Komet (Schiff, 1911)

Komet
Als Una
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
Australien 1903 Australien
andere Schiffsnamen

Una (1914–1925)
Akuna (1925–1955)

SchiffstypYacht
RufzeichenSBCT[1]
HeimathafenRabaul (1913)[1]
BauwerftBremer Vulkan, Vegesack
Baunummer543
Stapellauf4. Juni 1911
Verbleib1955 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
69,50 m (Lüa)
Breite9,50 m
Tiefgangmax. 4,10 m
Verdrängung1600 t
Vermessung977 BRT
 
Besatzungca. 50 Mann
Maschinenanlage
MaschineDampfmaschine
Maschinen-
leistung
1.400 PS (1.030 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
13 kn (24 km/h)
Propeller2
Bewaffnung

Die Komet war die Regierungsyacht der deutschen Kolonie Neuguinea. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 wurde sie von australischen Truppen aufgebracht und als Sloop HMAS Una in Dienst gestellt. Sie war ab 1925 als Akuna im Lotsendienst tätig und wurde 1955 abgewrackt.

Geschichte

Die Komet war der Ersatz für die 1909 verschollene Regierungsyacht Seestern. Von 1911 von 1914 diente die Komet dem Gouvernement Deutsch-Neuguinea und führte die Dienstflagge des Reichskolonialamts, die so genannte Reichskolonialflagge. Stationiert war der Dampfer in Rabaul. Die Yacht war gut ausgestattet und damit auch für hochrangige Mitarbeiter der Kolonialregierung, die regelmäßig Inspektionsreisen zu deutschen Betrieben unternahmen, geeignet. Dazu diente die Yacht auch als Truppentransporter für die Kolonialpolizei Neuguinea. Als Besatzung dienten neben den europäischen Offizieren ausschließlich Eingeborene der Kolonie.

Bei Kriegsausbruch im August 1914 hielt sich die Komet in Morobe auf, wohin sie den amtierenden deutschen Gouverneur Eduard Haber für eine Inspektion gebracht hatte. Die Komet konnte den Kontakt zu australischen Kriegsschiffen knapp vermeiden und Haber zurück nach Rabaul bringen.

Haber stellte die Komet dem Ostasiengeschwader unter Vizeadmiral Maximilian von Spee zur Verfügung, in dem sie bis Ende September 1914 als Versorgungsschiff für den Hilfskreuzer Prinz Eitel Friedrich diente. Als Rabaul von australischen Streitkräften besetzt wurde und sich die Präsenz britischer Schiffe in der Gegend laufend erhöhte, wurde die Komet, um nicht in die Hände des AN&MEF (Australian Naval and Military Expeditionary Force) zu fallen, nach Komethafen verlegt, einem weit entfernt Ort an der Nordküste von Neupommern. Dort wurde sie am 9. Oktober 1914 von AN&MEF-Truppen unter Verwendung der Nusa der Royal Australian Navy, einer einige Wochen zuvor erbeuteten ehemaligen deutschen Dampfyacht, aufgebracht und mit ihrer deutschen Besatzung nach Sydney gebracht. Nach erfolgter Umrüstung wurde das Schiff am 17. November 1914 als Una in den Dienst der australischen Marine gestellt. Sie diente als Patrouillenboot und Mehrzweckschiff in Neu-Guinea, Neubritannien, den Neuen Hebriden und in malayischen Gewässern. Als im August 1917 der australische Dampfer Matunga vermisst wurde, nahm die Una zusammen mit anderen Einheiten der australischen Marine, der Royal Navy und der Japanischen Marine an der Suche teil, während der deutsche Hilfskreuzer Wolf mit der Prise Matunga in denselben Gewässern kreuzte, in der die Una operierte.

Die Una am Pier von Rabaul (1915)

Im Dezember 1918 wurde die Una während des Darwin-Aufstands nach Darwin entsandt, um den Gouverneurssitz zu schützen. Sie verblieb dort, bis sie Anfang Januar 1919 von der Encounter abgelöst wurde.

1920 wurde die Una aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Ab 1925 diente sie als Akuna in Port Phillip beim Port Phillip Pilot Service als Lotsenboot. 1953 wurde sie außer Dienst gestellt und 1955 in Melbourne abgewrackt.

Literatur

  • Richard Guilliatt/Peter Hohnen: The Wolf. A classic adventure story of how one ship took on the navies of the World in the First World War, London 2010.
  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 7: Landungsverbände (II), Landungsfahrzeuge i(m). e(eigentlichen). S(inn). (Teil 2), Landungsfähren, Landungsunterstützungsfahrzeuge, Transporter; Schiffe und Boote des Heeres, Schiffe und Boote der Seeflieger/Luftwaffe, Kolonialfahrzeuge, Koblenz 1990, S. 223f. ISBN 3-7637-4807-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Reichskolonialamt (Hg.): Schiffsregister in Deutsch-Neuguinea. In: Bundesarchiv. Abgerufen am 11. November 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Germany (1867–1919).svg
Flag of the Germans(1866-1871)
Flag of Germany (1867–1918).svg
Flag of the Germans(1866-1871)
Flag of Australia (1903–1908).svg
Australian government ensign as approved by the King in 1902, also used as government and war flag, and sometimes civil flag. see Ausflag: The Commonwealth Star has a six instead of seven pointed star. This was changed in 1908.
RAN ship UNA at Rabaul pier.jpg
Rabaul, New Britain. c 1915. HMAS Una, die vermutlich in Rabaul ankommt und Särge zur Beerdigung von fünf nicht identifizierten Mitgliedern der australischen Marine- und Militärexpeditionstruppe (AN & MEF) transportiert. HMAS Una war zuvor die deutsche Marineyacht SMS Komet. Das Schiff wurde im Oktober 1914 als HMAS Una bewaffnet und in Dienst gestellt und war in den Gewässern Neuguineas stationiert. SMS Komet wurde am 10. Oktober 1914 von Commander J. M. Jackson auf der HMAS Nusa in Talassia, einer kleinen Plantage etwa 160 Meilen südwestlich von Rabaul, erbeutet.
HMAS Una (AWM H11880).jpg
AWM Caption: Rabaul, New Britain. 31 July 1917. The patrol vessel HMAS Una, formerly the German Administrative vessel SMS Komet which was captured by the Australian Navy & Military Expeditionary Force (AN&MEF) in 1912.