Kradepohl

Haus Kradepohl um 1905

Kradepohl ist ein Ortsteil im Stadtteil Gronau von Bergisch Gladbach.

Geschichte

Der Name Kradepohl geht auf einen frühneuzeitlichen Siedlungsnamen zurück, der im Urkataster als „Krahdenpuhls Mühle“ verzeichnet ist und als Flurname erstmals 1590 in der Form „Cradenpoll“ genannt wurde. Die Hofsiedlung ist um 1700 entstanden. 1873 gründete hier Friedrich Wachendorff die Bergisch Gladbacher Pappenfabrik. 1905 bestand die Siedlung aus drei Wohngebäuden mit 12 Einwohnern.

Das Bestimmungswort Krade leitet sich ab von dem alt- und mittelhochdeutschen Wort kreta oder krote (=Kröte). Das Grundwort pohl entstammt dem alt- und mittelhochdeutschen phuol bzw. dem lateinischen palus (=Sumpf) und bezeichnet einen Pohl (=Lache, Pfütze, kleiner Weiher). In der bergischen Mundart versteht man unter einem Pohl insbesondere ein Pfütze, die sich nach einem starken Regen gebildet hat oder ein kleines künstlich angelegtes Sammelbecken.[1]

Haus Kradepohl und Fußballplatz

Einst war die Gaststätte Haus Kradepohl mit Kahnweiher und Kegelbahn ein Mittelpunkt von Gronau. Seit 2008 gab es Nachrichten darüber, dass es abgebrochen werden solle.[2] Im Januar 2009 kam die Abrissbirne und räumte alles ab. Heute steht dort eine Autowaschanlage.

Auf der nördlichen Seite der S-Bahn Linie 11 lag ein Fußballplatz, auf dem vor dem Neubau der BELKAW-Arena an der Paffrather Straße der SV Bergisch Gladbach 09 gespielt hat. Seit 2014 werden hier Parkplätze für die Pendler nach Köln gebaut.[3]

Gewerbegebiet

Mit einer Gesamtfläche von 10 Hektar hat die Stadt Bergisch Gladbach den Bereich Kradepohl als Gewerbegebiet unter 3. Kradepohl ausgewiesen. Die Straßenzuordnung lautet dabei: Mülheimer Straße, Schlodderdicher Weg, Kradepohlsmühlenweg, Am Dännekamp, Gierather Straße, Ferdinandstraße, Refrather Weg (am Bahndamm).[4]

Siehe auch

  • Kradepohlsmühle

Literatur

  • Herbert Stahl (Redaktion) und andere: „Gronau“, Bergisch Gladbach 2007, ISBN 978-3-932326-51-6

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5, S. 114f.
  2. Droht Kradepohl die Abrissbirne? abgerufen am 27. Juli 2014
  3. Michael Höller: Rettet den Kradepohl abgerufen am 27. Juli 2014
  4. Gewerbegebiete der Stadt Bergisch Gladbach abgerufen am 27. Juli 2014

Koordinaten: 50° 59′ 3,8″ N, 7° 6′ 19,5″ O

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Kradepohl.jpg
Lithographie von Haus Kradepohl, abgebrochen 2009