Konzept zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern
Ein Konzept zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern (Gewässerentwicklungskonzept, GEK) ist ein Gutachten, das den früheren und heutigen Zustand eines Fließgewässers und seines Umlandes (seiner Aue) beschreibt und praktische Möglichkeiten für naturnahe Ausbau- und Unterhaltungsmaßnahmen an fließenden Gewässern aufzeigt.
Das Hauptziel eines Gewässerentwicklungskonzeptes besteht in der Ableitung von kurz- bis langfristig realisierbaren Maßnahmen, die dazu beitragen, einen naturnahen Zustand des Gewässers anzunähern bzw. zu erreichen.
Das Konzept stellt eine Grundlage für die zukünftige jährliche Unterhaltungsplanung dar. Die Umsetzung des Konzeptes bedeutet nicht, dass damit der als Leitbild erarbeitete Zustand erreicht wird. Das Leitbild dient nur der Orientierung. Das Entwicklungsziel stellt die maximale Annäherung an einen natürlichen Zustand des Gewässers dar, der in einem überschaubaren Zeitrahmen unter Berücksichtigung der gegebenen sozioökonomischen Bedingungen erreicht werden kann.
Inhalt
Ein Gewässerentwicklungskonzept weist folgenden Inhalte auf:
Teil 1: Erläuterungen und Maßnahmen
- Einleitung
- Leitbild
- Wasserbaulichen Maßnahmen der Vergangenheit
- Ist-Zustand und Bewertung
- Entwicklungsziele
- Maßnahmenkonzept
Teil 2: Karten
- Gewässerstrukturgüte
- Nutzungs- und Biotopstruktur
- Maßnahmen und Grunderwerb
Literatur
- Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Leitfaden zur Aufstellung eines Konzeptes zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern. Landesamt für Wasser u. Abfall Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2003. ISBN 3-9807642-8-1
- Bent Lauge Madsen, Ludwig Tent: Lebendige Bäche und Flüsse: Praxistipps zur Gewässerunterhaltung und Revitalisierung von Tieflandgewässern. Edmund-Siemers-Stiftung, Hamburg 2000. ISBN 978-3-89811-546-9
- Ulrich Detering (Bearb.): Richtlinie für naturnahe Unterhaltung und naturnahen Ausbau der Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen. Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1999 (die sogenannte Blaue Richtlinie)[1]