Kommission der Kirchen für Migranten in Europa
Die Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME) (engl.: Commission of the Churches for Migrants in Europe) ist die ökumenische Organisation anglikanischer, orthodoxer und protestantischer Kirchen, Kirchenräte und kirchlicher Dienste und Werke Europas. Sie nimmt Stellung zu Migration und Integration, Flucht und Asyl, sowie gegen Rassismus und Diskriminierung in Europa.[1]
Organisation
Zu den Mitgliedern der CCME zählen anglikanische, orthodoxe und protestantische Kirchen europäischer Staaten sowie Kirchenräte und kirchliche Dienste und Werke. Diese Staaten waren im April 2005: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Rumänien, die Schweiz, Schweden, Spanien und die Tschechische Republik.[2] Im September 2016 waren es 18 Staaten.[1]
In Deutschland gehören die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und ihr Diakonisches Werk der CCME an.[2]
Weitere Kontakte bestehen zu kirchlichen Partnern in Dänemark und Russland, zu weiteren ökumenischen und kirchlichen Einrichtungen sowie staatliche Einrichtungen, internationale Organisationen, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände sowie Zusammenschlüsse von Migranten, Flüchtlingen und ethnischen Minderheiten.[2]
Die CCME ist Teil eines Netzwerks, in dem auch die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) vertreten sind.[2] Die CCME steht in Kontakt mit der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament, um die Perspektive der Kirchen zu diesem Bereich einzubringen.[3]
Geschichte
Die CCME wurde 1964 vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) gegründet, um Kirchen im Umgang mit Gastarbeitern und in der Beratung von Gastarbeitern zu beraten.[4]
In einer Generalversammlung, die 1999 in Finnland stattfand, entschied die CCME, ihren Wirkungsbereich, der zuvor auf Migranten beschränkt war, auf den gesamten Bereich Migration, Integration, Flucht, Asyl, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auszudehnen.[3]
Bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2015 arbeitete die CCME an einem Projekt „SafePassage – Sichere Wege“, um „auf die anhaltende Migrations- und Flüchtlingskrise im Mittelmeer zu antworten“, u. a. mit einem Grenzmonitoring vor Ort und mit politischer Lobbyarbeit „für eine humane europäische Asyl- und Migrationspolitik“.[5]
Die 20. Generalversammlung der CCME wurde im Juni 2017 in Prag abgehalten.[6][7]
Siehe auch
- Internationale Katholische Migrationskommission
- Päpstlicher Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs (bis Ende 2016)
- Asylpolitik der Europäischen Union
Einzelnachweise
- ↑ a b Kirchen zeigen sich solidarisch mit Flüchtlingen während sich Staats- und Regierungschefs am UN-Gipfel treffen. CEC, 22. September 2016, abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ a b c d Cristina Fernández Molina: Katholische Gemeinden anderer Muttersprache in der Bundesrepublik Deutschland: Kirchenrechtliche Stellung und pastorale Situation in den Bistümern im Kontext der Migrationspolitik, Frank & Timme GmbH, 2005, ISBN 978-3-86596-016-0. S. 30.
- ↑ a b Cristina Fernández Molina: Katholische Gemeinden anderer Muttersprache in der Bundesrepublik Deutschland: Kirchenrechtliche Stellung und pastorale Situation in den Bistümern im Kontext der Migrationspolitik, Frank & Timme GmbH, 2005, ISBN 978-3-86596-016-0. S. 31.
- ↑ Flüchtlingspolitik an den Menschen ausrichten: CCME vertritt in Brüssel die Sicht der Kirchen. In: Evangelisch weltweit 4/2016, S. 6–7. Gustav-Adolf-Werk, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juli 2017. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ Safe Passage – Sichere Wege. CCME, Juni 2015, archiviert vom am 4. April 2016; abgerufen am 4. Juli 2017.
- ↑ Have no fear - but hope! 20th General Assembly of the Churches’ Commission for Migrants in Europe takes place in Prague. In: Kurznotiz. CEC, 28. Juni 2017, abgerufen am 3. Juli 2017 (englisch).
- ↑ Have no fear - but hope! 20th General Assembly of the Churches’ Commission for Migrants in Europe takes place in Prague. In: Details. CEC, 28. Juni 2017, abgerufen am 3. Juli 2017 (englisch).