Kottmar (Gemeinde)

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 51° 1′ N, 14° 39′ O

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis:Görlitz
Fläche:47,34 km2
Einwohner:7206 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:152 Einwohner je km2
Postleitzahlen:02739 (Eibau, Neueibau, Walddorf)
02708 (Kottmarsdorf, Nieder- und Obercunnersdorf, Ottenhain)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen:03586 (Eibau, Walddorf, Neueibau)
035875 (Kottmarsdorf, Nieder- und Obercunnersdorf)
03585 (Neucunnersdorf, Ottenhain)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen:GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel:14 6 26 245
Gemeindegliederung:7 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung:OT Eibau
Hauptstraße 62
02739 Kottmar
Website:www.gemeinde-kottmar.de
Bürgermeister:Michael Görke
Lage der Gemeinde Kottmar (Gemeinde) im Landkreis Görlitz
Bärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfVierkirchen (Oberlausitz)WaldhufenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburgKarte
Über dieses Bild

Die Gemeinde Kottmar ist eine Einheitsgemeinde im Süden des ostsächsischen Landkreises Görlitz zwischen Zittau und Löbau, die zum 1. Januar 2013 aus der Fusion der drei umliegenden Gemeinden des Berges Kottmar entstand. Da keine Eingemeindung zum Vorteil einer der Gemeinden stattfand, wurde die Bildung einer neuen Gemeinde unter diesem Namen notwendig. Die Gemeinde sitzt im Ortsteil Eibau und ist mit ca. 7200 Einwohnern die größte nichtstädtische Gemeinde des Landkreises.

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde liegt im Süden der Oberlausitz und bildet teilweise einen Übergang vom Oberlausitzer Bergland zur Östlichen Oberlausitz. Sie liegt zentral zwischen Löbau und Zittau. Während der niedrigste Punkt in Ottenhain bei 295 m ü. NN liegt, befindet sich der höchste Punkt auf dem Hausberg, dem Kottmar mit 583 m ü. NN. Auf diesem befindet sich ebenfalls eine der drei Spreequellen. Da es sich hierbei um die am höchsten gelegene handelt, wird sie auch als Hauptader bezeichnet; die anderen beiden befinden sich in der angrenzenden Stadt Ebersbach-Neugersdorf.

Nachbargemeinden

An die Gemeinde Kottmar grenzen Dürrhennersdorf und Großschweidnitz im Nordwesten, Löbau im Norden, Rosenbach im Nordosten, Herrnhut im Osten, Oderwitz im Südosten, Leutersdorf im Süden und Ebersbach-Neugersdorf und Neusalza-Spremberg im Westen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den sieben Ortsteilen Eibau, Kottmarsdorf, Neueibau, Niedercunnersdorf, Obercunnersdorf, Ottenhain und Walddorf. Die Gemeindeteile Kottmarhäuser und Löbauer Wiese gehören zu Eibau und sind keine amtlich definierten Ortsteile.

Geschichte

Während die Gemeindeteile im Norden, wie Nieder- und Obercunnersdorf bereits 1221 als Cunradisdorf erwähnt wurden, und auch die Orte Kottmarsdorf (1306 als Khotdmersdorpp) und Ottenhain (1317 als Ottenhayn) Anfang des 14. Jahrhunderts mit einer urkundlichen Erwähnung folgten, wurden die südlichen Teile erst später erwähnt, bzw. gegründet. Eibau, welches als Kirchdorf 1352 erstmals erwähnt wurde, existiert damit bereits ähnlich lang, wie Cunnersdorf, welches erst ab etwa 1450 in Nieder-, Neu- und Obercunnersdorf gegliedert wurde. Walddorf (Walddörfel) erhielt erst 1691 eine Gründungsgenehmigung vom Kurfürsten, Neueibau etwas später, um 1714.

Alle Orte, außer den neueren Ortsteilen Walddorf und Neueibau, sind als Waldhufendörfer angelegt; außerdem sind alle Orte geprägt von der früheren Leinenweberei und bekannt für den großen Umgebindehausbestand, wofür Obercunnersdorf bereits von der UNESCO den Ehrennamen Denkmalort erhielt.

Eibau erlangte vor allem mit der seit 1810 bestehenden Landbrauerei, welche heute unter dem Namen Privatbrauerei Eibau i.Sa. GmbH firmiert, überregionale Bekanntheit.

Am 1. Januar 2013 fusionierten die Gemeinden Obercunnersdorf, Niedercunnersdorf und Eibau zur neuen Gemeinde Kottmar.

Politik

Gemeinderatswahl 2019[2]
Wahlbeteiligung: 68,5 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
68,5 %
15,7 %
10,9 %
4,9 %
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Gemeinderat

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 22 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Bürger für Kottmar (BfK): 16 Sitze
  • AfD: 3 Sitze
  • CDU: 2 Sitze
  • LINKE: 1 Sitz

Bundestagswahl 2021

An der Bundestagswahl 2022 beteiligten sich 78,1 % der Wahlberechtigten.[3] Wie bei der vorangegangenen Bundestagswahl entfielen die meisten Stimmen auf die AfD mit 35,1 %. Zweitstärkste Partei wurde die CDU mit 18,1 %, gefolgt von der SPD mit 15,3 %. Weitere Parteien, welche die Prozenthürde übersprungen haben, sind die FDP mit 9,7 % und die Linke 7,5 %.[4] Die deutlichsten Gewinne verzeichnete die SPD mit fast 8 %. Auch die FDP und die Grünen konnten ihre Stimmanteile steigern, alle anderen großen Parteien mussten Verluste bei den Stimmanteilen hinnehmen.[5]

2017Wahl zum 20. Bundestag 2021 in der Gemeinde Kottmarnächste
Zweitstimmen
 %
40
30
20
10
0
15,3
18,1
4,1
9,7
35,1
7,5
10,2
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2017
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+7,9
−9,1
+1,1
+2,0
−0,2
−5,2
+3,4
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Bürgermeister

Bürgermeister der Gemeinde Kottmar ist Michael Görke.[6]

Bei der Bürgermeisterwahl am 24. März 2013 konnte sich der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Eibau mit Mehrheit der Stimmen gegen Dolores Weidner aus Obercunnersdorf[7] durchsetzen. Beide sind parteilos.

Während die Wahlbeteiligung bei 58,2 % lag, stimmten 68,4 % der Wähler für Görke und 31,6 % für seine Mitbewerberin Weidner.

Wappen

Wappen von Kottmar
Blasonierung: „Ein silberner Herzschild mit grüner Majuskel „K“ liegt auf einem in Blau und Gold gespaltenen Schild. Rechts ein dreistufiger goldenen Turm mit schwarzem Tor und Fenster und links zwei phahlweis gestellte sieben grüne Tannenspitzen.“

Städtepartnerschaften

Die Gemeinde übernimmt die Partnerschaften ihrer Vorgänger. Dies sind im Einzelnen die deutsche Gemeinde Sulzbach-Laufen, der Ortsteil Walddorf der Stadt Altensteig und die Gemeinden Walddorfhäslach und Deggingen, alle vier befinden sich in Baden-Württemberg; außerdem die Städte Krásná Lípa (Schönlinde) in Tschechien und Świerzawa (Schönau an der Katzbach) in Polen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

In Kottmar gibt es eine große Auswahl an Museen, welche die jeweilige Dorfgeschichte veranschaulichen oder von der früheren Arbeit der Leinenweberei berichten.

  • Heimat- und Humboldtmuseum (in Eibau) im Faktorenhof (seit 31. Oktober 2012[8] nahe der B96, ehemals auf dem Eibauer Beckenberg, zwischen 1864 und 1945 entstanden; innerhalb der Sammeltätigkeit eines naturwissenschaftlich orientierten Heimatvereins, dem Humboldtverein von Alteibau; Ausstellung der Ortsgeschichte, einer Naturaliensammlung sowie Kuriositäten, Raritäten und zwei beweglichen Weihnachtskrippen)
  • Friseurmuseum Kottmarsdorf (in Kottmarsdorf) (am 11. November 2000 eröffnet; zeigt altes Interieur von Frisiersalons und die Werkzeuge der Friseure vergangener Zeiten.)
  • „Pfarrer-Heinz-Leßmann-Stube“ (in Obercunnersdorf) (Museumsheimatstube im Bibliothekshaus, erhielt 2003 zur Erinnerung an das Obercunnersdorfer Original Heinz Leßmann (1903–1983), den Namen „Pfarrer-Heinz-Leßmann-Stube“)[9]
  • Schunkelhaus (in Obercunnersdorf)
  • Feuerwehrmuseum (in Niedercunnersdorf)
  • Museum Alte Weberstube (in Niedercunnersdorf)
  • Technisches Museum (in Niedercunnersdorf)
  • Schulmuseum (in Ottenhain)
  • Landwirtschaftliche Sammlung (in Ottenhain)

Bauwerke

Das Straßenbild des Ortsteils Obercunnersdorf wird bestimmt durch das außerordentlich dichte Ensemble von über 250 schiefergedeckten Umgebindehäusern
Kirche in Niedercunnersdorf
  • Beckenbergbaude mit Haubenturm (erbaut 1905)
  • Aussichtsturm auf dem Kottmar
  • Dorfkirche Eibau (barocke Kirche, von 1703 bis 1707 erbaut; gilt als zweitgrößte Dorfkirche der Oberlausitz; 1702 Zittauer Ratsbeschluss zum Neubau, Grundsteinlegung am 19. Juni 1703, am 27. September 1707 erster Gottesdienst, der Kirchturmbau begann 1709 und wurde am 23. Juli 1710 fertiggestellt; 1751 musste er nach einem Blitzeinschlag samt Geläut und Uhrwerk neu errichtet werden)
  • Spreequelle am Kottmar
  • In Kottmarsdorf ist eine von ursprünglich drei Bockwindmühlen erhalten und zugänglich.

Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Kottmar enthalten.

Regelmäßige Veranstaltungen

Seit 1993 findet alljährlich im Ortsteil Eibau Ende Juni der traditionelle Eibauer Bierzug statt. Der Festumzug entlang der Bundesstraße 96 erinnert an den historisch verbürgten Bierstreit zwischen Löbau, Zittau und Görlitz im 17. Jahrhundert.

Eibauer Bierzug

Das im Ortsteil Niedercunnersdorf jährlich stattfindende „Cunnerschdurfer Schiss’n“ ist ein dem Jacobimarkt in Neugersdorf vergleichbares Volksfest, deren Tradition auf das Jahr 1839 zurückgeht. Es verzeichnet etwa 20.000 Besucher jährlich.

In Kottmar betreibt „Olli Osterhase“ das Oberlausitzer Osterhasenpostamt.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Eibau:

  • Christian August Pescheck (1760–1833), deutscher Arzt und Schriftsteller
  • Julius Frühauf (1829–1898), Professor der Nationalökonomie und Reichstagsabgeordneter
  • August Israel (1836–1906), Pädagoge
  • Hermann Rudolph (1865–1946), deutscher Lehrer und Theosoph
  • Martin Weise (1891–1952), Pädagoge
  • Arthur Apelt (1907–1993), Dirigent

Obercunnersdorf:

  • Karl Eiffler (1896–1974), Maler
  • Gerhard Schnitter (* 1939), christlicher Liedermacher und Musiker
  • Heinz Leßmann (1903–1983), 1929–1975 evangelischer Pfarrer

Niedercunnersdorf:

Weblinks

Commons: Kottmar (Gemeinde) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Kottmar – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
  2. Wahlergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
  3. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bundestagswahl 2021 - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 22. März 2022.
  4. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bundestagswahl 2021 - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 22. März 2022.
  5. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bundestagswahl 2021 - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 22. März 2022.
  6. Michael Görke ist der erste Bürgermeister der Gemeinde Kottmar. In: Sächsische Zeitung, Lokalausgabe Löbau. 25. März 2013, abgerufen am 13. April 2020.
  7. SPD-Kandidatin: parteilos und kompetent. In: Zittauer Anzeiger. 10. Februar 2013, abgerufen am 6. Januar 2022.
  8. http://www.faktorenhof-eibau.de/museum.htm
  9. Hans-Jürgen Berenz: Ein Dorf ehrt seinen Pfarrer. In: Sächsische Zeitung. 21. Februar 2003, abgerufen am 6. Januar 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Wappen Kottmar.jpg
Amtliches Wappen der Gemeinde Kottmar
Niedercunnersdorf kirche.JPG
Autor/Urheber: Z thomas, Lizenz: CC BY 3.0
Kirche in Niedercunnersdorf
16.Eibauer Bierzug 080629 1.JPG
Autor/Urheber: Mike Krüger, Lizenz: CC BY 2.5
16. Eibauer Bierzug
Kottmar in GR.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Kottmar, Landkreis Görlitz, Sachsen, Deutschland.
English (en): Locator map of Kottmar in District of Görlitz, Saxony, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Kottmar dans l'arrondissement de Görlitz dans Saxe, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Kotmar, Zhorjelski wokrjes, Sakska, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Kottmar во рамките на Landkreis Görlitz, Sachsen, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Kottmar in de Landkreis Görlitz, Sachsen, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Kottmar en Landkreis Görlitz, Sachsen, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Saxony, District of Görlitz, Kottmar ഭൂപടസ്ഥാനം.

Obercunnersdorf Umgebindehaeuser.JPG
Autor/Urheber: Alfred Löhr, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Street at Obercunnersdorf, Saxonia, Germany