Konrad I. (Schwaben)

Konrad I., der auch als Kuno von Öhningen auftrat, († 20. August 997) aus dem Haus der Konradiner war Herzog von Schwaben von 983 bis 997. Gemäß einer nachdatierten Urkunde habe er 965 das Kloster Öhningen gegründet. Die Richtigkeit ist bisher (1966) nicht gesichert, jedoch auch nicht widerlegt.[1]

Leben

Konrad war vermutlich mit Reginlint verheiratet, die nach einer vereinzelten Auffassung eine Tochter des Schwabenherzogs Liudolf aus der Familie der Liudolfinger und damit eine Enkelin Kaiser Ottos I. war.

Nachdem der schwäbische Herzog Otto I. 982 auf einem Italienfeldzug unverheiratet, kinderlos und unerwartet starb, besetzte Kaiser Otto II. das Herzogtum Schwaben mit Konrad I., wohl dessen Schwager, und damit erneut mit einem Franken und vermutlich einem entfernten Verwandten des früheren Herzogs Hermann I.

Die Einsetzung des kaisertreuen Konrad wurde 983 auf dem Hoftag in Verona dokumentiert; er und seine Nachfolger wurden „dux Alemannorum et Alsatiorum“ (oder „Herzog der Schwaben und Elsässer“ wie in einer königlichen Urkunde von 988) genannt, Straßburg galt als ihre Hauptstadt („caput ducatus“), der Schwerpunkt des Herrschaftsgebietes verlagerte sich deutlich nach Norden.

Konrad war der erste Schwabenherzog, dem es gelang, den Titel in der Familie zu halten: Hermann II. war sein Sohn, Hermann III. dessen Sohn, Ernst I. der Schwiegersohn Hermanns II. und Ernst II. und Hermann IV. Söhne von Ernst I., so dass sich nun für mehr als fünfzig Jahre erstmals so etwas wie dynastische Kontinuität ergab – wenn auch nicht vom Amtsinhaber geplant.

Familie

Konrad hatte mindestens 7 Kinder:

Literatur

  • Eduard Hlawitschka: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. MGH, Studien und Texte 32, Hannover 2003, ISBN 3-7752-5732-2.
  • P. StälinKonrad I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 618 f.
  • Franz Josef Jakobi: Konrad. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 527 (Digitalisat).
  • Armin Wolf: Quasi hereditatem inter filios. Zur Kontroverse über das Königswahlrecht im Jahre 1002 und die Genealogie der Konradiner. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung. Band 112, 1995, S. 64–157.
  • Armin Wolf: Wer war Kuno „von Öhningen“. Überlegungen zum Herzogtum Konrads von Schwaben († 997) und zur Königswahl vom Jahre 1002. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Band 36, 1980, S. 25–83,
  • Donald C. Jackman: The Konradiner. A Study in Genealogical Methodology (= Studien zur europäischen Rechtsgeschichte. Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte. Band 47). Klostermann, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-465-02226-2.
  • Johannes Fried: Prolepsis oder Tod. Methodische und andere Bemerkungen zur Konradiner-Genealogie im 10. und frühen 11. Jahrhundert. In: Johannes Dahlbauer u. a. (Hrsg.): Papstgeschichte und Landesgeschichte. Festschrift für Hermann Jakobs zum 65. Geburtstag. Köln u. a. 1995.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Karl Schmidt: Probleme um den Grafen Kuno von Öhningen und Paul Zinsmaier: Die gefälschte Urkunde Kaiser Ottos I. für die Propstei Öhningen. In: Herbert Berner: Dorf und Stift Öhningen. 1966, S. 43–89 u. 95–107.
VorgängerAmtNachfolger
Otto I.Herzog von Schwaben
983–997
Hermann II.