Konrad Adelmann von Adelmannsfelden

Konrad Adelmann von Adelmannsfelden (* 8. September 1462 in Neubronn; † 6. Februar 1547 in Dillingen an der Donau) war ein Kanoniker und Humanist. Seine Brüder Bernhard und Caspar waren ebenfalls Humanisten.

Leben

Konrad Adelmann von Adelmannsfelden studierte 1473 in Heidelberg und ab 1476 in Basel. 1481 wechselte er nach Ferrara, 1483 nach Tübingen und drei Jahre später nach Ingolstadt. Von 1488 bis 1496 war er Stiftsherr in Ellwangen. Zusammen mit seinem Bruder Bernhard reiste er 1492 mit einer Gesandtschaft zu Heinrich VII., König von England, um ihm erbetene Reliquien der Eichstätter Diözesanheiligen zu überbringen. Seit 1502 war er Domherr und ab 1514 Dom-Cellerar in Augsburg.[1] 1525 erhielt er eine Domherrenpfründe in Eichstätt, auf die er aber nach drei Jahren wieder verzichtete.

Er verkehrte im Kreis der Sodalitas Litteraria Augustana und stand in Briefkontakt[2] unter anderem mit Johannes Reuchlin[3] und Georg Spalatin.[4] Auch mit Johannes Aventin stand er in Verbindung.[5] 1507 unterstützte er den Druck des Ligurinus[6] und von Konrad Peutingers Inschriftensammlung.[7] Ab 1520 korrespondierte er mit dem Augsburger Benediktiner Veit Bild.[8]

Am Anfang bekannte er sich zu den Lehren Martin Luthers, blieb aber ab 1520 der traditionellen Kirche treu. Dies zeigen auch seine Briefe an den Rebdorfer Chorherrn Kilian Leib.[9] Nach 1537 musste er nach der Einführung der Reformation mit dem gesamten Klerus aus Augsburg ausziehen und nach Dillingen gehen, wo er 1547 starb. Grabmäler befinden sich in Holzheim (bei Dillingen an der Donau) und im Domkreuzgang von Augsburg.[10]

Werke

  • De origine, ordine et militari disciplina magni Turcae ... libellus. [Augsburg ca. 1530] (VD16 A 213) Digitalisat

Literatur

  • Rudolf Graf Adelmann: Brief des Humanisten Konrad Adelmann an den Herzog Heinrich, Propst zu Ellwangen, d. d. Augsburg, 23. Februar 1523. In: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte 7 (1884), S. 240 Google Books.
  • Friedrich Zoepfl: Bernhard Adelmann v. Adelmannsfelden und seine Brüder Hans und Konrad. In: Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben 11 (1976), S. 39–45
  • Georg Sigmund Graf Adelmann von Adelmannsfelden: Adelmann von Adelmannsfelden, Konrad. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 61 (Digitalisat).
  • Friedrich Wilhelm BautzKonrad Adelmann von Adelmannsfelden. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 36.
  • Ludwig Geiger, Anton von Steichele: Adelmann von Adelmannsfelden, Bernhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 79. (wird ebenfalls berücksichtigt)
  • Franz Xaver Thurnhofer: Bernhard Adelmann von Adelmannsfelden, Humanist und Luthers Freund (1457–1523). Ein Lebensbild aus der Zeit der beginnenden Kirchenspaltung in Deutschland (Erläuterungen und Ergänzungen zu Janssens Geschichte der deutschen Volkes Bd. II, Heft 1). Freiburg i. Br. 1900, S. 13f. online.
  • Monika Fink-Lang: Untersuchungen zum Eichstätter Geistesleben im Zeitalter des Humanismus. Regensburg 1985, S. 274.
  • Joseph Zeller: Die Brüder Bernhard, Konrad und Kaspar Adelmann von Adelmannsfelden als Stiftsherren von Ellwangen. In: Ellwanger Jahrbuch 8, 1922/23, S. 75–85 Internet Archive.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Joseph Hergenröther (Hrsg.): Leonis X. pontificis mazimi regesta. Herder, 1884, S. 511. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Die gedruckten Briefe stellte schon Theodor Wiedemann: Johann Turmair, genannt Aventinus. Freising 1858, S. 68f. (Google Books) zusammen. Ergänzend: ein Brief von Bohuslaus Lobkowicz von Hassenstein an Konrad (Ausgabe Truhlar 1893).
  3. Johannes Reuchlin Briefwechsel 1 (1999), S. 69–71 Nr. 21 Konrad an Reuchlin undatiert, 1488/96.
  4. Brief bei Walch Bd. 15, Sp. 732 Google Books.
  5. Sämmtliche Werke Bd. 3, S. 218 Google Books
  6. http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_SS_rer._Germ._63_S._5.
  7. Sein der Ausgabe handschriftlich beigegebenes Epigramm im Clm 4028: MDZ.
  8. Historischer Verein für Schwaben: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben. Seitz, 1891, S. 206. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  9. Josef Deutsch: Kilian Leib, Prior von Rebdorf. Ein Lebensbild aus dem Zeitalter der deutschen Reformation. Freiburg 1910, S. 114–117 (Internet Archive). Texte bei: Kilian Leibs Briefwechsel und Diarien. Hrsg. von Josef Schlecht. Freiburg 1909 (Internet Archive).
  10. Abbildung des Grabmals in Augsburg: Commons.