Kommando LSK/LV

Kommando LSK/LV
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Truppenfahne
Aktiv1. März 1956 bis 2. Oktober 1990
StaatDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
StreitkräfteNationale Volksarmee
Teilstreitkraft Luftstreitkräfte
TruppengattungFliegerkräfte, Luftverteidigung
TypTSK Führungskommando
Stärkeca. 1.200 Soldaten und 400 Zivilangestellte
UnterstellungMfNV
Garnison
Gefechtsstand
Strausberg Lambert-Horn-Kaserne
ZGS-14
Letzter Befehlshaber/ Chef des Stabes
Generalleutnant R. BergerStv. Minister u. Chef LSK/LV
Generalmajor Günter VoigtStv. Chef LSK/LV u. CS
Insignien
HomepageKdo. LSK/LV
Militärrat Kommando LSK/LV im Jahre 1986
1. R.v.l.n.r.: A. Vogel, W. Reinhold und R. Berger
2. R.v.l.n.r.: M. Reifgerste, E. Ullmann, W. Lobner, H. Trautsch, K.-J. Baarß, M. Merkel, E. Telle und H. Fritsche
Drei Befehlshaber der NVA-Luftstreitkräfte/Luftverteidigung: W. Reinhold, H. Kessler, H. Scheibe (v.l.n.r.)

Das Kommando Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (kurz: Kdo. LSK/LV) war Führungsstab und zugleich Führungskommando der NVA-Luftstreitkräfte, einer Teilstreitkraft der NVA der DDR.

Geschichte

Am 1. März 1956, dem Gründungstag der NVA, wurden die Verwaltung Luftstreitkräfte (LSK) unter Generalmajor Zorn – und die Verwaltung Luftverteidigung (LV) unter Oberst Bauer als selbständige Führungsstäbe formiert. Beide Org-Einheiten wurden am 31. Mai 1957 zusammengeführt und bildeten danach das Kdo. LSK/LV. Gemeinsamer Dienstsitz war die Lambert-Horn-Kaserne (Name seit 1967) in Strausberg.

Mit der Außerdienststellung der NVA im Jahre 1990 wurde das Kdo. LSK/LV aufgelöst. Die Liegenschaft bleibt weiterhin erhalten und wird von der Bundeswehr genutzt.

Führung und Organisation

Führung

Das Kdo. LSK/LV führte die Verbände, Truppenteile und Einheiten der Luftstreitkräfte der NVA lageabhängig und einsatzbedingt vom Zentralen Gefechtsstand 14 (ZGS-14) in Fürstenwalde, der Rückwärtigen Führungsstaffel (RFS) in Beeskow (Ranzig) oder der Hilfsführungsstelle (HFS) in Strausberg.

Kommandierende Generale auch Chefs Kdo. LSK/LV

Dienstgrad, NameDienstzeitBemerkung
Oberst Heinz Keßler1950–1952noch Volkspolizei Luft
Generalmajor Heinz Keßler1952–1955
Generalmajor Heinz-Bernhard Zorn1956–1957noch Verwaltung LSK
Oberst Gerhard Bauer1956–1957noch Verwaltung LV
Generaloberst Heinz Keßler1957–1967nunmehr Kommando LSK/LV
Generalleutnant Herbert Scheibe1967–1972Kommando LSK/LV
Generaloberst Wolfgang Reinhold1972–1989Kommando LSK/LV
Generalleutnant Rolf Berger1989–1990Kommando LSK/LV

Quelle[1]

Der kommandierende General führte seine Stellvertreter unmittelbar und direkt. Zudem verfügte er über einen Militärrat des Kommandos LSK/LV, ein beratendes Gremium aller seiner Stellvertreter (siehe Bild oben).

Organisation

Das Kdo. LSK/LV bestand aus nachstehenden Org-Einheiten (Stand September 1990):

Stellvertreter des Ministers und Chef LSK/LV (Generalleutnant) mit Leitungsbereich und Flugorganisation
Vertreter des Oberkommandos (OK) der Vereinten Streitkräfte (VST)/ Militärberater Drei-Sterne-General der sowjetischen Streitkräfte
Stellvertreter (Stv.) des Chefs LSK/LV und Chef der Politischen Verwaltung (PV) (Generalmajor) mit
  • drei Abteilungen
  • Zentrale Parteileitung (ZPL) mit Sekretär ZPL
  • Revisionskommission
  • Zudem verfügte die PV über ein eigenständiges Politorgan in Form eines Sekretariats der PV mit
    • Partei Kontrollkommission (PKK) und Vorsitzenden PKK
Stellvertreter des Chefs LSK/LV und Chef des Stabes (2 Sterne) mit
  • Stv. CS und Chef Operativ (Generalmajor) mit
    • Abteilung 1 (fünf Dezernate: 1-GB, 2-OTA, 3-ZW, 4-EloKa mit AG GTAG und FE-Kontrolltrupp[Anm 1]; 5-Militärtopographie)
    • Abteilung 2
    • Gefechtsführungszentrum (GFZ), verlegefähig (Luftunterstützung anderer TSK, Liaision-team GSSG)
    • „Operativ-Taktisches Ausbildungszentrum“ (OTAZ)
  • Stv. CS und Chef Gefechtsstände und Automatisierung (GS/A) (1 Stern) mit
  • Stv. CS und Chef Allgemeine Aufgaben mit
    • Stabskommandant, Stabskompanie, Wachkompanie, Kfz-Kompanie, Versorgung mit Küche, Finanzökonomie, Handwerkerhof, Heizhaus, Druckerei und Gästehaus
  • Chef Kader
  • Chef Organisation/Auffüllung mit
    • Abteilung Organisation
    • Abteilung Auffüllung
  • Chef Aufklärung
  • Chef Nachrichten und Flugsicherung mit
    • Abteilungen 1, 2 und 8. Unterabteilung
  • Chef Militärwissenschaft (MiWi)
  • Chef Chemische Dienste (CD)
  • Verwaltung 2000: hier die Unterabteilung für den Stab des Kommandos LSK/LV und alle Org-Einheiten im Bereich der Barnim-Kaserne (Teil LSK/LV)
Stellvertreter des Chefs LSK/LV für Ausbildung der Luftstreitkräfte (LSK) (2 Sterne; bis 30. November 1972 Stellvertreter des Chefs für Luftstreitkräfte) mit
  • Chef Fliegeringenieurdienst (1 Stern)
  • Chef Frontfliegerkräfte (FFK)
  • Chef Transportfliegerkräfte (TFK)
  • Chef Hubschrauber
  • Flugunfall-Kommission, Hauptsteuermann, SAR, Fallschirmdienst
Stellvertreter des Chefs LSK/LV für Ausbildung der Luftverteidigung (LV) (2 Sterne) mit
  • Chef Fla-Raketentruppen (FRT)
  • Chef Jagdfliegerkräfte (JFK)
  • Chef Fla-Raketen-Ingenieurdienst
Stellvertreter des Chefs LSK/LV für Technik und Instandsetzung (2 Sterne)
  • Abteilung neue Technik
  • Abteilung Instandsetzung
  • Abteilung Flugzeugversorgungstechnik
Stellvertreter des Chefs LSK/LV und Chef Rückwärtige Dienste (RD) (2 Sterne) mit
  • Stv. Chef und Stabschef RD (1 Stern)
  • Chef Bekleidung und Ausrüstung (BA)
  • Chef Bewaffnung
  • Chef Kfz-Dienst (KfzD)
  • Chef Militärbauwesen Unterbringung (MBU)
  • Chef Militärmedizinischer Dienst
  • Chef Militärtransportwesen (MTW)
  • Chef Pionierwesen
  • Chef Verpflegung
  • Chef Waffentechnischer Dienst (WTD)
Chef Funktechnische Truppen.[2] (FuTT) (1 Stern) mit
  • Abteilung 1: Ausbildung (zwei Dezernate: UA Gefechtsausbildung und UA Gefechtsarbeit)
  • Abteilung 2: Funkmeß-Ingenieurdienst (zwei Dezernate: UA Funkmessstationen und UA AFLS)[3]
Chef Allgemein-Militärische Ausbildung und Schulen (AMAS) (1 Stern)
  • Abteilung Schulen
  • Abteilung Allgemeinmilitärische Ausbildung
  • Abteilung Dolmetscher
Chef Kosmische Ausbildung (1 Stern)
Militärstaatsanwalt
Verwaltung 2000
hier die Abteilung für die Teilstreitkraft LSK/LV

Weitere Generale Kdo. LSK/LV

NameDienstgradDienststellungBemerkung
Baarß, Klaus-JürgenGenLtnStv. Chef LSK/LV für Ausbildung der LSKbis Februar 1990
Barthel, ManfredGenLtnStv. Chef LSK/LV und Chef des Stabesbis 1986
Baustian, GerhardGenLtnStv. Chef LSK/LV für Ausbildung der LSKbis 1978
Henkes, KlausGenLtnStv. Chef des Stabes GSAbis 1975 Kdo. LSK/LV
Herbst, JoachimGeneralmajorStv. Chef des Stabes Operativbis 1975 Kdo. LSK/LV
Hiemann, GünterGeneralmajorStv. Chef des Stabes GSAbis 1989
Jähn, SigmundGeneralmajorChef Zentrum für Kosmische Ausbildung1987–1990
Kronig, KurtGeneralmajorletzter Stv. Chef LSK/LV für Ausbildung der LV1988 m.d.F.b. und 1990
Lange, ManfredGeneralmajorChef AMAS1979–1986
Lipski, HeinzGeneralmajorStv. Chef Polit.Verw. für Instr./Org.bis 1990 z. b. V. beim Chef Kdo. LSK/LV
Lobner, WalterGeneralmajorStv. Chef LSK/LV und Chef RD1983–1990
Merkel, ManfredGeneralmajorChef FuTTbis 1988 Kdo. LSK/LV
Nagler, DieterGeneralmajorStv. Chef LSK/LV für Technik und Instandsetzung/Bewaffnung1987–1990
Nawrot, ManfredGeneralmajorStv. Chef des Stabes für Organisation1974–1990
Richter, JoachimGenLtnStv. Chef LSK/LV und Chef RD1962–1982
Telle, ErhardGeneralmajorChef FID1972–1990
Thonke, WolfgangGeneralmajorletzter Stv. Chef LSK/LV für Ausbildung der LSKbis 2. Oktober 1990
Trautsch, HeinzGenLtnStv. Chef LSK/LV für Ausbildunfg der LV1972–1987
Ullmann, EhrenfriedGenLtnStv. Chef LSK/LV für Technik und Instandsetzung1964–1987
Vogel, AlfredGenLtnStv. Chef LSK/LV und Chef der Polit.Verw.1973–1990
Voigt, GünterGeneralmajorletzter Stv. Chef LSK/LV und Chef des Stabesbis September 1990
Weber, GerdGeneralmajorStv. Chef Polit.Verw. für Agit./Prob.
Weber, WolfgangGeneralmajor (d.R.)Polit.Verw. Kdo. LSK/LV1989 Mitglied der Zentralen PKK der SED

Quelle[4]

Unterstellte Verbände, Truppenteile und Einheiten

Dem Kdo. LSK/LV unterstanden:[5]

MiG-29A der 5. LWD, bis 1990 im Bestand des JG-3 der LSK/LV
die 1. Luftverteidigungsdivision (NVA) (1. LVD)
die 3. Luftverteidigungsdivision (NVA) (3. LVD)
das Führungsorgan Front- u. Militärtransportfliegerkräfte (NVA) (FO FMTFK)

sowie nachstehende Truppenteile, Einheiten und Einrichtungen:

Literatur

  • Wilfried Kopenhagen: Die Luftstreitkräfte der NVA. Motorbuch Verlag, 2002, ISBN 3-613-02235-4.
  • Torsten Diedrich (Hrsg./Bearbeiter im Auftr. des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes): Handbuch der bewaffneten Organe der DDR. Weltbild, Augsburg 2004, ISBN 3-8289-0555-2.
  • Arbeitsgemeinschaft Geschichte der LSK/LV Strausberg (Hrsg.): Erlebtes und Geschaffenes – Beiträge zur Geschichte der Luftstreitkräfte der Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee der DDR.
  • Autorenkollektiv (Hrsg.): Lutz Freundt: MiG, Mi, Su & Co. 1. Auflage. AeroLit, 2002, ISBN 3-935525-07-9.

Weblinks

Commons: Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Bis in die 1980er Jahre war ein Dienstposten MfS gequotet und durch einen OibE/MfS (Dotierung OF4, Oberstleutnant) besetzt.

Einzelnachweise

  1. Chefs der LSK/LV auf der Homepage des Militärarchivs@1@2Vorlage:Toter Link/www.bundesarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; eingesehen am 6. Juni 2009
  2. „Die Funktechnischen Truppen der Luftverteidigung der DDR“, Geschichte und Geschichten, von Wolf-Rüdiger Stuppert und Siegfried Fiedle, 1. Auflage 2013 (Seite 342), Steffen Verlag/Steffen GmbH, ISBN 978-3-942477-39-0.
  3. AFLS - Automatisierte Führungs- und Leitsystem(e), Funktechnische Truppen der Luftverteidigung der DDR
  4. K. Froh und R. Wenzel, Die Generale und Admirale der NVA ... 5. aktualisierte Auflage, ISBN 978-3-86153-438-9
  5. Joachim Nawrocki: Bewaffnete Organe in der DDR: Nationale Volksarmee und andere militärische sowie paramilitärische Verbände. Aufbau, Bewaffnung, Aufgaben. Berichte aus dem Alltag. Holzapfel Verlag, Berlin 1979, ISBN 3-921226-07-4.
  6. Oberstleutnant a. D. Musikdirektor Werner Kunath: Zur Geschichte der Militärmusik in der NVA. In: Informationsheft Nr. 20 der Arbeitsgruppe Geschichte der NVA und Integration ehemaliger NVA-Angehöriger in Gesellschaft und Bundeswehr im Landesvorstand Ost des DBwV vom November 2007 (PDF, 148KB)@1@2Vorlage:Toter Link/www.aggi-info.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2018. Suche in Webarchiven)

Koordinaten: 52° 31′ 37,7″ N, 13° 49′ 53,2″ O

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Militärrat des Kommandos LSK/LV der NVA der DDR im Jahre 1986.
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A Soviet-built MiG-29 Fulcrum fighter flown by Major (MAJ) Peter Meisberger, from Germany`s (DEU) 73rd Fighter Wing (FW), Laage Air Base (AB), Germany, fires a radar guided AA-10 "Alamo" short-burn air-to-air missile at a QF-4 "Rhino" full-scale aerial target drone during a live-fire weapons training mission. Command Shown: ANG
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Drei Befehlshaber der NVA Luftstreitkräfte/Luftverteidigung, hier Wolfgang Reinhold, Heinz Kessler und Herbert Scheibe (v.l.n.r.).