Kolumbianische Literatur

Die kolumbianische Literatur ist die spanischsprachige Literatur Kolumbiens und als solche Bestandteil der hispanoamerikanischen bzw. (unter Einschluss Brasiliens) der lateinamerikanischen Literatur. In den 1960er Jahren erlangten einige kolumbianische Autoren mit ihrem sozialkritischen, teils dem magischen Realismus zuzurechnenden Erzählwerk, in dessen Fokus das ländlich-archaische unterentwickelte Kolumbien steht, weltweite Bekanntheit. So erhielt Gabriel García Márquez 1982 den Nobelpreis für Literatur.

Frühzeit

Aus der Zeit vor der spanischen Eroberung sind nur wenige Mythen und Gesänge der indigenen Völker überliefert (u. a. durch Konrad Theodor Preuss), und auch deren Authentizität ist nicht gesichert.

Juan Rodriguez Freyle

Der Beginn der kolumbianischen Literatur kann mit den Chroniken des humanistisch gebildeten Konquistadors Gonzalo Jiménez de Quesada (1509–1579) und des Juan Rodríguez Freyle (1566–1640) (genannt El Carnero, „Der Hammel“) angesetzt werden. Letzterer schloss in seinen Bericht über die Ureinwohner der Region, die Gründung von Bogotá und die nachfolgenden Konflikte auch fiktionale und satirische Elemente ein und malte ein breites Panorama von Land und Leuten. Da in Bogotá erst seit 1777 eine dauerhafte Druckerei bestand, gerieten die beiden Chroniken für längere Zeit in Vergessenheit und wurden erst 1952 bzw. 1859 publiziert.

Als kolumbianischer Homer wurde Juan de Castellanos (1522–1607) wegen seines mit 113.000 Versen überlangen, aus vielen verschiedenen Formen zusammengesetzten Epos über die Conquista und die Feldzüge gegen die Kariben bezeichnet. In diesem Werk wird übrigens die Kartoffel (papa) erstmals erwähnt.[1]

Der Jesuit Hernando Domínguez Camargo (1606–1659) war ein extremer Vertreter des Gongorismus (Culteranismo) in Kolumbien; seine Lyrik erscheint heute ungenießbar. Als bedeutenden Lyriker würdigten die Zeitgenossen Juan Manuel García Tejada (1774–1869); sein Werk ist jedoch in großen Teilen verschollen. Der autodidaktische Poet und Dramatiker Luis Vargas Tejada (1802–1829) kam bereits in jungen Jahren in den Wirren der Revolutionskriege ums Leben; sein Sainete (Schwank) Las Convulsiones in der Tradition Lope de Vegas und Carlo Goldonis machte ihn bis heute bekannt.

Auch zwei Frauen finden sich unter den frühen kolumbianischen Autorinnen und Autoren: Josefa Acevedo de Gómez (1803–1861) verfasste eine Geschichte Kolumbiens sowie einige Biographien. Ana María Martínez de Nisser (1812–1872), eine Heroine des Bürgerkriegs 1840/41, kämpfte auf Regierungsseite und schrieb darüber ein Tagebuch, das 1843 in Bogotá veröffentlicht wurde – vermutlich das erste kolumbianische Buch nicht-religiösen Inhalts, das von einer Frau verfasst wurde.

Klassizismus und Romantik

Auch nach der Auflösung Großkolumbiens 1830 blieb eine Bürgerkriegssituation latent, obwohl es seither (abgesehen von einem Interregnum im 19. Jahrhundert und dem golpe durch Rojas Pinilla 1953) in Kolumbien keinen Militärputsch gab. Der extrem konservativ-feudale Süden des Landes, in dem die Sklavenhaltung verbreitet war, stand in Opposition zum liberaleren Bogotá und zur radikalliberalen Atlantikküste. Das geistige Leben Kolumbiens im frühen 19. Jahrhundert wies entsprechend ein breites Spektrum wichtiger Autoren auf. Viele von diesen waren mit dem Gedankengut der ersten Romantikergeneration in Frankreich in Berührung gekommen. Dazu gehörten junge Großgrundbesitzer sowie allem Diplomaten, die Europa bereist hatten, und Emigranten, die ins liberale England geflüchtet waren. Romantisches Gedankengut wurde vor allem durch Übersetzungstätigkeiten importiert, so z. B. durch José Fernández Madrid (1789–1830), der als Diplomat in London war und Victor Hugo, Chateaubriand und andere Autoren in Kolumbien bekannt machte. Seine Tragödie Guatimoc zeugt von einem romantischen Indianismus, von dem auch der konservative Julio Arboleda (1817–1861) in seinem Epos Gonzalo de Oyón (1858) inspiriert war.[2]

Den Übergang vom Klassizismus zur Romantik kennzeichnet das lyrische Werk von José Joaquín Ortiz (1814–1892). Die erste Generation der Romantik wurde geprägt durch den Dichter und Schriftsteller José Eusebio Caro Ibáñez (1817–1853), einen humanistisch gebildeten konservativen Vordenker und Gründer der Konservativen Partei Kolumbiens, der zeitweise auch in den Vereinigten Staaten gelebt hatte. Die Themen seiner Lyrik waren Gott, die Frau, der Tod, die Natur.

Der führende Kopf der zweiten Romantikergeneration war der Lyriker, Erzähler, Übersetzer, Herausgeber und Diplomat José Rafael de Pombo y Rebolledo (1833–1924), der 17 Jahre lang in den USA lebte. Sein Werk zeugt von großer Spontaneität, ist aber nicht durchgearbeitet wie das Caros.[3] Neben diesen führenden Köpfen der Romantik sind Epifanio Mejia (1838–1913) und Miguel Antonio Caro (1843–1909), ein christlicher Sozialist, politischer Publizist und bedeutender Philologe zu nennen, der maßgeblich die Verfassung von 1886 beeinflusste und später Staatspräsident wurde.

Der Klassizismus hatte das Schreiben von Romanen diskreditiert; diese entstanden vermehrt seit den 1860er Jahren. Soledad Acosta de Samper (1833–1913) lebte in ihrer Jugend zeitweise in Europa. Sie erfasste eine große Zahl von Romanen und Erzählungen, insbesondere historische Romane und solche zur Rolle der Frau und gab die Familien- und Frauenzeitschrift La Mujer heraus. Wie andere romantische Autoren wandte sie sich gegen die Verfolgung der Jesuiten, die von den konservativ-positivistischen Staatsideologen als Hemmnis des (wirtschaftlichen) „Fortschritts“ betrachtet wurden.

Costumbrismo

José María Vergara y Vergara (1831–1872) unternahm den ersten Versuch einer Synthese der „nationalen“ (jedoch bis dahin in der spanischen Tradition stehenden) kolumbianischen Literatur.

Titelseite des Romans María (Ausgabe von 1899) von Jorge Isaacs.

In den späten 1860er Jahren setzte sich ein konservativer Costumbrismo durch, dessen soziale Basis das landwirtschaftlich geprägte Hochland um Bogotá lag. Eine der ersten kostumbristischen Romane Kolumbiens, Manuela von José Eugenio Díaz Castro erschien 1858 als Fortsetzungsroman in El Mosaico. Er war eher als Folge von Skizzen konzipiert, wurde jedoch als eine Art Nationalroman gefeiert, aber auch wegen seiner dialektgefärbten, „unkorrekten“ Sprache kritisiert. Díaz Castro arbeitete selbst als Tabakbauer und -händler und von den Eliten Bogotás als „Mann im Poncho“ verachtet.[4] Zu den kolumbianischen Costumbristen zählen auch José Manuel Groot (1800–1878) und José Manuel Marroquín (1827–1908). Besondere Breitenwirkung erzielte der kostumbristische Roman María (1867) von Jorge Isaacs (1837–1895), eine romantische, teils autobiographische, einfach konstruierte Liebesgeschichte und eines der meistgelesenen Bücher Lateinamerikas. Candelario Obeso 1849–1884, ein costumbristischer Dichter und Erzähler, schrieb im afrokolumbianischen Dialekt und übersetzte zahlreiche Werke aus anderen Sprachen. Er gilt als erster „poeta negrista“ Kolumbiens. Zu den späten Costumbristen zählen auch Efe Gómez (eigentlich Francisco Gómez Escobar, 1873–1938) und Luis Carlos López (1879–1950), der das Leben in seiner Heimatstadt Cartagena beschrieb. Juan de Dios Uribe („El indio Uribe“, 1859–1900) war als Vertreter eines christlich-liberalen Sozialismus jahrelang auf der Flucht. Als Publizist, Komödienautor, Erzähler und glänzender Stilist kämpfte er gegen die 1884 etablierte langjährige katholisch-konservative Hegemonie des Präsidenten Rafael Núñez.

Der Autodidakt José Asunción Silva (1865–1896), ein Vorläufer modernistischer Dichtung, verlor einen großen Teil seiner Manuskripte durch Schiffbruch, bereitete jedoch den Weg für die Überwindung der Romantik und des Costumbrismo. Er experimentierte mit klassischen Versmaßen und freien Versen (Nocturno. 1908) und erneuerte den neunsilbigen Vers, was oft Ruben Darío zugeschrieben wird.

Tomás Carrasquilla (1910)

Tomás Carrasquilla (1858–1940), der wegen des Bürgerkriegs sein Studium abbrechen musste und seinen Erfahrungen in vielen verschiedenen Berufen sammelte, steht an der Schwelle zum sozialen Realismus bzw. Naturalismus; sein unverdient negativer Ruf als provinzieller Costumbrist schadete der Verbreitung seiner zahlreichen Romane, die sich immer wieder mit der Lage der Mestizen und der Schwarzen in der Kaffeeregion befasste.

Modernismo und Gegenströmungen

Modernismo

Zu den frühen modernistischen Prosaautoren gehört der in Barcelona geborene José María Vargas Vila (1860–1933). 1885 musste er nach Venezuela fliehen, wo er seine ersten romantischen Arbeiten veröffentlichte. 1891 ging der Autodidakt nach New York, wo er mit José Martí befreundet war. 1892 beteiligte er sich an der Revolution in Venezuela. Um 1900 war er einer der umstrittensten Autoren Amerikas: radikalliberal, ja anarchistisch, pathetisch antiklerikal und antidespotisch, postulierte er einen radikalen Bruch auch mit der US-Kultur. Unter Rafael Núñez musste er nach San Cristóbal (Venezuela) ins Exil gehen, wo er eine radikale Exilzeitschrift gründete. 1903 wurde er aufgrund seiner imperialismuskritischen Schrift Ante los bárbaros aus den USA ausgewiesen.[5] Wegen seines Romans Ibis (1900), der grausam-hedonistische und frauenfeindliche Züge trägt, wurde er vom Vatikan exkommuniziert. In einigen seiner Werke behandelt er das Thema der Homosexualität. In La muerte del cóndor (1925) beschreibt er Leben und Tod des ecuadorianischen Präsidenten Eloy Alfaro.

Guillermo Valencia (1873–1943) brachte den Modernismus zur formalen Perfektion, seine bildreiche Lyrik ist noch von der Romantik und dem Parnassianismus, aber auch schon vom Symbolismus geprägt (Ritmo, 1899). Auch das lyrische Werk Antonio Gómez Restrepos (1869–1947) kann man dem Parnassianismus zuordnen; weiterhin verfasste er eine solide Literaturgeschichte Kolumbiens.[6] Der extravagante und originelle Lyriker Miguel Ángel Osorio (Pseudonym: Porfirio Barba Jacob, 1883–1942) lebte überwiegend im Ausland und starb in Mexiko. Isaías Gamboa (1872–1904) bereiste den gesamten lateinamerikanischen Kontinent; seine von Rubén Darío beeinflusste modernistische Lyrik passte sich in ihrem Rhythmus dem Gegenstand vollständig an. Weitere Vertreter des Symbolismus waren Luis Carlos López (1883–1950) und Julio Flórez (1867–1923).

In den 1920er Jahren versammelte sich die literarische Avantgarde Kolumbiens in Barranquilla und Medellín, doch erlangte sie nicht die Bedeutung wie ihre Zeitgenossen im Mexiko, Kuba oder Argentinien. Der vielseitige Schriftsteller José Eustasio Rivera (1888–1928) wurde durch seinen einzigen, mehrfach verfilmten Roman La Vorágine (deutsch: „Der Strudel“, 1924) berühmt, der im Tiefland des Amazonas spielt; er schwankt zwischen Modernismus und Costumbrismus, folgt aber einer klassisch-antiken Erzählstruktur. Die realistische soziale Anklage vermischt sich mit fiktionalen Elementen.[7]

Nach 1925 folgten auf Symbolismus und Modernismo sehr unterschiedliche Strömungen; der (Neo-)Klassizismus spielte dabei eine wichtige Rolle in der Lyrik, der Realismus im Roman und in der Erzählkunst.

Sozialer Realismus im Roman

Tomás Carrasquilla (1858–1940), ein ursprünglich dem Naturalismus verhafteter Romanautor, war tief verwurzelt in der Provinz Antioquía. Sein Werk, das „exotistische“ Elemente des Indigenismo abstreift und die „kulturelle Mestizisierung“[8] der reichen und aufstrebenden Provinz anzeigt, wurde erst kurz vor seinem Tode in der spanischsprachigen Welt rezipiert. La Marquesa de Yolombó (1926) zeichnet ein genaues, psychologisch nunaciertes, subtil verfremdetes Bild der dörflichen Gesellschaft und ihrer sozialen Schichtung in komplexer Darstellungsweise. Er kann als Vorläufer der modernen kolumbianischen Literatur gelten, fand jedoch zu Lebenszeiten wenig Beachtung. Der Arzt César Uribe Piedrahita (1897–1951) setzte sich – basierend auf persönlichen Erfahrungen – in Mancha de aceite (1935) mit den Folgen des Ölbooms, der gegen die Indios eingesetzten militärischen Gewalt, ihrer Verelendung und den „Zivilisationsversuchen“ durch Rotary International und der wirtschaftlichen und sozialen Krise in Venezuela auseinander und wirkte thematisch und mit seinem naturalistischen Stil auch auf die venezolanische Literatur der 1930er Jahre.[9][10]

Postmodernismo, Klassizismus, Avantgarde

Mit dem Modernismo brach León de Greiff (1895–1976), dem aus einer schwedisch-deutschen Einwandererfamilie stammenden Mitbegründer der von Nietzsche und Baudelaire inspirierten antiklerikalen Künstler- und Literatenbewegung Los Panidas (gegründet 1915 in Medellín). Er nutzte distanzierte Nüchternheit, Selbstironie und parodistische Zitate ebenso wie obskure Begriffe als innovative Stilmittel. Gelegentlich wird er als Vertreter eines verspäteten neobarocken Culteranismo bezeichnet; doch liegt ein Vergleich mit Fernando Pessoa wohl näher.[11]

Romantische Anklänge zeigt das Werk des „postmodernistischen“ Einzelgängers Germán Pardo García (1902–1991), der seit 1931 in Mexiko lebte; seine Themen waren soziale Ungerechtigkeit, Einsamkeit, Krieg und Frieden und vor allem der Tod. In seinen späteren Prosawerken emtmythisiert er die Figur des Diktators.

Die Avantgarde setzte in Kolumbien verspätet nach 1925 ein, vertreten z. B. durch den kommunistischen Lyriker Luis Vidales (1904–1990), dessen von Jorge Luis Borges geschätztes Meisterwerk Suenan Timbres 1926 erschien, und durch die um die Zeitschrift Los nuevos versammelten Autoren.

Noch radikaler wandte sich die Bewegung Piedra y Cielos (die Piedracielistas) der um 1910–1915 geborenen Autoren gegen das symbolistische Paradigma und den Ästhetizismus, das mit der konservativen Politik des ersten Jahrhundertdrittels identifiziert wurden. Diese 1939 programmatisch angetretene Bewegung stand unter dem Einfluss des Spaniers Juan Ramón Jiménez, dessen gleichnamigen Buch sie ihren Namen verdanken, und des Creacionismo der Chilenen Vicente Huidobro und Pablo Neruda. Zu ihnen zählen Jorge Rojas (1911–1995), Arturo Camacho Ramírez (1910–1982) und der klassizistische Dichter Eduardo Carranza (1913–1985). Die Piedracielistas öffneten auch den Weg für die Rezeption des französischen Existenzialismus.

Trotz gewisser Anknüpfungspunkte an den Modernismo gehört der aus dem Süden des Landes stammende Aurelio Arturo (1906–1974), dessen Werk von Saint-John Perse beeinflusst wurde, zu den Vertretern des Klassizismus. Seine Lyrik ist von großer Musikalität; sie bezieht ihre Themen und Sinneseindrücke aus der natürlichen Umwelt, deren Elemente – Pflanzen und Tiere – ein Eigenleben führen und miteinander kommunizieren.[12] Sein großes nostalgisches Gedicht Morada al Sur („Südliche Wohnung“, 1945) wurde erst in den 1980er Jahren populär; es gab den Anstoß zur Erneuerung der in der „Betäubung des Piedracielismo“ erstarrten kolumbianischen Lyrik.[13]

Essayistik

Der Linguist Baldomero Sanín Cano (1861–1957) publizierte u. a. literaturgeschichtliche Essays und gilt als Begründer der kolumbianischen Literaturkritik. Fernando González Ochoa (1895–1964), von Carrasquilla und Friedrich Nietzsche beeinflusster religionskritischer Philosoph und Essayist, übte über seinen Schüler Gonzalo Arango großen Einfluss auf den Nadaísmo, die lateinamerikanische Variante des Existenzialismus der 1960er Jahre aus. Jorge Zalamea (1905–1969) war Essayist, Kunstkritiker und Diplomat. Bekannt wurde er aber durch seine polemischen Gedichte gegen die Tyrannei (El gran Burudún-Burundá ha muerto, 1952). Das umfangreiche essayistische Werk Germán Arciniegas (1900–1999) umfasst brillante historische und soziologische Essays zu Kultur, Geschichte und Sozialstruktur Lateinamerikas aus der Perspektive einer „Weltgeschichte von unten“ (dt.: Kulturgeschiche Lateinamerikas 1966). Themen waren die Rolle der Studenten in der Geschichte und die Frage der Gerechtigkeit in einer ethnisch heterogenen Gesellschaft – vor allem der Gerechtigkeit für die Indios. Später entwickelte er eine konservative Grundhaltung.

Das moderne kolumbianische Theater

Theatergruppe Umbral Imaginario auf dem Umzug des Festival Iberoamericanono des Theaters von Bogotá (2000)

Als Begründer des modernen kolumbianischen Theaters in den 1940er Jahren gilt der auch im Ausland erfolgreiche Antonio Álvarez Lleras (Pseudonym: Joaquín Zuluaga, 1892–1956). Ciro Mendía (1892–1979), Dichter und Dramatiker, verankerte das Theater auch in der Provinz. Luis Enrique Osorio (1896–1966) trat als Komödienautor besonders mit politischen Satiren hervor. Enrique Buenaventura (1925–2003), gründete 1955 das Experimentaltheater in Cali und profilierte sich mit über 60 Stücken als Erneuerer des kolumbianischen Theaters nach der Zeit des Bürgerkrieges. Der Autor und Regisseur Andrés Caicedo (1951–1977), der auch Erzählungen verfasste (Los dientes de caperucita 1970, „Die Zähne von Rotkäppchen“), bezog Front gegen den magischen Realismus und gründete den Cineclub in Cali, den er zu einer Diskutier-, Experimentier- und Aufführungsstätte mit Strahlkraft entwickelte. Seit den 1950er Jahren verdrängte das Theater die Lyrik, die stark an Bedeutung verlor, und es entstanden mehrere bedeutende Theatergruppen.

Der Bürgerkrieg 1948–1953 und die Zeit danach: „Generación del boom“

Die Ermordung des linkspopulistischen Präsidentschaftskandidaten Jorge Eliécer Gaitán im April 1948 in Bogotá war der Funke, der das Pulverfass zur Explosion brachte. Der bereits in ländlichen Gebieten zwischen Liberalen und Konservativen tobende Bürgerkrieg (La Violencia) wurde nun auch in die Städte getragen und tobte bis 1953, als er durch den Putsch des populistischen Armeeführers Rojas Pinilla unterbrochen wurde, auf den wiederum eine Militärjunta folgte. Der Bürgerkrieg forderte zehntausende Todesopfer und schuf die Grundlagen für die Revolte der FARC in den 1960er Jahren. Das fand seinen Niederschlag auch in der Literatur. Die Mehrzahl der Autoren wandte sich den politischen und sozialen Realitäten Kolumbiens zu: den archaischen Verhältnissen auf dem Lande, der Unterentwicklung und der exzessiven Gewaltausübung durch Großgrundbesitz und Militär. Einige dieser Autoren erlangten Weltruhm und erreichten ein großes internationales Lesepublikum.

Schreibmaschine von Gabriel García Márquez in der kolumbianischen Nationalbibliothek

Zu dieser Generación del boom zählen der Romanautor, Essayist, Publizist und Diplomat Eduardo Caballero Calderón (1910–1993), dessen Stil sich durch Präzision und „Effizienz“ auszeichnet. Sein satirischer Roman El buen salvaje (1966) handelt von einem jungen Schriftsteller, der in Paris einen großen Roman schreiben will, aber nur ein Tagebuch zustande bringt, das zugleich ein Spiegelbild der Geschichte und Politik Kolumbiens ist. Zur Boomgeneration gehören ferner Manuel Mejia Vallejo (1923–1998), ein innovativer, von William Saroyan beeinflusster Schriftsteller und Journalist Álvaro Cepeda Samudio (1926–1972), der als einer der Väter des boom gilt und sich in den 1950er Jahren um die Wiederbelebung des von Importen verdrängten kolumbianischen Films bemühte, ferner der Arzt und Erzähler Manuel Zapata Olivella (1920–2004), der jahrelangim Exil lebte und in kreativen Romanen und Erzählungen das Leben in seiner Heimat, den Anden, schilderte, und vor allem Gabriel García Márquez (1928–2014), der Autor des ländlich-archaischen Kolumbiens und Hauptvertreter eines magischen Realismus, durch den der Costumbrismo endgültig überwunden wurde. Sein Hauptwerk Hundert Jahre Einsamkeit verband die mündliche Tradition präkolumbianischer Kulturen mit europäischen (Charles Dickens, Tolstoi, Kafka) und US-amerikanischen Erzähltraditionen (William Faulkner) und wurde von der Kritik sogleich der Weltliteratur zugerechnet. Auch Cepeda Samudia, der von 1948 bis zu seinem Tod in den USA lebte, zeigte sich von Faulkner, William Saroyan und Truman Capote beeinflusst; er gilt als Begründer eines eigenständigen urbanen „karibischen“ Stils. Sein einziger aber einflussreicher Roman, La casa grande (1962), handelt vom Massaker des Militärs an den streikenden Bananenarbeitern der United Fruit Company in Ciénaga 1928.[14]

Einige der Autoren gehörten dem 1940 gegründeten Grupo de Barranquilla an, einer intellektuell äußerst einflussreichen Gruppe von Autoren, Journalisten und Künstlern, so u. a. Gabriel García Márquez, Álvaro Cepeda Samudio, Germán Vargas und Alfonso Fuenmayor. Diese Gruppe, die seit 1940 die Zeitschrift Crónica herausgab und sich Ende der 1960er Jahre auflöste, spielt auch in García Márquez' „Hundert Jahre Einsamkeit“ eine Rolle in Form der „vier Freunde“ in Macondo, dem fiktiven Schauplatz des Romans. García Márquez eng verbunden war der Erzähler und Dichter Álvaro Mutis (1923–2013), dessen Arbeiten vielfach preisgekrönt wurden, u. a. durch den Cervantes-Preis 2001.

Ein wichtiges literarisches Organ war die 14-täglich erscheinende Zeitschrift Crítica (1948–1951), die von Jorge Zalamea (1905–1969) herausgegeben wurde. Dieser musste nach der Schließung der Zeitschrift 1952 nach Argentinien ins Exil gehen und übersetzte dort die Bücher vieler europäischer Autoren. 1959 kehrte er nach Kolumbien zurück. Sein Freund Jorge Gaitán Durán (1924–1962) provozierte durch Sozialkritik und erotische Themen. Für die 1955 von ihm, Hernando Valencia Goelkel (1928–2004) und Eduardo Cote Lamus gegründete, für das literarische Geschehen in ganz Lateinamerika bedeutsame Literaturzeitschrift Mito, von welcher bis 1962 42 Ausgaben erschienen, schrieb neben García Márquez u. a. auch der spanische Dichter und Schriftsteller José Manuel Caballero Bonald, der in den frühen 1960er Jahren in Kolumbien lebte, wo er seinen ersten Roman publizierte; ferner u. a. der Brasilianer Carlos Drummond de Andrade, die Mexikaner Alfonso Reyes und Octavio Paz sowie der Argentinier Jorge Luis Borges. Die Zeitschrift verfolgte kein gemeinsames ästhetisches Projekt, betonte allerdings die moralische Verantwortung der Literatur. Zu den bedeutenden sozialen Realisten der 1960er und 1970er Jahre gehörte der in Bogotá lebende Autor und Regisseur Fernando Soto Aparicio, der die sozialen Konflikte und Gewaltexzesse des Landes thematisierte.

Auch ästhetische Gegenbewegungen gegen den mehr oder weniger realistischen Stil der Gruppe von Barranquilla und einige solitäre Autoren sind zu erwähnen. Gonzalo Arango Arias (1931–1976) gründete um 1957 die provokante Bewegung des antiklerikal-atheistischen Nadaísmo („Nichts-ismus“), die sich auf den französischen Existenzialismus und insbesondere die Philosophie Fernando González Ochoas gründete. Dessen Werke waren noch in den 1920er Jahren durch den Erzbischof von Medellín – angeblich unter Androhung der Todesstrafe – verboten worden. Rafael Humberto Moreno Durán (1945–2005) vertrat einen neo-kulturalistischen Stil und zitiert parodisierend die historische Rhetorik. Auch Pedro Gómez Valderrama (1923–1992) schrieb historische Romane im neobarocken Stil. Álvaro Escobar-Molina (* 1943), der seit vielen Jahren in Paris lebt, beschreibt den Verlust der traditionellen Lebensformen in den Anden durch den Bürgerkrieg. Als Gegner des aufgeklärten Rationalismus fand Nicolás Gómez Dávila (1913–1994), der sich selbst als „Reaktionär“ bezeichnete, seine Ausdrucksmöglichkeiten vor allem in Aphorismen. In Deutschland wurde sein Werk u. a. von Botho Strauss rezipiert. Zu den Vätern des kolumbianischen Science-Fiction zählt Antonio Mora Vélez (* 1942). Von der amerikanische Short Story mit ihrer lakonischen Dialogführung beeinflusst war Carlos Arturo Truque (1927–1970). Der epischen Dichtung widmete sich Zacarías Reyán (* 1948).

Die 1970er und 1980er Jahre: „Generación desencantada“

Noch bis in die mittleren 1980er Jahren wurden alle möglichen Formen der Opposition als Indiz für verdeckte Guerilla-Tätigkeiten angesehen. Wichtigste Themen der enttäuschten Generation nach 1970 und des sogenannten Post-Macondismo waren die Großstadt und die Gewalt, die dauernde politische Entmündigung und beständige Unterstützung der Konservativen durch die katholische Kirche. Luis Fayad begründete die Tradition einer urbanen Literatur neu, in deren Mittelpunkt nun nicht mehr die in naturalistischer Manier skizzierten armen Stadtviertel standen, sondern die wachsende Mittelklasse von Bogotá. Héctor Sanchez (* 1941) schildert die wachsende Zersetzung der Stadt.[15] Zu den kapitalismuskritischen Autoren zählen Nicolás Suescún (* 1937), der immer wieder politisch verfolgte Aktivist und Autor der beliebten Telenovela El Bazar de los Idiotas Gustavo Álvarez Gardeazábal (* 1945), Gonzalo García Valdivieso (* 1943), der für die Rechte der Homosexuellen eintritt, und Oscar Collazos (1942–2015), der in seinen Arbeiten die psychischen Probleme der jungen Arbeiter analysiert. Collazos lebte u. a. in Kuba und 10 Jahre lang in West-Berlin. Die blutige Geschichte der Inquisition und das Leben der Oberklassen in Bogotá beschrieb mit satirischem Einschlag Germán Espinosa (1938–2007). Raúl Gómez Jattín (* 1945), ein poète maudit, schrieb über Wahnsinn, Drogen, Einsamkeit. Die Bücher von Fernando Valleja (* 1942) handeln von Politik, Gewalt, Sexualität und Tod in Medellín und Umgebung, aber vor allem von seinem eigenen Leben, da er meist in der Ichform schreibt und dabei seine Autobiographie mit fiktionalen Elementen durchsetzt. 2007 emigrierte er nach Mexiko, nachdem er schon 30 Jahre lang dort gelebt, geschrieben und Filme gedreht hatte.[16]

Vom Nadaísmo, um den es Ende der 1960er Jahre schon wieder ruhig geworden war, fühlte sich Fanny Buitrago (* 1946) angezogen, die zur Gruppe von Barranquilla gehört, dessen Karneval öfter den Hintergrund für ihre Geschichten bildet. Sie vermeidet offen politische Themen, befasst sich aber mit den Auswirkungen der Gewalt auf die Familien und ironisiert die Narrheit der bedingungslosen Liebe und den weiblichen Konsum von Telenovelas. Laura Restrepo (* 1950) verfasste Sachbücher zu politischen Themen; sie musste zeitweise ins Exil gehen. María Elvira Bonilla (* 1955) ist kritisch-publizistisch als Journalistin, Herausgeberin (El Espectador, Internetportal Las dos Orillas) und Autorin (Jaulas 1983, dt. „Käfige“) tätig. Triunfo Arciniegas (* 1957) schreibt und illustriert Kinder- und Jugendbücher.

Ende der 1980er Jahre hielt die Postmoderne Einzug in die kolumbianische Literatur.[17] Die Drogen- und Rockkultur wurde zum Thema des von Andrés Caicedo beeinflussten Rafael Chaparro Madiedo (1963–1995). 1992 erhielt er für seinen einzigen Roman (Opio en las nubes, „Opium in den Wolken“) 1992 den nationalen Literaturpreis. Nach seinem Tod versammelte sich – wohl erstmals in Kolumbien – seine virtuelle Fangemeinde in den sozialen Netzwerken.

Seit 1990: „Literatura narco“ und Gewalt der Großstadt

Seit den 1990er Jahren intensiviert sich der internationale Austausch der kolumbianischen Autoren, der vorher meist Diplomaten und Exilanten vorbehalten war. Tomás González (* 1950), Philosoph und Barmann aus Medellín, lebte 19 Jahre als Übersetzer in den USA und kehrte 2002 nach Kolumbien zurück. Mehrere seiner von Gabriel García Márquez und Julio Cortázar beeinflussten Bücher wurden ins Deutsche übersetzt. In Para antes el olivo (1987; dt. „Die versandete Zeit“, 2010) thematisiert er die im Lauf der Zeit verblassenden Gewalterfahrungen des 20. Jahrhunderts; doch vermeidet er den Exotismus und die Mythisierung der Gewalt. Héctor Abad Faciolince (* 1958) kehrte aus dem italienischen Exil zurück, wohin er sich nach der Ermordung seines Vaters, eines Menschenrechtsaktivisten, begeben hatte, und begann Erzählungen und Romane zu schreiben, in denen er zunächst das Alltagsleben in Medellín (Malos Pensamientos, 1991), später die Auflösung von Glaubens- und Schreibkrisen thematisierte (Basura, 2000; Angosta, 2003). Sein pikaresker Roman Asuntos de un Hidalgo Disoluto (1994) lehnt sich an Laurence Sternes Tristram Shandy und Voltaires Candide an. In Deutschland wurde er vor allem durch El olvido que seremos („Briefe an einen Schatten“) und La oculta bekannt. Die etwa 15 Romane und Bände mit Erzählungen des Journalisten Germán Castro Caycedo (* 1940) handeln von Kultur und Alltag Kolumbiens, von der Verstrickung der Politik in Gewalt und Narcotrafico und die paramilitärischen Milizen (En secreto, 1996).

William Ospina (* 1954), der ebenfalls zeitweise in Europa lebte, veröffentlichte literaturwissenschaftliche und historische Essays, Gedichte und eine vom Großepos des Juan de Castellanos beeinflusste Romantrilogie über die spanische Eroberung Kolumbiens und Venezuelas. In seinem jüngsten Werk, El año del verano que nunca llegó (2015), das zum 200. Jahrestag des Ausbruchs des Tambora in Indonesien erschien, lässt er Lord Byron, Percy Shelley und seine Frau Mary am Genfersee den katastrophalen Sommer des Jahres 1815 erleben, in dem sie das Haus tagelang nicht verlassen können. In dieser mysteriösen Atmosphäre lässt er das Monster Frankenstein entstehen. Mit den in viele Sprachen und auch ins Deutsche übersetzten, oft prämierten Büchern demontiert der früh erfolgreiche Evelio Rosero (* 1958) nationale Mythen und Heiligtümer (Los soldados, 2003) und machte auch vor dem Nationalhelden Simón Bolívar nicht halt (La carroza de Bolívar, 2012), der Weihnachten 1822 das Massaker an der königstreuen Zivilbevölkerung von Pasto angeordnet hatte. Zeitweise wich Rosero nach Spanien aus. Seine Themen sind unter anderem die aktuelle Situation der Jugend, die klerikale Prägung des Erziehungswesen oder die dauernde Bedrohung durch Kidnapping. Rosero ist in allen Genres zu Hause, er verfasst auch Kinderbücher.

Kurzgeschichten und Romane über Drogenkriege und Auftragsmorde, die auch verfilmt wurden, veröffentlichte der mit mehreren Literaturpreisen bedachte, unter jungen Lesern populäre Jorge Franco (* 1962). Drogen und Sex sind auch Themen des Romans „Der Mann mit der magischen Kamera“ (dt. 2019) von Pedro Badran (* 1960), der aus einer syrisch-palästinensischen Einwandererfamilie stammt. Ein ebenfalls von jungen Lesern verehrter Vertreter der urbanen Literatur der schrecklich-schönen Hauptstadt Bogotá ist Mario Mendoza (* 1964).

Juan Gabriel Vásquez (* 1973) lebte lange in Barcelona. Er wendet sich vehement gegen den Exotismus des magischen Realismus, der immer noch z. B. im Werk von Tomás González (* 1950) nachwirkt, und gegen die Idealisierung des ländlichen Kolumbiens. Mit großer erzählerischer Raffinesse widmet er sich der Geschichte und Gegenwart Kolumbiens. Für El ruido de las cosas al caer (2010: dt. „Das Geräusch der Dinge beim Fallen“, 2014), eine literarische Aufarbeitung der Drogenkriege der 1980er Jahre, die Zeit- und Familiengeschichte miteinander verbindet, erhielt er bedeutende internationale Literaturpreise. Ins Deutsche übersetzt wurden auch mehrere andere seiner Bücher wie Los informantes (2004, dt.: „Die Informanten“ 2010) und "Die geheime Geschichte Costaguanas" (2016), der die historischen Umbrüche und Katastrophen Kolumbiens zur Zeit der Planung des Panamakanals mit der abenteuerlichen Lebensgeschichte eines fiktiven Erzählers verbindet, dessen Bericht angeblich von Joseph Conrad in seinem Roman Nostromo plagiiert worden sei.

Der international tätige Journalist Juan Antonio Ungar (* 1972) gehört mit seinen Politsatiren[18] zu den Autoren, die die „Hermetik eines García Márquez oder Vargas Llosa mit Bildern von durchglobalisierten, dynamischen, lauten, schmutzigen und gewalttätigen Schwellenländerstädten aufbrechen und hinter sich lassen“.[19] Max Vergara Poeti (* 1983) ist ein erfolgreicher italienisch-kolumbianischer Kurzgeschichtenautor, Essayist und Übersetzer, der auch in englischer Sprache schreibt und seine Texte vor allem in Zeitungen publiziert.

Film, Fernsehen, Theater

Gegenwärtig gibt es deutliche thematische und stilistische Parallelen zwischen der kolumbianischen Literatur und dem Film. Die Autoren versuchen neue Medien zu nutzen und zugleich die drückende mediale Vorherrschaft der USA abzustreifen. Als Drehbuchautor und Dramatiker ist Jorge Alí Triana (* 1942) zu nennen. Er verfasste etwa 30 Fernsehserien und arbeitete auch in New York und auf Kuba. Derzeit leitet er das Teatro Nacional de Colombia. Die zahlreichen anderen Theater werden nicht öffentlich gefördert. Eine besondere Reputation hat sich das 1992 von Ignacio Rodríguez und Carolina Vivas Feria gegründete Umbral Teatro in Bogotá unter seiner Direktorin Carolina Vivas Ferreira erarbeitet.[20] Im April 2017 fand in Bogotá die zweite Theaterbiennale statt, bei der 150 Stücke aufgeführt wurden.[21]

Buchmarkt

Das trotz ein bis zwei Millionen Analphabeten rasch wachsende Lesepublikum der Mittelschichten wendet sich immer mehr zielgruppenspezifischen Literaturangeboten zu; die Wertschätzung der Literatur ist jedoch nach wie vor hoch. Kolumbien ist nach Argentinien und Mexiko unter den spanischsprachigen Ländern Lateinamerikas das mit der drittgrößten Buchproduktion; hier werden auch viele Bücher von Autoren aus den kleineren Staaten Zentralamerikas publiziert. 2009 wurden von 139 aktiven Verlegern fast 12.400 Bücher (einschließlich Nachdrucken) veröffentlicht; der Gesamtumsatz der Verleger betrug 2008 fast 150 Millionen US-Dollar.[22]

Literatur

  • Kolumbianische Literatur. In: Der Literatur-Brockhaus. Band 2, Mannheim 1988, S. 387.
  • Michael Rössner: Lateinamerikanische Literaturgeschichte. 2., erweiterte Auflage. Stuttgart, Weimar 2002, ISBN 3-476-01858-X.
  • Robert L. Sims: Columbia. In: Concise Encyclopedia of Latin American Literature. Routledge, London 2000.
  • Raymond Leslie Williams: The Colombian Novel: 1844-1987. University of Texas Press, 1991 und 2010.
Anthologien
  • Jennifer Gabrielle Edwards (Hrsg.): The Flight of the Condor. Stories of Violence and War from Colombia. University of Wisconsin Press, 2007, ISBN 978-0-299-22363-2. (e-book, englisch)
  • Peter Schultze-Kraft (Hrsg.): Das Duell: Kolumbien in Erzählungen der besten zeitgenössischen Autoren. (= Moderne Erzähler der Welt). Erdmann, Tübingen 1969.
  • Peter Schultze-Kraft (Hrsg.): Und träumten vom Leben. Erzählungen aus Kolumbien. Zürich 2001, ISBN 3-85990-004-8. (74 Kurzgeschichten aus dem 20. Jahrhundert)

Siehe auch

Weblinks

Commons: Literature of Colombia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Biografia y Vidas Juan de Castellanos biografiasyvidas.com, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch)
  2. Rössner, 2002, S. 163 f.
  3. Rössner, 2002, S. 165.
  4. R. L. Williams 2010, S. 56 ff.
  5. Carlos Granés: Una historia cultural y política de América Latina. Barcelona 2022, S. 26 f.
  6. Historia de la literatura columbiana. 3. Auflage. Bogotá 1953–1954, 4 Bände.
  7. Rössner 2002, S. 315 f.
  8. Rössner 2002, S. 315.
  9. Gustavo Luis Carrera: La novela del petróleo en Venezuela. Caracas (1972), 2. Aufl. 2005, S. 50 ff.
  10. Mancha de aceite auf wordpress.com, 3. Februar 2010.
  11. Zu diesem Abschnitt vgl. Michael Rössner: Lateinamerikanische Literaturgeschichte. Springer Verlag, 2016, S. 316 ff.
  12. Aurelio Arturo in Poetry International Web
  13. Text und Rezeption des Gedichts auf revistaarcadia.com (spanisch)
  14. Kurzbiographie auf www.ecured.com
  15. Rössner 2002, S. 444.
  16. Erna Pfeiffer: Literarische Struktur und Realitätsbezug im kolumbianischen Violencia-Roman. Peter Lang: Wien. New York 1984.
  17. Alvaro Pineda-Botero: Del mito a la posmodernidad. La novela colombiana de finales del siglo XX. Bogotá 1990.
  18. dt.: Antonio Ungar: Drei weiße Särge. Frankfurt 2012.
  19. Rezensionsnotiz in: Süddeutsche Zeitung, 24. September 2012.
  20. Tobias Wenzel: Theater in Kolumbien: Gefährlicher Ausflug ins Stadtgebiet. In: deutschlandfunkkultur.de, 25. Juli 2015.
  21. Festival FESTIBIENAL DE TEATRO de Bogotá, Abruf am 11. Juni 2019 (spanisch).
  22. Marco Thomas Bosshard (Hrsg.): Buchmarkt, Buchindustrie und Buchmessen in Deutschland, Spanien und Lateinamerika. Münster 2015, S. 83.

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Comparsa Umbral Imaginario en el desfile del Festival Iberoamericano de Teatro de Bogotá del año 2000.
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Couverture du roman María de Jorge Isaacs édité en 1899 par les Éditions Mateu. Prologue de José María de Pereda.
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Tomás Carrasquilla by Benjamín de la Calle