Kraftwerk Westhofen

(c) Timo Rüßler, CC BY-SA 3.0
Betriebsgebäude (2018)
Ansicht von Nordosten (2022)

Das Kraftwerk Westhofen ist ein Wasserkraftwerk der Wasserwerke Westfalen an der Ruhr.[1][2] Es befindet sich an der Hagener Straße in Schwerte. Es ist Nachfolger der dortigen Wasserkraftanlage und Pumpstation und erzeugt seit 2012 mit seinen zwei neuen Kaplan-Turbinen knapp sechs Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

Das originäre Pumpwerk Westhofen ging 1922 in Betrieb. Dazu wurde die Ruhr mit einer Wehranlage aus sechs Wehrfeldern aufgestaut. Die Energie der etwa fünf Meter hohen Stauung wurde durch vier Francis-Turbinen in mechanische Energie für die Kolbenpumpen umgesetzt, die Trinkwasser in das Versorgungsnetz bis nach Dortmund und Herdecke pumpten. Das Trinkwasser wurde ortsnah durch das Wasserwerk Westhofen durch Grundwasseranreicherung mit vorgereinigtem Ruhrwasser über große Versickerungsbecken, anschließender Entnahme und Aufbereitung gewonnen.

Aufgrund des sinkenden Trinkwasserbedarfs im Ruhrgebiet und zur Minimierung von Betrieb- und Instandhaltungsaufwänden entschieden sich die Wasserwerke Westfalen 2009 für den Umbau der Wasserkraftanlage am Westhofener Wehr zum Kraftwerk. Das Gebäude Wasserwerk Westhofen II aus dem Jahre 1922 wurde 2010/11 umgebaut.[3][4][5] Drei der Franzis-Turbinen wurden zerlegt, die vierte ist zusammen mit einer der Trinkwasser-Kolbenpumpen als originales Anschauungsstück erhalten geblieben.

Das Gebäude mit der erhaltenen Technik steht unter Denkmalschutz (Listennummer A 132). Pump- und Kraftwerk sind Bestandteil der Route der Industriekultur.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Kraftwerk Westhofen (Schwerte) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Baukunst NRW: Ehemaliges Pumpwerk Westhofen.
  2. SEW-EURODRIVE: Wasserkraftwerk Westhofen.
  3. Stadt Schwerte: [1]
  4. Ruhr Nachrichten (Bericht von Holger Bergmann vom 6. April 2020): Sanierung des Pumpwerks Westhofen geht in die dritte Phase (Memento vom 4. September 2021 im Internet Archive)
  5. Wasserwerke Westfalen: [2]

Koordinaten: 51° 24′ 55″ N, 7° 31′ 8″ O

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Schwerte-WasserwerkWesthofen-5-Asio.jpg
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Schiefergedecktes Maschinenhaus/Pumpwerk-Gebäude (Wasserwerk Westhofen II mit Ruhr-Staustufe am Beginn des Westhofener Untergrabens) in Schwerte-Westhofen, Spieksweg/Hagener Straße (östlich Robert-Bosch-Straße 1). 2010/11 Umbau des Wasserkraftwerks durch die Wasserwerke Westfalen. Erbaut 1921/22 im expressionistischen Stil.
Pump Station In Schwerte Westhofen Monument (261155707).jpeg
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Laufwasserkraftwerk Westhofen

[Original] 500px provided description: Pumpwerk Westhofen

Von den frühen Anfängen der Nutzung des Wassers und der Wasserkraft im Ruhrtal zeugt heute noch die Wasserkraftanlage und Pumpstation in Westhofen, die seit 1922 nahezu unverändert in Betrieb ist. Die Ruhr wird hier mit einer kompletten Wehranlage angestaut, die über insgesamt sechs Wehrfelder aufgebaut ist.

Der Gedanke eine Wasserleitung zu bauen, um auch die Städte Dortmund und Hörde mit Wasser aus der Ruhr zu versorgen, geht auf das Jahr 1865 zurück. Die erste Pumpstation wurde 1871 in Villigst gebaut.

Im Schwerter Raum wird der Wasserreichtum der Ruhr genutzt, um Trinkwasser zu gewinnen und um Strom zu erzeugen. Die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung (DEW) betreibt im Wassergewinnungsgelände im Ruhrtal zwischen Holzwickede-Hengsen und Schwerte-Westhofen drei Laufwasserkraftwerke, die in der Vergangenheit dazu dienten, für die Wasserförderung Pumpenergie zu erzeugen. Heute übernehmen die Wasserturbinen dank verbesserter Steuerungstechniken im Ruhrtal weitere Aufgaben und erzeugen neben mechanischer auch elektrische Energie – in Westhofen und Villigst im Jahresdurchschnitt 12 Millionen Kilowattstunden.

Bis 2010 wandelte das Laufwasserkraftwerk in Westhofen die Energie aus der fließenden etwa fünf Meter hohen Welle der Ruhr mit vier Francis-Turbinen direkt in mechanische Energie für Kolbenpumpen um, die Trinkwasser in das Versorgungsnetz pumpten. Aufgrund des sinkenden Trinkwasserbedarfs im Ruhrgebiet entschieden sich die Wasserwerke Westfalen für den Umbau der Wasserkraftanlage am Westhofener Wehr zum Kraftwerk. Die vier Francis-Turbinen aus dem Jahr 1922 wurden durch zwei Kaplan-Turbinen ersetzt, die der Stromerzeugung dienen und seit 2012 knapp sechs Millionen Kilowattstunden pro Jahr erzeugen.
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Das Wassermuseum Aquarius bei Nacht.
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