Korb (Möckmühl)

Korb
Wappen von Korb
Koordinaten:49° 21′ N, 9° 24′ O
Höhe: 257 m
Fläche:7,93 km²
Einwohner:327 (2009)
Bevölkerungsdichte:41 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1971
Postleitzahl:74219
Vorwahl:06298
Korb (Baden-Württemberg)
Korb (Baden-Württemberg)

Lage von Korb in Baden-Württemberg

Korb ist ein Ortsteil der Stadt Möckmühl im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg.

Allgemeines

Blick auf Korb
Die zu Korb gehörende Siedlung Hagenbach

Korb liegt sechs Kilometer nördlich von Möckmühl am Hergstbach. Zu dem Ort gehören die Siedlungen Hagenbach und Dippach. Die Gesamteinwohnerzahl beträgt ca. 320. Benachbart liegen im Nordwesten und im Norden die zu Adelsheim gehörenden Dörfer Sennfeld und Leibenstadt, im Südosten die Stadt Widdern und im Süden am Zusammenfluss von Hergstbach und Jagst Ruchsen, das zu Möckmühl gehört.

Geschichte

Korb wurde bereits in hochmittelalterlichen Urkunden als „Corbe“ erwähnt. Der Name deutet auf ein trockengelegtes Sumpfgebiet hin. Ein edelfreies Geschlecht aus Korb ist erstmals 1103 belegt, als Bucco de Corba unter den Zeugen einer Schenkung an das Kloster Hirsau erscheint. Sein Besitz fiel nach seinem Tod an seinen in Grettstadt bei Schweinfurt gesessenen Bruder Sigeloch, der aus diesem Erbe zwölf Höfe in Korb dem Kloster Comburg vermachte. In der Nähe der Korber Kirche wurden hochmittelalterliche Mauerreste einer kleinen Burg entdeckt.

Der Ort kam aus dem Besitz der Herren von Berlichingen, die zum Fränkischen Ritterkreis gehörten, 1806 zum Königreich Württemberg und ging 1846 im Zusammenhang mit einem Gebietsaustausch an Baden über. 1934 wurden Dippach und Hagenbach nach Korb eingemeindet. 1939 wurden 394 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 393.[1]

Korb blieb im Zweiten Weltkrieg von Kriegsschäden weitestgehend verschont. Am Korber Schulhaus, in dem bis zur Eingemeindung nach Möckmühl 1971 auch das Rathaus untergebracht war, ist lediglich ein kleiner Schaden durch ein amerikanisches Geschoss zu sehen, das sich – angeblich – beim Beschuss von Lampoldshausen dorthin verirrte.

Am 1. Januar 1971 wurde Korb zusammen mit seinen zwei Weilern Dippach und Hagenbach nach Möckmühl eingemeindet und wechselte damit vom Landkreis Buchen in den Landkreis Heilbronn.[2]

Religion

Korb und die zu Adelsheim gehörenden Dörfer Sennfeld und Leibenstadt bilden eine eigenständige evangelische Kirchengemeinde.

Eine jüdische Gemeinde bestand in Korb bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Erstmals wird 1743 ein jüdischer Einwohner genannt. 1833 zählte man die Höchstzahl von 102 jüdischen Einwohnern am Ort. In der 1824 erbauten Synagoge in Korb gab es neben dem Betsaal (Synagoge) auch eine Religionsschule, eine Lehrerwohnung und eine Mikwe. Die Gemeinde zählte ab 1832 als Filiale zur jüdischen Gemeinde Olnhausen, nach dem Übergang Korbs an Baden zum Rabbinat in Merchingen. Durch Aus- und Abwanderung ging die Gemeindegröße in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, so dass die Gemeinde 1903 aufgelöst wurde. Die letzten Juden verließen den Ort im Jahr 1926. Mindestens sieben der in Korb geborenen Juden sind in der NS-Zeit umgekommen.

Bauwerke

Die Kirche in Korb
Die alte Treppe zur Kirche (Foto von 2007) war zuletzt gesperrt und wurde inzwischen erneuert

Oberhalb von Korb auf dem Friedhof steht eine evangelische Turmchorkirche mit spätgotischen Wandmalereien. Im Ort befindet sich die ehemalige Synagoge. Zu den markanten Gebäuden zählen auch das Schul- und Rathaus sowie der Landgasthof Krone.

Verkehr

Der Hergstbach in Korb bei Hochwasser

Das einzige öffentliche Verkehrsmittel in Korb ist eine Schulbuslinie von Möckmühl nach Widdern. Die Autofahrt nach Möckmühl dauert ca. 10 Minuten. Möckmühl hat eine Anschlussstelle an der A 81 zwischen Würzburg und Heilbronn (Stuttgart). Möckmühl ist Haltepunkt des Regionalexpress Stuttgart–Würzburg (Frankenbahn).

Vereine

In der Nähe des Dorfes befindet sich das Vereinsgelände des Flugsportvereins Möckmühl. An Vereinen existieren seit 1988 der Tauziehclub Korb, der die deutsche Meisterschaft im Tauziehen austrug, außerdem der Chor „Frohsinn Korb“ und der 1984 gegründete Tischtennisclub TTC Korb.[3] Es finden Dorf- und Tauziehfeste statt.

Einzelnachweise

  1. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 450.
  3. TTC Korb auf der Site des Westdeutschen Tischtennisverbands

Weblinks

Commons: Korb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Korb moeckmuehl.JPG
Korb bei Möckmühl, Blick Richtung ONO
Möckmühl-Korb-Kirche-2012-2.jpg
Autor/Urheber: Peter Schmelzle, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kirche in Möckmühl-Korb
Synagoge korb1.jpg
Ehemalige Synagoge in Korb, Landkreis Heilbronn.
Krone korb1.jpg
Korb (Möckmühl), Landgasthof Krone.
Möckmühl-Hagenbach.jpg
Autor/Urheber: peter schmelzle, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Möckmühl-Hagenbach
Korb schulhaus.JPG
Korb bei Möckmühl, Schulhaus. Früher nicht nur Schul-, sondern auch Rathaus, Bank und Kindergarten.
Kerchstaffel1.jpg
Korb (Möckmühl), Kerchstaffel. Alte Treppe zur Kirche, inzwischen modernisiert
Hergstbach korb II.JPG
Autor/Urheber: Olof Hreiðarsson, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kleineres Hochwasser des Hergstbachs in Korb nach Schneeschmelze Mitte März 2008. An den Schlammresten rechts kann man den Wasserstand erkennen, eines Hochwassers weniger Wochen zuvor. Der Bach blieb in seinem Bett, trotzdem floß das Wasser links im Bild über die Straße, weil die Rohre die Fluten aus dem Seitentälchen Fuchsenloch nicht mehr fassen konnten - und wahrscheinlich, weil es in den weit angestiegenen Hergstbach nicht mehr zügig genug abfließen konnte.