Kostanjevica na Krki

Kostanjevica na Krki
Wappen von Kostanjevica na KrkiKarte von Slowenien, Position von Kostanjevica na Krki hervorgehoben
Basisdaten
StaatSlowenien Slowenien
Historische RegionUnterkrain / Dolenjska
Statistische RegionPosavska (Region Untere Save)
Koordinaten45° 51′ N, 15° 25′ O
Höhe155 m. i. J.
Einwohner2.446 (2021)
Postleitzahl8311
Kfz-KennzeichenKK
Struktur und Verwaltung
Website

Kostanjevica na Krki (deutsch Landstraß an der Gurk[1]) ist die älteste und zugleich die kleinste Stadt von Dolenjska in Slowenien. Der älteste Teil der Ortschaft liegt auf einer künstlich angelegten Insel im Fluss Krka. Die deutschen Bezeichnungen für diesen Ort sind das gebräuchlichere Landstraß und auch das ältere Landestrost.

Kostanjevica na Krki ist auch der Name der Gesamtgemeinde, bestehend aus 28 Ortschaften. Die Gemeinde hat 2.446 Einwohner, wovon im Hauptort Kostanjevica na Krki 702 Menschen leben (Stand 2021).[2]

Aufgrund der Insellage wird die Stadt am Fuße der Gorjanci häufig überflutet, weshalb sie den Beinamen Venedig von Dolenjska (Dolenjske Benetke) erhalten hat.

Geschichte

Die Krka in Kostanjevica

Gründung

Die von den Spanheimern gegründete Siedlung entstand Anfang des 13. Jahrhunderts. Um 1210 wurde sie erstmals Stadt genannt, 1249 wurde ihr Marktrecht aktenkundig.[3] Um 1234 gründete Herzog Bernhard von Spanheim das Zisterzienserkloster Mariabrunn (lateinisch Fons Beatae Mariae). Das Kloster Mariabrunn (heute slow. Kostanjevica) war ein Tochterkloster von Stift Viktring bei Klagenfurt in Kärnten.

Habsburger Zeit

Bis zum Ende des Habsburgerreichs gehörte Kostanjevica na Krki zum Kronland Krain, wobei Kostanjevica eine eigene Gemeinde bildete. Kostanjevica war zudem Sitz des Gerichtsbezirks Landstraß, der wiederum zum Bezirk Gurkfeld gehörte.

Zweiter Weltkrieg

Kostanjevica na Krki ist der Standort eines von zwei bekannten Massengräbern im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg im Krakovo-Wald. Die Stätten bestehen aus 10 großen Hügeln und enthalten die Überreste einer unbestimmten Anzahl kroatischer Kriegsgefangener, Zivilisten und möglicherweise auch deutscher Soldaten. Das Massengrab des Krakovo-Waldes 2 (Grobišče Krakovski gozd 2) liegt etwa 800 Meter (2.600 Fuß) nordöstlich der Nordbrücke über den Fluss Krka in Kostanjevica na Krki und etwa 200 Meter (660 Fuß) von der Brücke über den Sajevec-Bach entfernt. Die Stätte ist durch einen großen Hügel mit einem Kreuz daneben markiert.[4] Die Grabstätte wurde zeitgleich mit dem Massengrab Krakovo-Wald 1 (slowenisch: Grobišče Krakovski gozd 1) im benachbarten Sajevce angelegt.[5] Die beiden Stätten wurden um den 15. Mai 1945 geschaffen, als Partisanentruppen etwa 4.000 kroatische Soldaten und Zivilisten in Dobruška Vas auf der Flucht nach Österreich festnahmen. Sie wurden am linken Ufer des Flusses Krka festgehalten und im Laufe weniger Tage im Wald getötet; Augenzeugen gaben an, dass zu den Opfern Kinder, Frauen und ältere Personen gehörten.[6]

Sehenswürdigkeiten

  • Kostanjeviška Jama: Die Karsthöhlen wurden 1937 entdeckt, nachdem der Eingang durch eine Flut freigeräumt worden war. Insgesamt sind bereits über 1800 m des Höhlensystems erkundet, wobei viele der Tunnel überflutet sind. Seit 1971 ist die Höhle für die Öffentlichkeit zugänglich. Für Touristen wurde ein etwa 210 m langer Weg angelegt, die restlichen Teile sind nur für erfahrene Höhlenkletterer zugelassen.[7]
  • Kloster Kostanjevica (Fons Beatae Mariae, Mariabrunn), seit 1974 Sitz der Galerija Božidar Jakac, eines der größten Kunstmuseen Sloweniens.[8]

Ortsteile der Gesamtgemeinde

  • Avguštine, (dt. Augustinenberg)
  • Dobe, (dt. Dobach)
  • Dobrava pri Kostanjevici, (dt. Gutenhof)
  • Dolnja Prekopa, (dt. Unterprekopa)
  • Dolšce, (dt. Dollschitz)
  • Črešnjevec pri Oštrcu, (dt. Kerschdorf bei Osterberg)
  • Črneča vas, (dt. Scherendorf)
  • Globočice pri Kostanjevici, (dt. Globotschitz)
  • Gornja Prekopa, (dt. Oberprekopa)
  • Grič, (dt. Gritsch)
  • Ivanjše, (dt. Eibenschach)
  • Jablance, (dt. Jablanitz)
  • Karlče, (dt. Karlsdorf)
  • Kočarija, (dt. Kotscharia)
  • Koprivnik, (dt. Kopriunik in der Unterkrain )
  • Kostanjevica na Krki, (dt. Landstraß an der Gurk)
  • Male Vodenice, (dt. Kleinwodenitz)
  • Malence, (dt. Mallenz)
  • Orehovec, (dt. Nußdorf bei Gurkfeld)
  • Oštrc, (dt. Osterberg in der Unterkrain)
  • Podstrm, (dt. Podsterm)
  • Ržišče, (dt. Arschische bei Gurkfeld)
  • Sajevce, (dt. Sajowitz bei Landstrass)
  • Slinovce, (dt. Slinowitz )
  • Velike Vodenice, (dt. Großwodenitz)
  • Vrbje, (dt. Nikolaiberg, auch Unteregg)
  • Vrtača, (dt. Heiligenkreuz)
  • Zaboršt (dt. Forst in der Krain)

Persönlichkeiten

Personen, die in Kostanjevica na Krki geboren wurden oder lebten:

  • Tone Kralj (1900–1975), slowenischer Maler, Grafiker und Bildhauer
  • Lenart Pachenecker (?–1580), Zisterziensermönch, Autor des ersten katholischen Buchs in slowenischer Sprache[9]
  • Josef Ressel (1793–1857), Miterfinder des Schiffspropellers[9]

Literatur

Weblinks

Commons: Kostanjevica na Krki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Leksikon Obcin VI. Kranjsko. Wien 1906, S. 68 (archive.org [abgerufen am 27. Juni 2022]).
  2. Kostanjevica na Krki (Gemeinde, Spodnjeposavska, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte und Lage. Abgerufen am 27. Juni 2022.
  3. Miha Kosi (Laibach): Stadtgründung und Stadtwerdung. Probleme und Beispiele aus dem slowenischen Raum. In: Pro Civitate Austriae. Informationen zur Stadtgeschichtsforschung in Österreich, Neue Folge, Heft 14, Österreichischer Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung, Linz 2009, S. 7
  4. Mitja Ferenc: Grobišče Krakovski gozd 2 (slowenisch) In: Geopedia. Služba za vojna grobišča, Ministrstvo za delo, družino in socialne zadeve. Dezember 2009. Abgerufen am 27. Juni 2022.
  5. Mitja Ferenc: Grobišče Krakovski gozd 1 (slowenisch) In: Geopedia. Služba za vojna grobišča, Ministrstvo za delo, družino in socialne zadeve. Dezember 2009. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  6. Poklon zamolčanim žrtvam komunistične revolucije 1945 v Krakovskem gozdu (englisch). In: Posavski obzornik, 30. November 2015. Abgerufen am 27. Juni 2022. 
  7. Kostanjevica Cave, visitdolenska.eu (englisch).
  8. Božidar Jakac Art Museum, Kostanjevica na Krki. Abgerufen am 28. Juni 2022 (englisch).
  9. a b Slovenska biografija. Slovenian Academy of Sciences and Arts (SASA), abgerufen am 27. Juni 2022.

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Obcine Slovenija 2006 Kostanjevica na Krki.svg
Občina Kostanjevica na Krki (marked red) on map of the municipalities (občine) of the Republic of Slovenia, as since May 2006 (210 units).
Kostanjevica-grad-samostan-3.JPG

Castle (monastery) Kostanjevica na Krki, Slovenia

photo:Ziga 07:45, 2 April 2007 (UTC)
Coat of arm of Kostanjevica na Krki.png
Wappen der Gemeinde Kostanjevica na Krki, Slowenien