Konux

KONUX

RechtsformGmbH
Gründung2014
SitzMünchen, Deutschland Deutschland
LeitungAndreas Kunze, Geschäftsführer
BrancheSoftware
Websitewww.konux.com
Stand: 11. November 2018

KONUX ist ein deutsches KI-/IoT-Unternehmen. Es kombiniert maschinelles Lernen und Industrial IoT zu Software-as-a-Service- (SaaS-)Lösungen für Betrieb, Überwachung und Automatisierung von Instandhaltungsprozessen. KONUX hat es sich zum Ziel gesetzt, die Eisenbahn zum Verkehrsmittel Nummer eins von morgen zu machen, durch Steigerung von Kapazität, Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in München und ist im kalifornischen Palo Alto als amerikanische Aktiengesellschaft (Inc.) registriert.

Geschichte

KONUX wurde 2014 von Andreas Kunze, Dennis Humhal, Vlad Lata und Maximilian Hasler gegründet. Die vier Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen hatten sich an ihrer Alma Mater, der Technischen Universität München (TUM), kennengelernt und dort die Grundidee entwickelt, Sensordaten zu nutzen, um die Verfügbarkeit von Anlagen durch Predictive Maintenance zu erhöhen.[1]

Der frühere Airbus-Manager Adam Bonnifield hat am 1. März die Nachfolge von Max Hasler und Andreas Busemann als CEO von Konux übernommen.[2]

Mit der Kombination aus Sensoren und auf künstlicher Intelligenz basierter Analyse-Software erarbeiteten sie ein System, das Einrichtungen überwachen und dadurch auch Wartungsbedarf vorhersagen kann. Den Fokus legten die Gründer auf die Bahntechnik und dort im ersten Anwendungsfall speziell auf Weichen.

Für ihr Vorhaben bekamen sie eine Anfangsfinanzierung (Seed-Phase) von 2 Millionen US-Dollar von Investoren aus dem Silicon Valley, angeführt von Michael Baum, dem Gründer und CEO des Big-Data-Softwareunternehmens Splunk. Weitere Investoren waren der Google-Investor Andreas von Bechtolsheim und der Wagniskapitalgeber New Enterprise Associates (NEA). In drei weiteren Finanzierungsrunden sammelte KONUX bis heute insgesamt über 130 Millionen Dollar ein. Als neue Investoren kamen u. a. MIG-Fonds und Athos hinzu, das Family Office der Gebrüder Strüngmann, das zugleich größter Aktionär des Biotechnologieunternehmens BioNTech ist.[3]

Seit 2015 sind die IoT-Einheiten von KONUX an Weichen im Hochgeschwindigkeitsnetz der Deutschen Bahn im Einsatz.[4] Sie sollen die Verfügbarkeit des Streckennetzes erhöhen und damit die Pünktlichkeit der Züge verbessern. Anfang 2020 war KONUX für insgesamt zehn internationale Kunden in Europa und Asien tätig. Ende 2020 gewann KONUX eine Ausschreibung der Deutschen Bahn zur Zustandsüberwachung von Weichen als kritische Elemente der Bahninfrastruktur.[5] Im Zuge dieses Projekts schloss das Unternehmen Mitte August 2021 die Digitalisierung von zunächst mehr als 650 Weichen ab. Bei dem langfristigen Rahmenvertrag handelt es sich um das erste Cloud-basierte SaaS-Infrastrukturprojekt der Deutschen Bahn überhaupt [source?].

Im Mai 2021 trat der Mitgründer und Geschäftsführer von KONUX, Andreas Kunze, aus gesundheitlichen Gründen von seiner Position zurück, behielt aber weiter seinen Sitz im Aufsichtsrat der Gesellschaft. Nachfolger an der Spitze des Unternehmens wurden der Mitgründer von KONUX, Maximilian Hasler, und Andreas Busemann, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG und Manager bei der Deutschen Bahn und Siemens, der im Januar zunächst als Chief Revenue Officer zu KONUX gekommen war.[6] Ende 2021 hatte KONUX rund 120 Beschäftigte.

Produkt

Das KONUX Predictive Maintenance System für Eisenbahnweichen ist eine Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung, die IIoT-Einheiten und Künstliche Intelligenz nutzt, um Netzkapazität, Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz zu verbessern. Es überwacht kontinuierlich und autonom den Zustand wichtiger Weichenkomponenten wie Gleisbett und Herzstück. Das KONUX-System gibt Infrastrukturmanagern eine Prognose darüber ab, wie sich der Zustand der Weichen im Laufe der Zeit entwickeln wird, sodass sie Ausfälle verhindern und ihre Wartungsplanung optimieren können.

Auszeichnungen

  • Juni 2018: CogX Award in der Kategorie „Herausragende Innovationen mit Künstlicher Intelligenz in der Sensortechnik“ auf der CogX Artificial Intelligence Conference in London. Der internationale Preis wird jährlich von der KI-Plattform CognitionX[7] vergeben.
  • Juni 2017: Presidential Entrepreneurship Award 2017 der Technischen Universität München.[8] Mit dem Preis wird jedes Jahr ein „Spinn-off“ der TUM ausgezeichnet, das viel Wachstumspotenzial und eine gesicherte Finanzierung nachweisen kann.
  • Februar 2017: Aufnahme in die Liste der Technologiepioniere vom World Economic Forum (WEF). Damit zählt Konux 2017 für das WEF zu den 30 wichtigsten Technologie-Start-ups der Welt.[9]
  • Juli 2016: „The Spark – der deutsche Digitalpreis“. Der Preis wird jährlich von der Wirtschaftszeitung Handelsblatt und der Unternehmensberatung McKinsey vergeben.[10]
  • Oktober 2016: „Deutscher Mobilitätspreis“ vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“. Der Preis soll Chancen der Digitalisierung für die Mobilität in der Zukunft aufzeigen.[11]

Literatur

  • Industrial IoT and the age of predictive maintenance. Gaskell, Adi. Huffington Post. 14. November 2016.
  • Kraft des Neuen – Wie junge Unternehmer die Digitalisierung nutzen. Burfeind, Sophie und Dostert, Elisabeth. Süddeutsche Zeitung. 2. Juli 2017.(online)
  • Die Defekt-Vorherseher. Hubik, Franz. Handelsblatt. 29. April 2016.
  • Die Eroberer der digitalen Mess-Welt. Köhn, Rüdiger. Frankfurter Allgemeine Zeitung. 18. April 2016.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ↑ KONUX ist ein KI-/IoT-Start-up, das durch smarte Sensorsysteme in Verbindung mit künstlicher Intelligenz vorausschauende Instandhaltung ermöglicht. Abgerufen am 13. März 2019.
  2. ↑ Konux bekommt neuen CEO und Aufsichtsratsvorsitzenden. In: Munich Startup. 18. Februar 2022, abgerufen am 23. Februar 2022 (deutsch).
  3. ↑ START-UP-FINANZIERUNG Intelligente Weichen: Investoren stellen 80 Millionen Dollar für Konux bereit. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  4. ↑ KONUX Smarte Weichen erhöhen die Verfügbarkeit des Streckennetzes. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  5. ↑ Presseinformation Für bessere Pünktlichkeit: Deutsche Bahn investiert 15 Millionen Euro in intelligente Weichentechnik. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
  6. ↑ Start-up Konux engagiert ehemaligen Vossloh-Chef. Abgerufen am 28. Januar 2021.
  7. ↑ KONUX in London mit renommiertem CogX Award ausgezeichnet. In: www.konux.com. 19. Juni 2018, abgerufen am 14. Januar 2020.
  8. ↑ Alles im Blick mit smarten Sensoren. In: www.tum.de. 30. Juni 2017, abgerufen am 14. Januar 2020.
  9. ↑ Introducing the Technology Pioneers 2017. World Economic Forum.
  10. ↑ Preisverleihung „The Spark“: relayr gewinnt den deutschen Digitalpreis. In: www.handelsblatt.com. 10. Oktober 2016, abgerufen am 14. Januar 2020.
  11. ↑ Konux − Smarte Bahninfrastruktur durch Sensordatenanalyse auf deutscher-mobilitaetspreis.de, 20. Oktober 2016.

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