Kompositbau

Kompositbau ist eine Bezeichnung für Schiffs- oder Bootsrümpfe aus mehreren Materialien. Es existierten daher verschiedene Kompositbauweisen, die unter diesem Begriff zusammengefasst wurden:

  • Die Kompositbauweise wurde bei Schiffen aus Eisen und Holz konzeptionell und konsequent ab etwa 1820 von R. Seppings im Vereinigten Königreich angewendet. Vorher wurden nur einzelne Elemente der tragenden Konstruktion aus Eisen eingesetzt. Besonders der französische Schiffbau der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts zeigte sich hier durch Mangel an geeigneten Hölzern zu Experimenten angeregt. So sind die Deckknie der 1744 gebauten französischen Invincible holzverkleidete eiserne Konstruktionen.[1]
  • Eine hölzerne Außenhaut auf einem aus Eisen bzw. später Stahl bestehenden Spantengerüst war eine gewichtssparende Bauweise, zum Beispiel beim Bau von Klippern.
  • Es wurden Kiel, Decksbalken und Spanten aus Holz gefertigt und mit Eisen bekleidet. Dies hatte Vorteile bei der Dichtigkeit sowie beim Einsatz in Gebieten mit Bohrwürmern und Ähnlichem.
  • Fahrzeuge für die kleine Küstenfahrt, auch als Kümo bekannt, wurden noch nach dem Aufkommen des Eisen- bzw. Stahlschiffbau mit aus Holz gefertigten Schiffsböden gebaut. Diese Bauform galt für diese Schiffe, die zum Beispiel in Tidehäfen naturgemäß oft auf Grund saßen, als robust und vergleichsweise einfach instand zu halten.
  • Bootsrümpfe aus Holz mit GFK-Hülle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Brian Lavery: The Royal Navy's first Invincible 1744–1758. The ship, the wreck, and the recovery. Portsmouth 1988. ISBN 0-7153-9028-7. S. 81, 112–113

Quellen

  • Dudszus, Alfred; Köpcke, Alfred: Das große Buch der Schiffstypen. Augsburg, Weltbild Verlag (Lizenzausgabe, transpress, Berlin), 1995, S. 163 f. – ISBN 3-89350-831-7
  • Timmermann, Gerhard: Die Suche nach der günstigsten Schiffsform. Oldenburg: 1979 (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums, Band 11)