Eckartsau

Marktgemeinde
Eckartsau
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Eckartsau
Eckartsau (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Niederösterreich
Politischer Bezirk:Gänserndorf
Kfz-Kennzeichen:GF
Fläche:48,98 km²
Koordinaten:48° 7′ N, 16° 48′ O
Höhe:147 m ü. A.
Einwohner:1.341 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:27 Einw. pro km²
Postleitzahl:2305
Vorwahl:02214
Gemeindekennziffer:3 08 13
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 1
2305 Eckartsau
Website:www.marktgemeinde-eckartsau.at
Politik
Bürgermeister:Rudolf Makoschitz (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Eckartsau im Bezirk Gänserndorf
Lage der Gemeinde Eckartsau im Bezirk Gänserndorf (anklickbare Karte)AderklaaAndlersdorfAngern an der MarchAuersthalBad PirawarthDeutsch-WagramDrösingDürnkrutEbenthalEckartsauEngelhartstettenGänserndorfGlinzendorfGroß-EnzersdorfGroß-SchweinbarthGroßhofenHaringseeHauskirchenHohenau an der MarchHohenruppersdorfJedenspeigenLasseeLeopoldsdorf im MarchfeldMannsdorf an der DonauMarcheggMarkgrafneusiedlMatzen-RaggendorfNeusiedl an der ZayaObersiebenbrunnOrth an der DonauPalterndorf-DobermannsdorfParbasdorfProttesRaasdorfRingelsdorf-NiederabsdorfSchönkirchen-ReyersdorfSpannbergStrasshof an der NordbahnSulz im WeinviertelUntersiebenbrunnVelm-GötzendorfWeiden an der MarchWeikendorfZistersdorfNiederösterreich
Lage der Gemeinde Eckartsau im Bezirk Gänserndorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Eckartsau ist eine Marktgemeinde mit 1341 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.

Geografie

Eckartsau liegt im südlichen Marchfeld in Niederösterreich, am Rand des Nationalparks Donau-Auen im Weinviertel. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 48,97 Quadratkilometer. 24,53 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

Die früher selbstständigen Ortschaften wurden am 1. Jänner 1971 zur Gemeinde Eckartsau vereinigt.[3]

Nachbargemeinden

HaringseeLassee
Orth an der DonauKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtEngelhartstetten
ScharndorfPetronell-Carnuntum

Geschichte

Um 1180 wird der Ort als Ekkartsovve genannt.[4]

Die heutige Großgemeinde Eckartsau entstand 1971 aus den beiden Marktgemeinden Eckartsau und Witzelsdorf und den drei Dorfgemeinden Kopfstetten, Pframa und Wagram an der Donau. Wagram an der Donau, früher Kroatisch-Wagram in Abgrenzung zu Deutsch-Wagram, entstand durch Kroatenbesiedlung nach der Türkeninvasion von 1529. Der Wallfahrtsort Kopfstetten wurde urkundlich erstmals 1233 als Chopstetten erwähnt. Pframa wurde schon im Jahre 1025 zum ersten Mal dokumentlich als Fruhmanaha genannt und ist somit eine der ältesten Ortschaften im Marchfeld. Witzelsdorf war als Wizilinesdorf vermutlich schon um 1083 bekannt.

Eckartsau und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Von der Marchegger Ostbahn, heute wie einst Teil einer der Bahnverbindungen WienPressburg, zweigte lange Zeit beim Bahnhof Siebenbrunn-Leopoldsdorf eine Flügelbahn nach Engelhartstetten ab, die in Kopfstetten eine Station hatte. Von dieser aus reiste Kaiser Karl I., von Schloss Eckartsau kommend, im März 1919 mit dem ehemaligen k.u.k. Hofsalonzug ins Exil in der Schweiz ab.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Eckartsau ein Bäcker, ein Binder, ein Fleischer, ein Friseur, zwei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, ein Maurermeister, ein Sattler, ein Schmied, zwei Schneider und drei Schneiderinnen, drei Schuster, ein Tischler, ein Viehhändler, ein Wagner und mehrere Landwirte ansässig. Zudem gab es eine Milchgenossenschaft, ein Lagerhaus der Lagerhausgenossenschaft Ober-Siebenbrunn und die Landw. Genossenschaft Eckartsau r. Gen. mbh betrieb eine Mühle.[5]

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Eckartsau
Pfarrkirche Eckartsau
Pfarrkirche Witzelsdorf
Filialkirche Wagram an der Donau
  • Schloss Eckartsau: ursprünglich eine Burg, umgebaut in ein Jagdschloss; das Kaiserliche Jagdschloss Eckartsau war der letzte inländische Wohnort von Kaiser Karl I. nach seinem Verzicht auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften vom 11. November 1918. Es befindet sich unweit der Donauauen in Eckartsau.
  • Katholische Pfarrkirche Eckartsau hl. Leonhard
  • Katholische Pfarrkirche Kopfstetten hl. Bartholomäus
  • Katholische Pfarrkirche Witzelsdorf hl. Martin
  • Katholische Filialkirche Pframa Zur Kreuzerhöhung
  • Katholische Filialkirche Wagram an der Donau hl. Dreifaltigkeit

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 36, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 93. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 514. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,46 Prozent.

Öffentliche Einrichtungen

In Eckartsau gibt es einen Kindergarten.[6]

Politik

Gemeinderat

BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2010 Josef Lukacs (ÖVP)
  • seit 2010 Rudolf Makoschitz (ÖVP)

Wappen

Der Gemeinde wurde 1980 folgendes Wappen verliehen: In einem schräglinks geteilten Schild, im oberen schwarzen Feld ein wachsender silberner Löwe, im unteren roten Feld ein weißer Pfahl.

Die Gemeindefarben sind Schwarz-Weiß-Rot.[4]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde
  • Otto von Habsburg (1912–2011), im Jahr 2008 wurde Otto Habsburg-Lothringen die Ehrenbürgerschaft erneut verliehen, nachdem sie ihm bereits 1934 einmal verliehen worden, diese aber nach dem Anschluss 1938 von den Nationalsozialisten aberkannt worden war.
Töchter und Söhne
  • August Steiger (1884–1963), Landwirt, Politiker und Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Absdorf bis Falkenstein. Mechitaristen, Wien 1833, S. 210 (EckartsauInternet Archive).

Weblinks

Commons: Eckartsau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Eckartsau – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. a b c d e Nikolaus Wilhelm-Stempin: Das Siedlungsgebiet der Burgenlandkroaten. Hrsg.: Books on Demand GmbH, Norderstedt.
  3. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
  4. a b Gedächtnis des Landes - Orte: Eckartsau. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 11. September 2022.
  5. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 229
  6. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 26. September 2019.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 26. September 2019.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 26. September 2019.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 26. September 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 26. September 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Eckartsau. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 14. Februar 2020.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Austria adm location map.svg
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Positionskarte von Österreich
Karte A Noe GF 2017.svg
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Gänserndorf hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
Eckartsau - Kirche.JPG
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Südsüdostansicht der Pfarrkirche hl. Leonhard in der niederösterreichischen Marktgemeinde Eckartsau.
Einer im Kern spätmittelalterlicher Sakralbau, der unter Beibehaltung des im Kern gotischen Chores und des vorgegebenen Grundrisses 1703 barockisiert wurde. Die im Süden angebaute zweigeschossige Sakristei wurde im 18. Jahrhundert errichtet.
AUT Eckartsau COA.jpg
Coat of arms of Eckartsau, Lower Austria
Witzelsdorf - Kirche (1).JPG
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Südsüdostansicht der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Martin in Witzelsdorf, ein Dorf in der niederösterreichischen Marktgemeinde Eckartsau. Eine spätromanische/frühgotische ehemalige Wehrkirche, die in der Barockzeit umgebaut wurde.
Aufnahmeblatt 4757-2 Orth, Leopoldsdorf, Eckartsau.jpg
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 13 Colonne XV Section b (später 4757-2). Marchfeld: Orth, Lassee, Leopoldsdorf, Eckartsau. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1873
Eckartsau - Schloss (3).JPG
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südwestansicht des Schlosses Eckartsau in der niederösterreichischen Marktgemeinde Eckartsau.
Ursprünglich war das vierflügelige Jagdschloss eine mittelalterliche Wasserburg. Von 1722 bis 1732 erfolgte ein Umbau der Anlage; unter anderem wurde dabei der Westtrakt neu errichtet. Nach Überschwemmungen Ende das 18. Jahrhundert wurde wegen Setzungen des Baus der Ostflügel zur Gänze abgetragen und der Südflügel teilweise. 1897/98 fand ein Wiederaufbau statt und dabei erhielt das Schloss im Wesentlichen sein heutiges Aussehen.
Wagram an der Donau - Kirche.JPG
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südostansicht der röm.-kath. Filialkirche hl. Dreifaltigkeit in Wagram an der Donau, ein Dorf in der niederösterreichischen Marktgemeinde Eckartsau. Die kleine spätbarocke Dorfkirche mit einem gedrungenen vorgesetzten Westturm wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet.
Eckartsau im Bezirk GF.PNG
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