedern:
- Sportverein 4 Sitze
- Bürger für Kraja 2 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)
Persönlichkeiten
- Johann Kaspar Haferung (1669–1744), lutherischer Theologe
- Paul Höfer (1845–1914), Archäologe, Pädagoge und Historiker
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: ErwinMeier, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dorfkirche Kraja von Norden gesehen
Autor/Urheber: Greizer2, Lizenz: CC0
Gliederung der Stadt Bleicherode
(c) Manfred Schröter, Berga, CC BY-SA 4.0
Türkenkreuz Kraja, L 2055 östlich des Ortes