Konrad Julius Hieronymus Tuckermann

Konrad Julius Hieronymus Tuckermann (* 3. Dezember 1765 in Grund am Harz[1]; † 8. Juli 1831 in Göttingen) war ein deutscher Jurist und Bürgermeister von Göttingen.

Leben

Tuckermann wurde nach seiner Dissertation 1789 zunächst Privatdozent an der Georg-August-Universität Göttingen. 1794[2] wurde er zum Syndikus der Stadt Göttingen bestellt. 1799 wurde er einer der Bürgermeister in Göttingen als Nachfolger von Christian Ludwig Richard. Während der Franzosenzeit und Zugehörigkeit Göttingens zum Königreich Westphalen als Kanton Göttingen wurde er vom März 1808 bis zum Jahr 1813 Kantonmaire der Stadt. Auch danach blieb er, nunmehr königlich hannoverscher Bürgermeister von Göttingen, bis zu seinem Tod im Amt. Gemeinsam mit dem befreundeten Bauunternehmer Christian Friedrich Andreas Rohns betrieb er die städtebauliche Entwicklung Göttingens zu Beginn des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit erfuhr Göttingen seine klassizistische Prägung. Als Bürgermeister folgte ihm Georg Christoph Ernst Ebell.

Auf dem Grundstück seines ehemaligen Palais wurde nach seinem Tod ab 1835 die Aula der Georg-August-Universität erbaut und zum Universitätsjubiläum 1837 fertiggestellt.[3] Tuckermann gehörte in Göttingen der bis 1793 bestehenden Freimaurerloge Zum goldenen Zirkel an, in der auch Mitglieder des Göttinger Hainbunds Mitglied waren.[4]

Ehrungen

  • 1967 wurde der Tuckermann-Weg im Göttinger Ostviertel nach ihm benannt[5]

Schriften

  • De tutore ad praestandas usurarum usuras haud obligato / eruditorum disquisitioni offert Conrad Julius Hieronymus Tuckermann, Goettingae, 1789 (Dissertation)

Literatur

  • Tuckermann, Konrad Julius Hieronymus in: Georg Christoph Hamberger, Johann Georg Meusel: Das gelehrte Teutschland, oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller, Band 8, Meyersche Buchhandlung, 1800, 138
  • Conrad Hieronymus Tuckermann in: Niedersächsische Lebensbilder, Band 7 (Hrsg. Otto Heinrich May), A. Lax, 1971, 284 ff.
  • Jörg H. Lampe: Politische Entwicklungen in Göttingen vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Vormärz. In: Ernst Böhme, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Anschluß an Preußen – Der Wiederaufstieg als Universitätsstadt (1648–1866). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2002, ISBN 3-525-36197-1, S. 45–137 (Göttingen. Geschichte einer Universitätsstadt. Band 2).
  • Johannes Tütken: Privatdozenten im Schatten der Georgia Augusta: Statutenrecht und Alltagspraxis. Göttingen 2005, S. 33

Einzelnachweise

  1. Geburtsort gegen DNB/GND (dort:Hannover) nach Hamberger/Meusel
  2. Angabe der Stadt Göttingen, nach Hamberger/Meusel bereits 1792
  3. Klaus Deumling: Denkmale der Freundschaft: die Göttinger Stammbuchkupfer - Quellen der Kulturgeschichte, H. Bremer, 1997, S. 31
  4. Geschichte bei www.freimaurerei.de
  5. Chronik der Stadt Göttingen 1967