Kommunistischer Jugendverband Deutschlands (1920)
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) war die Jugendorganisation der Kommunistischen Partei Deutschlands für Jugendliche im Alter von 14 bis 23 Jahren.
Der 1920 als Kommunistische Jugend Deutschlands (KJD) gegründete Jugendverband ging aus der Freien Sozialistischen Jugend (FSJ) hervor und nannte sich 1925 in KJVD um.
Geschichte
Nach dem Ersten Weltkrieg verfestigte sich die politische Spaltung der Arbeiterbewegung und die Kommunisten organisierten, ebenso wie Sozialdemokratie und Gewerkschaften, eigene Jugendgruppen.
Die Freie Sozialistische Jugend war am 27. Oktober 1918 gegründet worden und bekannte sich wie die USPD zur Diktatur des Proletariats. Auf ihrer 2. Reichskonferenz vom 22./23. Februar 1919 bekannte sie sich zur KPD und auf ihrer 3. Reichskonferenz vom 11./12. September 1920 änderte sie ihren Namen in Kommunistische Jugend Deutschlands.
Nach der Vereinigung von KPD und USPD-Mehrheit Ende 1920 gliederte sich ein Teil der USPD-Jugendorganisation, der Sozialistischen Proletarierjugend, der KJD an.
1925 benannte sich dann die KJD in Kommunistischer Jugendverband Deutschlands um.
1933 wurde der Kommunistische Jugendverband Deutschlands von den Nationalsozialisten verboten. Viele Mitglieder des KJVD wurden unter der nationalsozialistischen Herrschaft ermordet. Gleichwohl organisierten sich viele Mitglieder im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sie kämpften ab 1936 auch in den Interbrigaden im spanischen Bürgerkrieg gegen die faschistischen Putschisten um Francisco Franco und waren von 1939 bis 1945 in verschiedenen Ländern Europas Angehörige von Partisaneneinheiten oder kämpften in den Reihen der Roten Armee.
Programm
Der KJVD war eine revolutionäre Jugendorganisation. Er unterstützte die Aktionen der Kommunistischen Partei Deutschlands. Aus seinen Reihen gingen viele Funktionäre der KPD hervor. Die ideologischen Eckpfeiler des KJVD waren der Marxismus und der proletarische Internationalismus. Der KJVD sah sich als die einzige Jugendorganisation, die für die politischen Rechte der Jugend eintrat und ein klares Programm zur Verwirklichung ihrer Forderungen entwickelte.
Internationale Verbindungen
Der KJVD war Mitglied der 1919 gegründeten Kommunistischen Jugendinternationale (KJI).
Vorsitzende
- Richard Gyptner (1920–1924)
- Hermann Jacobs (1924–1925)
- Conrad Blenkle (1925–1928)
- Walter Häbich (1928–1929)
- Kurt Müller (1929–1931)
- Artur Becker (1931–1932)
- Fritz Große (1932–1934)
- Gabo Lewin (1934–1935)
- Walter Hähnel (seit 1935)
Mitgliederzahlen
- 1920: 25.000
- 1923: 70.000
- 1929: 20.000
- 1932: 50.000[1]
Siehe auch
- Jung-Spartakus-Bund
- Kategorie:KJVD-Mitglied
Literatur
- Olga Benario-Prestes: Berliner Kommunistische Jugend. Verbrecher Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-95732-568-6.
- Barbara Köster: „Die Junge Garde des Proletariats“. Untersuchungen zum Kommunistischen Jugendverband Deutschlands in der Weimarer Republik. Univ. Bielefeld, Diss., 2005 PDF
Einzelnachweise
- ↑ "Sachwörterbuch der Geschichte Deutschlands und der deutschen Arbeiterbewegung. Band 1, A bis K". Berlin (DDR), 1969. S. 1010
Weblinks
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(c) Bundesarchiv, Bild 183-P0220-309 / CC-BY-SA 3.0
ADN-ZB/IML-ZPA Olga Benario-Prestes Antifaschistin geb. 12.2.1908 München April 1942 in Bernburg ermordet emigrierte 1933 in die Sowjetunion; 1935 folgte sie dem brasilianischen KP-Führer Luis Carlos Prestes in dessen Heimat. Von Brasilien wurde sie im Frühjahr 1936 an die Gestapo ausgeliefert. Im November 1936 gebar sie im Berliner Frauengefängnis eine Tochter, die auf Grund internationaler Proteste an die Mutter von L.C. Prestes übergeben werden mußte. Olga Benario-Prestes wurde in das KZ-Ravensbrück verschleppt und in Bernburg vergast.
Mit einer Gruppe des KJV in Berlin-Neukölln. 1926/27 (letzte Reihe).(c) Bundesarchiv, Bild 102-01355 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0